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Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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Maggs. Tut mir leid.»
    Mein Vater betrachtet Maggie mit seinen ernsten haselnussbraunen Augen. «Dafür bleibt noch jede Menge Zeit, wenn du älter bist.»
    Sie fährt sich mit der Hand durch ihre dunklen Locken und verdreht die Augen. «Dad! Ich bin kein kleines Kind mehr.»
    Sein Blick wird noch strenger. «Maggie …»
    Maggie steht so abrupt vom Tisch auf, dass sie beinahe sämtliche Wassergläser umgeworfen hätte. Im selben Moment knallen zwei der drei Glühbirnen in der Deckenlampe und verlöschen.
    «Ich hasse es, die Jüngste zu sein!»
    Maggie stampft mit dem Fuß auf und stürmt aus der Küche, da brennt auch noch die letzte Birne durch, und wir sitzen im Dunkeln.
    Mein Vater schaut misstrauisch zur Lampe hoch und steht auf. «Ich kümmere mich darum.»
    Der Lichtschalter in der Waschküche klickt, und ich höre, dass er im Sicherungskasten den Schutzschalter umlegt. Nach einer Minute ist er mit neuen Glühbirnen zurück und steigt auf einen Stuhl, um sie einzuschrauben. «Da war wohl irgendwo ein Kurzschluss», meint er, als er heruntersteigt.
    Meine Mutter seufzt, als die Küche wieder hell wird, und richtet einen besorgten Blick auf mich. «Wer fährt?»
    «Luc und Riley.»
    Ich sehe die Erleichterung in ihren Augen, als sie sich die Mundwinkel mit der Serviette abtupft.
    «Mom», sage ich aufgebracht. «Ich bin keine schlechte Autofahrerin.»
    «Das habe ich nie behauptet, Liebes.»
    «Egal», grolle ich, stehe auf und räume meinen Teller ab.
    Ich spüle ihn gerade ab, als es an der Tür läutet. Ich husche aus dem Haus und schenke Luc, der auf der Veranda wartet, ein Lächeln.
    Er grinst mich an. «Wo brennt’s denn?»
    «In meiner Küche.» Ich trete einen Schritt zurück, um ihn anzuschauen, und mein Herz hat Mühe, nicht aus dem Takt zu geraten. Er sieht total heiß aus in seinem saphirblauen Hemd mit Button-down-Kragen. Ein Hemdzipfel hängt aus seiner ausgebleichten schwarzen Jeans.
    «Du siehst …» Ich finde keine Worte. «Hübsches Hemd.»
    «Es hat die Farbe deiner Augen», sagt er, und mein Herz setzt aus.
    Ich atme tief durch, reiße mich von ihm los und hüpfe die Stufen der Veranda hinunter. Er dreht sich um und folgt mir.
    «Hast du den Ölwechsel schon gemacht? Wir könnten das noch erledigen, bevor wir fahren», meint er.
    «Als hättest du die richtigen Klamotten für einen Ölwechsel an!» Aber als ich mir ausmale, wie er das Hemd auszieht, um unter mein Auto zu kriechen, kribbeln meine Wangen vor Hitze, und ich wende den Blick ab. «Großvater hat gesagt, wir könnten das am Sonntag machen.»
    «Ich bin dabei», sagt er, und ich habe alle Mühe, mir nicht vorzustellen, wie gut er sich ölverschmiert unter meinem Wagen machen wird.
    «Lass uns zu Fuß zu Taylor gehen und mal hören, wann sie loswollen.»
    «Es gab mal einen Typ namens Alexander Graham Bell, und der hat so ein Ding erfunden, das man Telefon nennt. Du solltest dir wirklich eins anschaffen. Sie sind groß in Mode.»
    Ein Grinsen spielt um seine Lippen, und ich möchte ihn noch lieber küssen.
    «Haha.» Ich fuchtele mit meinem Handy vor seinem Gesicht herum. «Sag jetzt nicht, du warst auch seine Muse.»
    Aus heiterem Himmel stürzt Luc sich auf mich und verdreht mir den Arm hinter den Rücken. Er beugt sich über mich. «Nein. Nur Dantes», flüstert er mir ins Ohr.
    «Mistkerl!», fauche ich, bemüht, mich frei zu machen. Doch mit jedem Ruck verkeilt sich meine Schulter fester in seinem Griff, und ein scharfer Schmerz schießt mir durch Arm und Rücken. «Lass den Mist, Luc! Lass mich los!», rufe ich, obwohl ich weiß, dass die Chancen gleich null sind.
    «Onkel?», fragt er mit einem selbstzufriedenen Grinsen.
    Ich wehre mich nicht länger und drehe den Kopf über die Schulter, um ihn anzusehen. «Sehr gut. Deine Judo-Stunden zahlen sich allmählich aus», sage ich, bevor ich mit dem Bein aushole und ihn auf den Rasen vor dem Haus aufs Kreuz werfe. Er landet mit einem Rums, und ich stürze mich auf ihn, verdrehe ihm den Arm hinter den Rücken und drücke ihm mit dem Unterarm die Luftröhre zu. «Onkel?»
    «Onkel», krächzt er mit weit aufgerissenen Augen.
    Ich lockere den Druck auf seine Kehle, halte seinen Arm aber weiter fest und schaue grinsend auf ihn hinab. «Ich glaube, das gefällt mir, wenn du mir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert bist.»
    «Die Nachbarn, Frannie!», warnt er.
    Ich lasse seinen Arm los, richte mich auf und hocke mich rittlings über ihn. «Willst du etwa behaupten, du magst das

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