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Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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moralischen Dilemma», sagt sie.
    Er lacht laut, und sie versetzt ihm einen Schubs.
    «Vielen Dank auch für die Unterstützung, Luc.»
    «Tut mir leid.» Sein Lachen erstirbt. «Erzähl mir von dem Dilemma.»
    «Ich glaube, es ist nicht richtig, Menschen so zu manipulieren.»
    Er sieht sie eine Weile wortlos an. Schließlich seufzt er und lehnt sich an sie. «Als ich noch ein Dämon war», setzt er mit gepresster Stimme an, als schmerzte die Erinnerung ihn, «konnte ich Menschen nicht dazu bringen, etwas zu tun, was sie eigentlich nicht wollten. Ich konnte sie zwar ‹manipulieren›, wie du es so schön ausdrückst, aber ich konnte sie nicht dazu bringen, etwas zu tun, was ihnen völlig widerstrebte. Ich glaube, deine Macht ist dem ziemlich ähnlich.»
    «Ich finde es trotzdem nicht richtig. Ich werde meine Macht nicht bei meiner Familie einsetzen und auch bei niemandem, der nicht wirklich etwas Schlimmes oder Böses tut.»
    «Das ist dein gutes Recht.» Luc reibt sich die Schläfe. «Das hat Gabriel vermutlich auch gemeint, als er sagte, ‹Tu das, was richtig ist›.»
    Diesmal schmiegt sie sich an ihn, als der Dämon sie an sich zieht. «Ich …»
    «Was?»
    Sie richtet sich auf, um Luc in die Augen zu schauen. «Das klingt wirklich dumm, aber ich hatte immer schon das Gefühl, ich sei zu etwas bestimmt. Als ich Diplomatin oder etwas Vergleichbares werden wollte, lag das daran, dass ich immer schon das Gefühl hatte, ich könnte was bewirken. Aber diese Sache mit der Macht … Das ist, als wäre das, wozu ich bestimmt bin, viel zu gigantisch für mich. Ich komme nicht klar damit.» Sie schmiegt sich wieder an ihn. «Ich habe Angst.» Ihre Stimme ist plötzlich leise, verletzlich.
    Der Dämon seufzt und legt die Wange an ihr Haar.
    Nach einer Minute löst Frannie sich, holt ihr summendes Handy aus der Tasche und schaut auf das Display. «Taylor und Riley wollen los.»

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 5
    Auf Teufel komm raus
Frannie
    Als wir bei den Gallaghers vorfahren, ist die Party schon in vollem Gange. Johlende Teenager strömen von den Autos, die entlang der Straße am Waldrand geparkt sind, auf die Musik hinter dem Haus zu.
    Luc und ich überqueren die Fahrbahn und gehen zu Rileys Wagen. Taylor stylt noch ihre rosa und blond gefärbten Haarsträhnen, bevor sie vom Rücksitz klettert, und stupst mich mit dem Ellbogen an. «Wir müssen uns mal was Neues einfallen lassen. Vielleicht gehen wir mal uneingeladen zu einer Party oben in Marblehead. Ich hab den Haufen hier ziemlich satt.»
    Riley umrundet den Wagen und gesellt sich zu uns. «Dann bezahlst du aber das Benzin für die Fahrt», sagt sie. Trevor streicht ihr die langen braunen Locken nach hinten und legt einen Arm um ihre Schulter.
    «Meinetwegen.» Taylor wird rot. Sie wirft einen Blick auf ihren Bruder, dreht sich um und stürmt die Straße hinauf. Riley zuckt die Achseln. In Trevors gebräuntem Gesicht bilden sich hübsche Grübchen, als er sie anlächelt. Die beiden folgen Taylor.
    Luc nimmt meine Hand. «Das wäre doch ein gutes Projekt für deine Macht», sagt er und weist mit einem Kopfnicken auf meine Freunde.
    Ich versetze ihm einen Stoß. «Ja, klar. Wir reden hier über Taylor. Siehst wohl gern dabei zu, wenn ich versage?»
    «Ich sehe dir überhaupt gern zu.» Hand in Hand folgen wir Taylor in die quirlige Menge.
    Hinter dem Haus, neben der Veranda, spielt Delanies Band, Roadkill. Je näher wir kommen, desto lauter wird die Musik. Ich ziehe Luc durch das Gedränge zu Taylor, Riley und Trevor, die am Lagerfeuer stehen.
    «Ich hol uns was zu trinken.» Luc drückt meine Hand und geht rüber zum Haus, wo Kühltruhen aufgestellt sind. Ich ertappe mich dabei, dass ich ihm hinterherstarre. Ich habe Schmetterlinge im Bauch, und ein Lächeln schleicht sich in mein Gesicht. Himmel, er ist einfach perfekt!
    «Kiffer brennt», sagt Trevor mir ins Ohr und reißt mich aus meinen Gedanken.
    Das Herz schlägt mir bis zum Hals, und mein Kopf fährt automatisch zum Feuer herum. Ich rechne fast damit, dass Ryan, den alle nur Kiffer nennen, in Flammen steht.
    Trevor verdreht die blauen Augen und zeigt aufs Haus. «Da drüben», meint er lachend, «an der Gitarre.»
    Ich betrachte die Band. Selbst wenn mein Exfreund sonst kaum zu gebrauchen ist, an der Gitarre ist Kiffer ein Genie. Die Musik klingt ziemlich gut, das lässt sich nicht leugnen. Delanie schmettert einen perfekten Song von Avril Lavigne und hüpft dabei so wild herum, dass ihre Haare fliegen. Sie

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