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Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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trägt zerrissene Jeans und Lederweste und hat dick schwarzen Eyeliner aufgelegt. Sie sieht ganz anders aus als bei Ricco’s in ihrem T-Shirt, die Haare zum Pferdeschwanz gebunden. Heute würde man sie eher auf fünfundzwanzig als auf fünfzehn schätzen.
    «Delanie klingt super», fügt Trevor hinzu, bevor sein Blick zu mir huscht. «Aber sie waren viel besser, als du noch bei ihnen gesungen hast.»
    Ich verdrehe die Augen. «Wenn du es sagst.»
    Als das Lied endet, stellt Kiffer die Gitarre weg und legt den Arm um Delanie.
    «Er scheint über dich hinweg zu sein.» Trevor versetzt mir einen Stoß in die Rippen.
    «Gut.» Es kommt mir vor wie in einem anderen Leben, dass Kiffer und ich zusammen waren, dabei ist es noch gar nicht so lange her.
    Ich schaue noch mal zur Band und merke, dass ich die Musiker nicht alle kenne. Am Bass ist ein großer, kräftiger Schwarzhaariger, den ich noch nie gesehen habe. Ich stoße Trevor an. «Wer ist der Bassist?»
    Trevor kneift angestrengt die Augen zusammen. «Keine Ahnung.»
    «Ich find’s raus», sagt Taylor hinter mir, packt mich am Arm und zieht mich quer durch den Garten.
    Als wir die Band erreichen, fragt Delanie: «Wo ist Maggie?»
    Ich zucke die Achseln. «Dad hat’s ihr nicht erlaubt.»
    Mit einem zweideutigen Funkeln in den Augen tritt Taylor zu ihr. «Wer ist der heiße Typ?», flüstert sie.
    Delanie schaut über die Schulter zu ihren Bandkollegen.
    Kiffer versteht den Blick als Einladung, sich zu uns zu gesellen. Er streicht sich die goldbraunen Dreadlocks aus den Augen. «Hey, Frannie», grüßt er und legt Delanie den Arm um die Schulter. Ein Anflug von Schuldgefühlen durchfährt mich, und ich hoffe, dass Delanie aus freien Stücken mit ihm zusammen ist und nicht, weil ich sie gewissermaßen verkuppelt habe.
    «Hey, Kiffer. Wie läuft’s?»
    Er vergräbt das Gesicht an Delanies Hals. «Super.»
    Ich verkneife mir ein Lachen. Er ist kein schlechter Kerl – in erster Linie ein Freak und Gitarrenheld, und irgendwie habe ich ihn beinahe geliebt –, aber wieso er sich einbildet, ich könnte eifersüchtig werden, ist mir schleierhaft. Schließlich habe ich mit ihm Schluss gemacht.
    Als er seine Darbietung – nach dem Motto: Schau nur, was dir entgeht – endlich beendet hat, sieht er mich an. «Und, vermisst du es?»
    Ich lächele breit, denn ich weiß nicht, ob er die Musik meint oder sich. «Nein.» Und das gilt für beides.
    Für einen Moment wirkt er gekränkt, aber er fängt sich sofort wieder. «Tja, dass du die Band verlassen hast, war das Beste, was uns passieren konnte. Delanies Stimme ist einzigartig … einfach einmalig.» Soll heißen, meine ist es nicht. Das stimmt. «Ein großes Label möchte eine Demo-CD von uns haben.»
    «Du lieber Himmel! Großartig!»
    Taylor knufft mich in die Rippen, und ich schnappe nach Luft.
    «Herrgott, Tay, ich hab’s kapiert.» Ich reibe meine Seite und schaue an Kiffer vorbei auf die Jungs. «Wer ist der Bassist?»
    «Marc. Er ist neu.» Kiffer dreht sich um und hebt eine Hand. Der Neue löst den Blick von der Gitarre, die er gerade stimmt, und deutet ein Lächeln an, als wisse er, dass wir über ihn sprechen. Er richtet sich auf und mustert mich, nickt und wendet sich wieder seiner Gitarre zu.
    «Er hat das mit der Demo-CD angeleiert. Meint, der Typ schulde ihm noch einen Gefallen», sagt Kiffer.
    Obwohl ich mir sicher bin, dass ich den Bassisten noch nie gesehen habe, hat er etwas seltsam Vertrautes an sich. Ich erwische mich, wie ich ihn anstarre, und senke den Blick, als er noch einmal von der Gitarre aufschaut. Er zieht eine Augenbraue hoch. Ich wende mich wieder Kiffer und Delanie zu, aber die Hitze kriecht mir den Hals herauf.
    Delanies Augen strahlen. Sie lächelt mich an. «Hey! Du solltest was singen.»
    Kiffer fällt der Unterkiefer runter. «Ich glaube nicht …»
    «Ausgeschlossen», sage ich.
    Delanie schnappt meine Hand, hält sie fest und zieht mich am Lautsprecherturm vorbei. «Klar doch. Was würdest du gern singen?»
    Ich löse mich aus ihrem Griff. «Ehrlich, Delanie. Du willst doch nicht den Ruf der Band riskieren, indem du mich dazu bringst, hier einen Song zu verhunzen. Schon gar nicht, wenn eine Plattenfirma möglicherweise einen Scout geschickt hat.»
    Kiffer lässt den Blick vorsichtig über die Menge schweifen. «Sie hat recht.»
    «Tu’s, Fee!», johlt Riley und tritt neben Taylor.
    Trevor grinst mich an.
    Just in diesem Moment durchfährt mich ein so starker Stromstoß, dass mir

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