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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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«Wir sind mit einer Bitte gekommen, erinnerst du dich?»
    «Ein Schutzschild für einen Dämon!», schnaubt Gabriel. «Erstens habe ich davon noch nie gehört, und zweitens halte ich das für keine gute Idee.»
    «Ich bin kein Dämon mehr.»
    «Ach was? Körperlich bist du vielleicht auf dem Weg, menschlich zu werden, aber innerlich gehörst du noch zu denen und bist ein Geschöpf der Unterwelt.»
    Da hat er leider recht, denn sonst hätte ich vorhin nicht in Frannies Körper fahren können. «Schön, dann hast du noch nie was davon gehört, aber ein Versuch würde dich doch nichts kosten, oder?»
    «Mich nicht, aber dich vielleicht. Hochdosierte Himmelsmacht vernichtet die Kraft des Bösen. Selbst wenn du das überlebst, könnte es dich auf ungeahnte Weise verändern.»
    «Jetzt verstehe ich gar nichts mehr», beschwert sich Frannie. «Könnt ihr denn nie mal Klartext reden?»
    Seufzend deutet Gabriel auf mich. «Unser Freund Lucifer da bittet um ein Wunder.»
    «Ja und?», fragt Frannie. «Wo ist das Problem?»
    «Es ist eine Nummer zu groß für ihn.» Diese Spitze konnte ich mir nicht verkneifen.
    Frannie dreht sich zu Gabriel um. «Stimmt das?»
    «Na ja», beginnt Gabriel widerwillig. «Normalerweise setzen wir den Schutzschild ein, um Engel unsichtbar zu machen und sie vor den Höllenmächten zu verbergen. Darüber hinaus dient er Sterblichen. Bei ihnen muss er jedoch mit Bedacht angewandt werden, denn Menschen wollen wir ja nicht unsichtbar machen. Deshalb bin ich gekommen, um dich zusätzlich zu schützen.» Liebevoll lächelt er Frannie an. Frannie wird rot und schaut zu Boden.
    Rieche ich da etwa heiße Schokolade?
    Ich schlucke meine Eifersucht herunter. «Da hätte ich aber eine Neuigkeit», sage ich. «Ich habe dich schon gerochen, da warst du noch meilenweit entfernt.»
    «Weil ich es zugelassen habe», entgegnet Gabriel hochmütig. «Ich wollte, dass du Angst bekommst.»
    «Huuu!», erwidere ich. «Da habe ich aber geschlottert.»
    «Jetzt lasst diesen Quatsch!», fährt Frannie uns an. «Ich will wissen, was Luc tun muss, um geschützt zu werden.»
    Gabriel lächelt spöttisch. «Er könnte versuchen, sich einen Heiligenschein wachsen zu lassen.»
    «Gleich reicht es mir», sagt Frannie. «Wollt ihr, dass ich ernsthaft böse werde?»
    «Bitte nicht», sagen Gabriel und ich wie aus einem Mund.
    «Na also.» Frannie stemmt die Fäuste in die Hüften.
    «So einfach ist das alles nicht», beginnt Gabriel. «Es funktioniert nur bei jemandem, dessen Herz und Absichten rein sind.»
    «Kein Wunder, dass es bei mir nicht richtig wirkt», gibt Frannie zurück.
    Darüber geht Gabriel hinweg. «Du bist für die Hölle markiert», wendet er sich an mich. «Und das ist noch beschönigend ausgedrückt. Deshalb ist mir das Risiko einfach zu groß.»
    «Weil er sterben könnte», ergänzt Frannie niedergeschlagen.
    «Ja.»
    «Okay, dann darfst du es nicht versuchen.»
    Unglücklich sieht Frannie mich an. Offen gestanden ist mir selbst ein bisschen mulmig. Meine Absichten sind rein, so viel weiß ich. Ich möchte Frannie vor einem unverdienten Schicksal bewahren. Mein Herz ist da schon eine andere Sache. Falls es rein ist, hätte ich das Frannie zu verdanken. Also raffe ich meinen Mut zusammen. Wahrscheinlich bleibt mir ohnehin keine andere Wahl. Denn wenn ich bleibe, wie ich bin, kann ich Frannie nicht helfen. Dann werde ich nie etwas anderes sein als eine Bedrohung aus der Unterwelt. «Also dann», sage ich. «Was muss ich tun?»
    Resigniert hebt Gabriel die Hände. Wahrscheinlich fragt er sich, was passiert, wenn mir etwas zustößt. Insbesondere Frannies Reaktion dürfte ihn interessieren. Denn das Letzte, was dieser Engel sich wünscht, ist, von Frannie gehasst zu werden.
    «Es ist meine Entscheidung», versuche ich, ihn zu beruhigen. «Frannie hat mit ihr nichts zu schaffen.»
    «Klar», nickt er und sieht mich durchdringend an.
    «Moment mal», meldet sich Frannie und dreht sich zu Gabriel um. «Du hast doch gesagt, er könnte dabei sterben. War das dein Ernst?»
    Gabriel runzelt die Stirn. Er weiß, dass er nicht lügen darf. «Das Risiko besteht», gibt er zähneknirschend zu. «Schließlich ist Lucifer noch immer an die Hölle gebunden.»
    «Das kannst du nicht wissen», erwidert Frannie.
    «Doch», sagt Gabriel. «Ganz gleich, was aus ihm wird, ist er ein reines Geschöpf der Hölle. Dort ist er entstanden, und diesem Ort wird er für alle Zeit verbunden bleiben.»
    Ich bin kurz davor zu widersprechen,

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