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Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Zwischen Himmel und Hölle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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doch da trifft es mich wie ein Schlag ins Genick. Gabriel sagt die Wahrheit, und ich kann nichts daran ändern. Beschämt schlage ich die Augen nieder. Frannie kann ich nicht anschauen. Ihr Blick wird vernichtend und angeekelt sein, und das möchte ich nicht sehen.
    Nach langem Schweigen sagt Frannie mit kalter Stimme: «Lass es, Luc. Ich will nicht, dass du es meinetwegen versuchst. Vielleicht denkst du ja, dass ich dich liebe, aber das tue ich nicht. Ich will nicht einmal mehr mit dir zusammen sein.»
    Sie lügt, das höre ich ganz deutlich. Trotzdem tun ihre Worte mir so weh, dass ich mich vor Kummer auf dem Boden wälzen könnte. «Warum sagst du so was?», frage ich.
    «Weil es die Wahrheit ist. Auch deine Liebe will ich nicht, denn sie ist ja doch nur unter Zwang entstanden. Ich möchte jemanden, der mich um meinetwillen liebt.» Mein Herz verkrampft sich. Frannie atmet tief durch und dreht sich zu Gabriel um. «Was muss ich tun, damit du mich markierst?»
    «Tja», sagt Gabriel verwirrt und fährt sich durch die Haare. «Zunächst einmal musst du dir selbst vergeben.»
    «Nein», flüstert Frannie. Ihre Augen füllen sich mit Tränen. «Ich weiß, was du meinst, aber das kann ich nicht.»
    «Das ist aber die erste Bedingung», erwidert Gabriel bekümmert.
    Die widersprüchlichsten Gefühle toben in meiner Brust. Ich will, dass Frannie in Sicherheit ist, selbst wenn das bedeutet, dass Gabriel sie beschützt. Doch wenn Frannie dem Himmel gehört, ist sie für mich verloren. Ihre Prioritäten, nein, ihr gesamtes Leben werden sich ändern, und für mich, das Geschöpf der Hölle, wird da kein Platz mehr sein.
    «Mach es, Frannie», sage ich und wende mich ab. Das habe ich nun von meinen reinen Absichten: Ich leide wie ein Hund.
    Für lange Zeit herrscht Stille im Raum. Ich werfe einen Blick zu Frannie hinüber. Sie wirkt verstört.
    «Tut mir leid, Frannie», ergreift Gabriel wieder das Wort. «Aber ich kann dich nicht einfach so für den Himmel ausersehen. Eines Tages wirst du dir vergeben, und dann komme ich gern, um dich zu markieren. Erzwingen kann man so etwas nicht, ganz gleich, aus welchem Grund.» Sein Blick fällt auf mich und wirkt ganz und gar nicht engelhaft. «Also, was ist jetzt, Lucifer? Soll ich es mit dir probieren oder nicht?»
    «Nein!», ruft Frannie, stürzt zu mir und drückt mich so fest an sich, dass mir die Luft wegbleibt und ich ihr wild pochendes Herz an meiner Brust spüre. «Wir denken uns etwas anderes aus», flüstert sie.
    Ich gebe ihr einen Kuss. «Na los, Gabriel, worauf wartest du noch?»
    «Bitte nicht», fleht Frannie und hält mich noch fester.
    «Frannie», beginnt Gabriel sanft. «Lucifer hat recht. Wenn ihr zusammen sein möchtet, müssen wir es wagen.»
    Frannie dreht den Kopf zu ihm herum. Daraufhin sendet dieser Angeber einen Lichtschein aus, dass ich geblendet die Augen schließe. Frannie streichelt mir die Wange und küsst mich zärtlich auf den Mund.
    Gabriel zerrt mich von ihr fort. «Los, zieh dein Hemd aus.»
    Ich streife mein Hemd ab. Frannie nimmt es und drückt es sich ans Gesicht. Gabriel fühlt meine Stirn, auf der sich Schweißtropfen gebildet haben. Demnach scheint auch die Hölle sich daranzumachen, das Feuer in mir zu aktivieren.
    Oder schwitze ich etwa schon heiliges Wasser?
    Das hätte ich mir eigentlich denken können. Ohne Wasser bringen diese Frömmler ja nie etwas zustande. Sehr gut bekommt es mir offenbar nicht, denn plötzlich durchzuckt mich ein solch grauenhafter Schmerz, dass ich verzweifelt nach Atem ringe. Mit dem Finger malt Gabriel einen Kreis auf meine Stirn. Ich spüre die Blasen, die sich unter seiner Berührung bilden. Seine Hand wandert zu meiner Brust und legt sich auf mein Herz. Stöhnend vor Schmerzen schaue ich auf den schwelenden feuerroten Abdruck, den seine Hand hinterlässt. Ich möchte Gabriel wegstoßen und mich wimmernd krümmen, aber ich beiße die Zähne zusammen. Vor diesem Engel werde ich keine Schwäche zeigen, denn ich bin mir sicher, dass er jede Sekunde genießt.
    Ich bin kein Schwächling, das sage ich mir immer wieder. Außerdem habe ich es selbst so gewollt.
    Frannie schluchzt auf und hält meine Hand. Gabriel murmelt ein paar Worte auf Aramäisch, aber ich bekomme kaum etwas mit. Stattdessen konzentriere ich mich auf Frannies Händedruck. Sie ist das Einzige, was für mich zählt.
    Als Nächstes spüre ich Frannies Arme. Behutsam hält sie mich fest und küsst die rohe Haut auf meiner Brust. Als ich die Augen

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