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Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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anfangen wollte.» Ihr fragender Blick ruht auf mir, und ich sehe weg.
    «Wenn er klug ist. Aber im Augenblick zweifele ich an seinem Verstand», kontert Luc.
    Frannie tritt neben mich. «Im Ernst.»
    «Ich meine es vollkommen ernst, Frannie. Wenn er sich nicht konzentrieren kann, nutzt er dir nichts.»
    Während ich zuhöre, wie sie streiten, ballen sich Enttäuschung und Zorn in mir zu einem gewaltigen Gewitter zusammen, das loszubrechen droht.
    Ich versetze Luc einen Schubs, will ihn provozieren zurückzuschlagen. «Du bist ein Heuchler und ein Idiot.» Ich schubse ihn fester und bekomme, was ich wollte, denn er packt mich am Kragen meines T-Shirts und donnert mich gegen die Wand. Ich spüre, wie meine Macht knisternd erwacht, bereit, ihn in die ewigen Jagdgründe zu schicken, aber leider geht Frannie dazwischen und zerrt ihn von mir weg.
    «Hört auf mit dem Unsinn!»
    Ich starre Luc über Frannies Kopf hinweg wütend an. «Ich fange gar nichts mit Lili an, aber selbst wenn es so wäre, was geht dich das an? Warum ist es was anderes, wenn ein Engel mit einer Sterblichen rummacht, als wenn ein Dämon was mit einer Sterblichen anfängt?»
    Er schiebt Frannie beiseite und beugt sich mit verkniffenem Mund so weit vor, dass unsere Nasenspitzen sich beinahe berühren. «Weil du deine Schwester beschützen sollst, und das kannst du ohne deine Flügel nicht.»
    Meine Haut knistert. Wenn ich jetzt nicht verschwinde, bringe ich ihn noch um. «Weißt du was? Ich bin hier fertig.» Bevor noch jemand was sagen kann, verdrücke ich mich in den Flur. Dort setze ich mich – unsichtbar – gegenüber von Lilis Tür mit dem Rücken an die Wand. Ich muss mich beherrschen, um mich nicht in ihre Wohnung zu transferieren.
    Schwefelgeruch reißt mich aus meinen Gedanken. Ich springe auf, immer noch unsichtbar.
    «Also, ich warte, Cherub. Die Frage ist: Worauf warte ich?» Rhenanian steht neben mir, und ein finsterer Blick verdunkelt sein ohnehin düsteres Gesicht.
    «Ich arbeite daran.»
    «Es eilt. Wir haben nicht den Rest des Jahrtausends Zeit.»
    «Die Sache ist nicht so einfach, wie ich dachte», erkläre ich und überlege, unter welchem Vorwand ich Lili allein sehen kann. Unter keinem einzigen. «Wenn du eine bessere Idee hast, bitte schön.»
    Er starrt mich nur wütend an.
    «Wie schwer kann das schon sein? Schnapp ihn dir!», sage ich. Dann geht mir auf, dass das die Lösung ist. Ich stehe auf und schaue ihn an. «Entführ ihn doch einfach.»
    Ich stelle mir vor, wie Lili und ich gemeinsam nach Luc suchen und uns dabei näherkommen. Ich könnte sie trösten, ihre Tränen fortküssen.
    «Und dann?» Rhenanians Stimme macht meinen Phantasien ein Ende.
    Ich schlage mit dem Kopf an die Wand und starre ihn wütend an. «Du bist ein Dämon. Erzähl mir nicht, dir fällt nichts ein, wie du seine Markierung umkehren kannst.»
    Er erwidert meinen wütenden Blick, löst sich in einer schwefeligen Wolke auf und verschwindet just in dem Moment, als sich die Tür öffnet und Lili erscheint.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 10
    Kein böses Wort
Luc
    Die Sache mit Matt und Lili passt mir ganz und gar nicht. Denn wenn ich ehrlich bin, habe ich wegen Lili seit einer Weile ein komisches Gefühl. Nichts, was ich genau benennen könnte, aber irgendetwas stimmt nicht mit ihr.
    Vielleicht liegt es ja auch an mir. Vielleicht bin ich voreingenommen. Schließlich habe ich mich ein paarmal bei gewissen Phantasien über sie erwischt.
    Das sind nur diese verfluchten Teenager-Hormone, hab ich mir gesagt. Aber es fühlte sich an, als sei es mehr.
    Ich beobachte, wie Frannie Matts Eisbeutel in die Spüle leert, und ich weiß, dass sie alles ist, was ich mir je wünschen könnte. Dennoch hat mich kalte Eifersucht gepackt, als mir klarwurde, dass Matt scharf auf Lili ist.
    Frannie zittert, als ich ihr einen Kuss auf den Nacken drücke und mit dem Finger ihren Arm hinunterfahre.
    «Findest du nicht auch, dass Matt sich Lili gegenüber irgendwie seltsam verhalten hat?»
    Sie sieht mich an. «Ich weiß nicht. Vielleicht. Aber selbst wenn er sie mag, glaube ich nicht, dass er tatsächlich was mit ihr anfängt.»
    «Da bin ich mir nicht so sicher. Außerdem ist er schon abgelenkt genug, wenn er ihr nur schöne Augen macht.»
    Sie schmiegt sich an mich, und alles andere ist vergessen. «Deshalb habe ich ja dich.»
    «Hm …» Ich überlege, was ich noch sagen wollte. «Aber ich muss mich bereits um meinen eigenen Schatten kümmern.» Rhenanian ist da draußen,

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