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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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kann ich Belias nicht erteilen, und selbst wenn, würde er mir nicht gehorchen. Hinter der Eiche in Frannies Einfahrt bleibe ich stehen und rufe ihn stumm herbei. Ich weiß, dass Belias mich hören kann, ebenso wie ich ihn, denn unsere Teufelsseelen sind miteinander verbunden, ob es mir nun passt oder nicht.
    In dem Laub der Eiche raschelt es, als wäre ein Eichhörnchen von Ast zu Ast gesprungen. Gleich darauf steht Belias vor mir. Seine wilde schwarze Mähne reicht bis zu seinen hervorspringenden Wangenknochen. Seine Katzenaugen leuchten rot. «Lucifer», sagt er. «So was nenne ich eine Ewigkeit.»
    Verwundert schaue ich ihn an. «Wir haben uns doch erst vor ein paar Wochen gesehen.»
    «Richtig. Aber dein Chef findet, dass du diesmal Ewigkeiten brauchst. Zumindest waren das seine Worte.»
    «Zwei Wochen sind ja wohl noch keine Ewigkeit, und von einer Frist war bislang überhaupt noch keine Rede.»
    «Doch die gibt es. Gabriel ist hier, oder ist dir das entgangen? Wenn du noch länger wartest, könnte es zu spät sein.»
    «Du kannst Beherit ausrichten, dass hier alles unter Kontrolle ist.»
    «Das sah vorhin am See aber ganz anders aus. Fast wären mir vor Rührung die Tränen gekommen. Warum hast du sie da laufenlassen, du hattest sie doch fast so weit?»
    Belias war am See? Hölle, warum habe ich ihn da nicht gespürt? Ich lasse mich wirklich zu leicht ablenken in letzter Zeit. Plötzlich überfällt mich heiße Wut.
    Es war Belias, der Frannie in den See gezogen hat.
    Mit geballten Fäusten trete ich dicht an ihn heran. «Ich darf doch annehmen, dass du nichts mit dem kleinen Unfall zu tun hattest? Denn das wäre ja ziemlich dumm, solange sie noch nicht markiert ist. Wenn ihre Seele auf ewig zwischen Himmel und Hölle schwebt, ist keinem geholfen.»
    Belias’ Augen lodern auf. Bösartig grinsend beugt er sich zu mir vor. «Siehst du, und genau das ist das Problem. Sie sollte längst markiert sein. Du hättest ohne Probleme den ersten Schritt machen können. Sie bietet sich dir doch pausenlos an. Selbst ich kann ihre Ingwerschwaden riechen. Aber du musstest ja den galanten Helden spielen. Wenn du mich fragst, lässt du nach. Übrigens ist das auch Beherit schon aufgefallen.»
    Jetzt mischt sich Angst in meine Wut. Mit Beherit ist nicht zu spaßen. «Ich kann sie nicht einfach nehmen. Immerhin gibt es Regeln, oder hast du das vergessen?»
    Belias mustert mich verächtlich. «Die Regeln haben sich geändert, ich dachte, das wäre dir bekannt.»
    «Tut mir leid, aber dieses Memo habe ich nicht erhalten.»
    «Du arbeitest an einem wichtigen Fall, Lucifer. Also reiß dich gefälligst zusammen und versau es nicht.»
    Im Geist höre ich wieder die Stimme meines Königs. Ich möchte nicht, dass du mich enttäuschst.
    «Und genau deshalb lasse ich mir Zeit. Ich will keine Fehler machen», erkläre ich. «Und jetzt verschwinde. Ich bin sicher, Avaira sehnt sich schon nach dir.»
    «Wenn du willst, erledige ich deinen Job», schlägt er mir vor. «Ich mache deine Kleine glücklich und kehre dann zu Avaira zurück. Kleiner Freundschaftsdienst unter Männern.»
    Niemals würde ich diesen schmierigen Inkubus auch nur in Frannies Nähe lassen.
    «Ich habe eine bessere Idee», ich lächele und klopfe ihm auf die Schulter. «Du übernimmst die Sache hier, und währenddessen kümmere ich mich um Avaira.» Belias’ Miene verfinstert sich.
    «Kümmere dich lieber um deinen Auftrag», knurrt er. «Dein Chef ist dabei, die Geduld zu verlieren.» Im nächsten Augenblick verwandelt er sich in eine Schwefelwolke, und dann ist er weg.
    Kraftlos lasse ich mich an den Stamm der Eiche sinken und versuche vergeblich, einen neuen Plan zu schmieden. Nach einer Weile schleiche ich zu meinem Wagen, wo ich für den Rest der Nacht sitze und aufpasse.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 13 Wenn die Hölle zufriert
    Frannie
    Mit klopfendem Herzen stehe ich an meinem Schließfach, denn ich weiß nicht, was ich nach letzter Nacht von Luc zu erwarten habe. Für eine Weile krame ich in meinen Büchern und versuche, so zu tun, als sei alles wie immer. Plötzlich steigt mir leichter Zimtgeruch in die Nase. Jetzt schlägt mir das Herz bis zum Hals. Eine heiße Hand schiebt sich um meine Taille und zieht mich an einen ebenso heißen Körper.
    «Hallo, Süße», raunt Luc.
    Ich will ihm sagen, dass ich alles andere als süß bin, aber leider bringe ich kein Wort über die Lippen. Stattdessen drehe ich mich zu ihm um, und er küsst mich. Gut, dass wir nicht

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