Angel City Love (German Edition)
schwarzen Leggins ihm gerade vor, als Gwen und Maddy in Hörweite kamen.
»Eifersüchtig?« Fassungslos machte er große Augen. »Wir wissen doch noch nicht mal, woher sie kommen, diese … Kreaturen . Wir haben keinen Schimmer, wer sie sind, was sie von uns wollen. Und doch knöpfen die Engel allen ihr Geld ab, und das Einzige, wovon alle reden und lesen wollen, ist das.« Damit deutete er auf sein iPhone, auf dem ein verschwommenes Bild von Jackson bei seinem Flug mit dem »mysteriösen Mädchen« zu sehen war. »Dabei gibt es echt wichtigere Nachrichten, echte Probleme, mit denen wir uns auseinandersetzen sollten. Die sind doch nur hier, um sich selbst zu helfen!«
Angesichts des Bildes durchzuckte Maddy Panik. »Pff«, stieß Gwen leise aus und beugte sich zu Maddy. »Tyler will doch bloß den Coolen spielen, indem er sich so engelskritisch gibt.«
»Hey, Tyler, jetzt entspann dich mal.« Kyle legte Tyler die Hand auf die Schulter, aber Tyler schüttelte sie ab, und sein Gesicht lief vor Zorn tiefrot an.
»Sie können nicht alle retten, das wisst ihr, jeder weiß das«, sagte das Mädchen in den schwarzen Leggins. »Aber sie können ein paar Menschenleben retten, und du willst verhindern, dass sie das weiterhin machen? Willst du einfach alle sterben lassen? Sie tun doch nur ihr Bestes. Und man weiß nie – vielleicht wirst du als Nächstes gerettet.«
»Wie denn? Weil ich in der Lotterie gewinne?«, schnaubte er. »Aber egal, ich hätte lieber, dass sie mich sterben lassen.« Diese letzten Worte sprach Tyler voller Dramatik aus, sodass ein paar Schüler lachend zu applaudieren begannen. Wütend huschte sein Blick zu ihnen.
Ethan erhob sich vom Tisch. »Kommt, lasst uns gehen. Das wird mir alles zu heiß.«
»Nein, ich gehe. Freak«, sagte das Mädchen zu Tyler, schleuderte ihre Mähne nach hinten und marschierte mit ihren Freundinnen davon. Die Umstehenden wandten sich ebenfalls ab und gingen ihrer Wege.
»Kumpel, das war ja mal cool«, meinte Simon. Seine Augen leuchteten hinter der Brille auf, während er sich die langen Haare aus dem Gesicht strich. »Denen hast du es aber so richtig gezeigt, Alter!«
In diesem Augenblick entdeckte Kyle Maddy und Gwen. »Hi, Gwen. Hi, Maddy«, sagte er lächelnd. Wieder sah Kyle Maddy so sonderbar an. Aber das war doch nicht möglich, Gwen stand ja direkt daneben!
»Hi«, erwiderte Maddy und wandte dann rasch die Augen ab. Sie begegnete Ethans Blick, und sofort musste sie wieder an ihr Gespräch im Diner denken und daran, dass sie sich jetzt mit einem Engel traf. Gwen wollte gerade etwas zu ihm sagen, da packte Maddy sie und zerrte sie davon. »Wir müssen los«, platzte es aus Maddy heraus.
»Autsch!«, rief Gwen, während Maddy sie hinter sich herzog.
»Tut mir leid, ich, äh, will bloß nicht zu spät kommen.«
»Was sollte das denn? Ich meine, hallo? Wir leben hier in Angel City!« Gwen schaute sich zu Tyler um. »Hier leben die Engel nun mal, Tyler. Gewöhn dich endlich daran. Der will doch bloß angeben.«
»Ganz bestimmt«, bestätigte Maddy. Dabei versuchte sie zu verdrängen, dass es bei der ganzen Diskussion um ein Foto von ihr und Jackson Godspeed gegangen war. Vor ein paar Tagen wäre sie vermutlich noch auf Tylers Seite gewesen. Doch jetzt, da sie Jackson kennengelernt hatte … dachte sie plötzlich ganz anders. Es gab so vieles, was die Menschen nicht über die Engel wussten. Und das waren nicht unbedingt schlechte Dinge. Sie wollten nur einiges lieber für sich behalten.
Die beiden Freundinnen gingen den Flur entlang. Das Gespräch drehte sich wieder einmal um den bevorstehenden Ball und wer aus ihrer Klasse schon einen Partner hatte. Gwen erinnerte Maddy daran, dass Ethan ja »immer noch Single« war. Maddy entspannte sich allmählich wieder, da die Rede nicht länger von den Engeln und insbesondere von Jackson war. Vielleicht war es gar nicht nötig, dass sie sich so aufregte. Sie empfand sogar ein kleines bisschen Genugtuung, als auf einmal ihr altes Klapphandy im Rucksack zu fiepen anfing.
»Was war das?«, wollte Gwen wissen.
Maddy angelte das Handy aus der Tasche und klappte es auf. Sie hatte eine neue SMS .
Von Jackson.
Wir sehen uns um 8, mehr stand da nicht.
Maddys Mund war plötzlich wie ausgetrocknet.
Gwen beugte sich zu ihr, um einen Blick auf das Display zu erhaschen. »Mit diesem Ding kann man tatsächlich SMS empfangen?«
Maddy entzog ihr das Handy. »Das war gar keine SMS . Ich meine, natürlich schon. Aber es ist
Weitere Kostenlose Bücher