Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
Vom Netzwerk:
fährt zu ihm herum. Ihr Lächeln ist verschwunden. «Dad, ich glaube nicht, dass das deine Angelegenheit ist.»
    «Nein», bekennt Frannies Großvater. «Genau genommen ist es die von Frannie.» Diesmal zwinkert er Frannie zu.
    «Das hatten wir doch alles schon», wendet Frannie sich an ihre Mutter. «Ich gehe mit Riley und Taylor zur Party. Anschließend übernachte ich bei Taylor. So war es abgemacht.»
    Frannies Mutter beäugt mich misstrauisch. Frannies Vater sieht aus, als wolle er Einspruch erheben. In dem Augenblick kommen Taylor und Riley zu uns rüber.
    «Hallo, Mrs. Cavanaugh», sagt Taylor. «Was dagegen, wenn ich Frannie jetzt entführe?»
    «Na schön», gibt Frannies Mutter nach. «Aber ich möchte, dass ihr Mädchen zusammenbleibt.» Ihr Blick fliegt zu mir herüber. «Und zwar die ganze Nacht.»
    Taylor dreht sich zu Frannies Vater um. «Vielen Dank auch noch, Mr. Cavanaugh. Mein Dad freut sich sehr auf seinen neuen Job. Er weiß, was Sie für ihn getan haben.»
    «Ach, das war doch selbstverständlich», Frannies Vater winkt ab. «Ich bin froh, dass es ihm wieder bessergeht.»
    «Wir haben einen Familientherapeuten gefunden, der uns hilft.» Nach kurzem Zögern schließt Taylor Mr. Cavanaugh in die Arme. Sichtlich verlegen tätschelt er ihren Rücken.
    «Na, na», sagt er. «Jetzt ist doch alles wieder gut.»
    Taylor lässt ihn los und tritt einen Schritt zurück. Zum ersten Mal, seit ich sie kenne, hat sie Tränen in den Augen. Doch sie fängt sich schnell wieder. Lachend legt sie Frannie und Riley einen Arm um die Schultern. «Na los, jetzt lassen wir es krachen.»
    Frannie umarmt der Reihe nach ihre Familie. Ich strecke ihrem Großvater die Hand entgegen. Er drückt sie herzhaft und sieht mir fest in die Augen. Als ich Frannies Vater meine Hand hinhalte, zögert er, ehe er sie nimmt und dann so gnadenlos zudrückt, dass ich weiß, es ist eine Warnung.
    «Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend», verabschiede ich mich mit artigem Lächeln. Ich salutiere vor Frannies Großvater, und anschließend führe ich die drei Mädchen zum Parkplatz hinüber.
    Gleich darauf setzt mein Herzschlag aus.
    Avaira.
    Sie steht mit dem Rücken zu uns. Ihr langes glattes Rabenhaar glänzt in der hellen Junisonne. Im Bruchteil einer Sekunde habe ich Frannie hinter mich geschoben und aktiviere mein klägliches Restchen Macht. Eine dünne rötliche Zickzackspur läuft über die Knöchel meiner geballten Faust. Avaira dreht sich um. Erleichtert stoße ich den Atem aus und lasse meine Faust sinken.
    Es ist nicht Avaira.
    Anscheinend leide ich mittlerweile an Verfolgungswahn, denn seit Tagen sehe ich Belias und Avaira an jeder Ecke auftauchen. Allerdings weiß ich, dass sie tatsächlich irgendwo lauern und auf eine Gelegenheit hoffen. Denn für die beiden hat der Countdown begonnen.
    «War was?», flüstert Frannie und sieht mich beunruhigt an. Um sie zu beschwichtigen, schließe ich sie in die Arme. Hinter uns reißen Riley und Taylor sich das Barett vom Kopf und streifen ihre Talare ab.
    «Nein, nichts», flüstere ich.
    Frannies Augen werden schmal. Sie glaubt mir nicht, aber da Riley und Taylor in der Nähe sind, bohrt sie nicht nach. «Dann bis zur Party», sagt sie. «Du kommst doch, oder?»
    «Wie könnte ich mir das entgehen lassen? Wann werdet ihr denn da sein?»
    «In einer halben Stunde oder so. Zuerst fahren wir noch zu Taylor und ziehen uns um.»
    Ich gebe ihr einen Kuss. «Dann bis gleich.» Natürlich werde ich sie bis dahin nicht aus den Augen lassen. Das tue ich nie, aber das muss Frannie ja nicht wissen. Schließlich hat sie einiges verkraften müssen. Deshalb setze ich alles daran, dass sie ihr Leben wieder als normal empfindet, auch wenn das nicht immer klappt.
    Frannie
    Luc folgt mir. Wie immer. Er glaubt, ich würde das nicht bemerken. Irgendwie finde ich das süß. Er weiß, dass ich ein normales Leben führen will, und tut alles, um dafür zu sorgen. Ich sage ihm nie, dass ich ihm längst auf die Schliche gekommen bin, denn ich will seine Illusionen nicht zerstören. Abgesehen davon finde ich es schön zu wissen, dass er immer da ist. Wenn ich nachts nicht schlafen kann, schaue ich aus dem Fenster. Dann erkenne ich durch das Laub der Bäume das Mondlicht, das sich auf seinem Shelby bricht, und wünsche mir jedes Mal, ich könnte da unten bei ihm sein.
    Später am Abend, da sind wir schon im Garten von Gallaghers Eltern und außerdem reichlich betrunken, entdecke ich Luc. Er lehnt an einem Baum

Weitere Kostenlose Bücher