Angel City Love (German Edition)
bewerben.«
Maddy blinzelte verstört. »Okay. Dann bringe ich dir das Bewerbungsformular mit deinem Essen.«
»Ich dachte eigentlich, ich könnte mich sofort bewerben«, sagte Jackson leicht drängend.
»Na schön«, entgegnete Maddy ein bisschen überrascht. »Ich komme gleich.« Sie wandte sich ab, um nach hinten zu verschwinden, und bemerkte dabei gar nicht, dass sich draußen vor dem Fenster zwei Polizeibeamte dem Diner näherten.
»Ach, ’tschuldige?«, rief Jackson ihr nach, und Maddy drehte sich zu ihm um. »Können wir nicht irgendwo nach hinten gehen? Du willst doch sicher ein Vorstellungsgespräch mit mir führen? Ich würde das gern gleich hinter mich bringen.« Sein Blick huschte zur Tür, durch die soeben die Polizisten traten, die Hände griffbereit am Pistolenhalfter. Jackson schaute wieder zu Maddy.
»Bitte.«
Irgendetwas an ihm war besonders, dachte Maddy. Etwas, das über sein offensichtliches gutes Aussehen hinausging. Es lag daran, wie seine Augen das Licht einfingen. Wie er sie ansah. Wie er ihrem Blick standhielt. Und das Komischste war, dass sie ihm auf Anhieb vertraut hätte.
Sie war selbst überrascht, als sie sich daher plötzlich sagen hörte: »Okay, komm mit.«
Jackson sprang auf und folgte Maddy um den Tresen herum nach hinten. Er konnte nicht fassen, dass sie ihn nicht erkannte, aber im Augenblick war ihm das egal. Er wollte nur aus dem Speiseraum verschwinden.
Maddys Onkel säuberte gerade die Grillpfanne, als die beiden an ihm vorbeigingen, doch ehe Kevin aufsehen konnte, hatte Maddy Jackson bereits in das winzige Büro geschleust und die Tür hinter ihnen geschlossen.
Der Raum wirkte schäbig und beengt. Ein alter Schreibtisch aus Metall, der über und über mit Stapeln von Rechnungen und Quittungen bedeckt war, sowie ein altes, gerahmtes Foto von Maddy und ihrem Onkel stachen aus dem Chaos hervor. Auf dem Boden lag Maddys Rucksack, vollgestopft mit Schulbüchern und Broschüren diverser Colleges. Maddy strich sich über ihr Kellerinnenkleid und fand in einem Haufen Unterlagen ein Bewerbungsformular. Jackson, der sich währenddessen auf einen knarzenden Stuhl gegenüber dem Schreibtisch setzte, nahm seine Kapuze ab.
»Danke«, sagte er.
»Kein Problem.«
In den kleinen Raum mit diesem Jungen zusammengepfercht, überkam Maddy der Gedanke, dass seine Schönheit fast schon überwältigend war. Wer war er? Alles erschien ihr so unwirklich. Seine blassblauen Augen funkelten sie eindringlich unter den dichten, dunklen Augenbrauen an, und seine makellosen Züge, die ihn wie ein Model aussehen ließen, passten gut zu dem kantigen Gesicht. Fast hatte er etwas Wildes an sich.
»Okay«, sagte sie schließlich, nachdem sie ihre Gedanken sortiert und sich einen Stift aus einer herumstehenden Kaffeetasse geschnappt hatte. »Ich weiß noch nicht mal deinen Namen.«
»Ich heiße Ja… Jason.« Jacksons Blick huschte kurz zu der Zeitung, die auf dem Schreibtisch lag. Die Schlagzeile darauf lautete: US STOCK EXCHANGE: AKTIENMARKT BRICHT ERNEUT EIN . »Jason Stockton.«
»Okay«, meinte Maddy. »Hast du denn schon Erfahrung im Bedienen?«
»Nein«, antwortete Jackson.
Maddy blickte auf.
»Irgendwelche Erfahrungen in der Gastronomie?«
»Nein.«
Maddy lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Weißt du, Jason, wenn man in Angel City einen Job in einem Restaurant möchte, ist es durchaus von Vorteil, wenn man ein gewisses Maß an Erfahrung mitbringt.«
Jacksons Lippen verzogen sich zu einem schiefen Grinsen. »Wie soll man denn bitte schön Erfahrungen sammeln, wenn man ohne von vornherein keinen Job kriegt?«
Maddy verschränkte die Arme vor der Brust und beugte sich vor. Sie riss sich zusammen, um nicht unfreiwillig zu flirten, auch wenn ihr das unheimlich schwerfiel.
»Okay, dann verrat mir doch bitte, warum ich ausgerechnet dich engagieren sollte?«
Jackson suchte fieberhaft nach etwas, irgendetwas, damit er in diesem Büroraum und in Sicherheit bleiben konnte. Sein Blick wanderte zu Maddys Rucksack, aus dem eine Collegebroschüre zwischen zwei Schulbüchern hervorspitzte.
»Damit ich Geld fürs College sparen kann«, improvisierte er spontan.
Maddy zögerte kurz, ihr Gesichtsausdruck wurde weicher.
Jackson sah sich das Foto mit dem begrünten Campus auf der Broschüre genauer an. »Irgendwo im Osten am besten. Weit weg von Angel City.«
»Echt?«, sagte Maddy. Ihr Interesse war jetzt geweckt.
»Ja …«, erwiderte Jackson unsicher. Er holte tief Luft, ehe er mit seiner
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