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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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Kate sich ab.
    «Warte!» Noch einmal schaue ich zurück, doch da sind nur die dunklen Scheiben. Trotzdem will ich jetzt nicht alleine sein.
    «Was ist?», fragt Kate mit gehobenen Brauen.
    «Ach – nichts», entgegne ich verlegen. «Wie – wie läuft es denn so bei dir?»
    «Seit wann interessiert dich das?» Kate starrt mich an. «Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?»
    «Ja, klar. Ich dachte nur, wir könnten ein bisschen reden – oder so.»
    «Ein andermal.» Kate greift nach dem Türgriff. Aber plötzlich fällt mir ein, dass ich sie tatsächlich etwas fragen will.
    «Kate?»
    Kate stöhnt. «Was?»
    «Als du und Chase – du weißt schon. Als ihr das erste Mal …»
    Kate fährt zu mir herum. «Als wir das erste Mal was?»
    «Sex hattet! Woher wusstest du, dass du so weit warst?»
    Kate runzelt die Stirn. Doch dann spielt ein verträumtes Lächeln um ihre Lippen. «Das weiß man einfach.» Gleich darauf wird sie wieder ernst. «Aber lass dich nicht unter Druck setzen. Wenn du noch nicht so weit bist, dann hast du jedes Recht, nein zu sagen.»
    Aber alles in mir schreit ja. Schon wenn ich an Luc denke, fängt es in meinem Bauch an zu kribbeln. «Danke, Kate», murmele ich.
    Kate sieht immer noch besorgt aus, aber sie dreht sich um und verlässt das Zimmer.
    Eine ganze Weile schaue ich nur auf mein Spiegelbild in den Fensterscheiben. Zu guter Letzt setze ich mich auf mein Bett, ziehe mein Tagebuch hervor und versuche, meine Gedanken zu ordnen.
    Lieber Matt, mit mir passiert etwas, das ich kaum in Worte fassen kann. Ich weiß nur, dass es mir Angst macht. Und dass ich es nicht beherrschen kann.
    Ich weiß nicht mehr weiter. Blind starre ich die Wand an.
    Luc ist wie eine Droge, von der ich nicht genug kriegen kann. Okay, mit Drogen kenne ich mich nicht sonderlich gut aus, aber wenn sie so wirken, dann verstehe ich, wie jemand süchtig werden kann.
    Und schon taucht Lucs Gesicht vor meinem inneren Auge auf und lächelt mich an. Ich beschließe, nicht mehr an ihn zu denken.
    Ich will nicht, dass ich mich so nach jemandem sehne. Ich werde nicht zulassen, dass ich süchtig nach ihm werde.
    Es ist zwecklos. Ich bringe einfach nichts Sinnvolles zustande, sondern drehe mich nur im Kreis. Entmutigt klappe ich das Tagebuch zu und starre an die Decke. Doch nach einer Weile kommt mir so was wie eine Erleuchtung: Ich sehne mich nur physisch nach Luc. Was nicht heißt, dass ich ihn brauche. Man nennt das Lust. Und Lust findet auf körperlicher Ebene statt. Tiefere Gefühle sind dazu nicht nötig. Somit wäre das schon einmal geklärt. Oder?
    Gabe dagegen …
    Bei dem Gedanken an ihn hört mein Bauchkribbeln auf. Stattdessen spüre ich ein Ziehen in der Brust. Meine Gefühle für ihn sind mehr als Lust. Was sie umso gefährlicher macht.
    Also habe ich mich bislang geirrt, denn ich habe Luc für den gefährlicheren von beiden gehalten. Aber bei ihm weiß ich zumindest genau, was auf mich zukommt. Und das wird nie zu etwas ausufern, das ich nicht mehr steuern kann.
    Luc
    Belias ist da. Aber warum um alles in der Welt würde Beherit Belias losschicken? Warum würde er überhaupt irgendjemanden losschicken? Seit viertausend Jahren hat mich niemand mehr kontrolliert. Und doch weiß ich, dass es Belias war, der vor Frannies Fenster gelauert hat.
    Ich fahre absichtlich langsam, denn ich will sehen, ob er mich verfolgt. Tut er offenbar nicht. Erleichtert lehne ich mich zurück. Doch dann läuft es mir kalt über den Rücken. Belias ist hinter Frannie her! Ich versuche, meine Panik zu unterdrücken, wende den Wagen und parke ein Stück von Frannies Haus entfernt. Ruhig Blut, das sage ich mir immer wieder, während ich dasitze und versuche, die Situation einzuschätzen.
    Belias arbeitet in der Sammelstelle. Warum würde Beherit einen Sammler auf die Reise schicken? Frannie muss doch lediglich markiert werden. Es sei denn, die Dinge hätten sich geändert. Falls Belias Frannie markiert, ist ihre Seele an ihn gebunden. Dann gehört Frannie ihm . Allein der Gedanke daran erweckt in mir einen Urinstinkt, einen tiefverwurzelten Drang, mein Territorium zu verteidigen. Belias darf sie nicht in die Hände bekommen. Frannie gehört mir . Jetzt bin ich froh, dass Mr. Cavanaugh einen guten Draht nach oben hat. Denn wenn ich, ein Dämon der Ersten Ebene, nicht in sein Haus gelange, dann kann Belias es schon gar nicht.
    Lautlos verlasse ich meinen Wagen, es gibt ein paar Fragen, die ich Belias stellen will. Und dann, was dann? Befehle

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