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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liesa Maria Nagel
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zwinkerte ihr zu. „Also? Wie heißt du und was machst du hier?“
    Mariel fasste sich ein Herz. Diese Frau schien es ehrlich mit ihr zu meinen. Vielleicht hatte das Schicksal es so gewollt, dass sie sich begegneten.
    „Mein Name ist Mariel und ich bin hier, weil ich jemanden suche.“
    Sie sprach schnell und leise, falls doch jemand sie hören sollte.
    Tracey lachte leise. „Du suchst also jemanden. Na sowas.“ Sie blickte kurz zum Himmel. „Es wird langsam spät und ich muss nach Hause. Wenn du willst, kannst du gern mit zu mir kommen. Ich lade dich auf eine Tasse Kakao ein. Und du kannst auch noch welche von der Schokolade haben.“
    Mariel lächelte die Frau dankbar an. „Haben sie vielen Dank!“, hauchte sie und verbeugte sich leicht. Tracey kicherte wieder. „Komm. Lass uns gehen, Marie. Hast du was dagegen, wenn ich dich nur Marie nenne? Das el ist vielleicht doch etwas zu auffällig hier. Und du musst dich etwas besser konzentrieren. Du leuchtest schon wieder.“
     
    *
     
    Lautlos glitt mein Körper durch die schmale Öffnung. Vor einigen Jahren war es wohl mal ein Kellerfenster gewesen, doch nun war es kaum noch eine Scharte über dem Boden. Zugewachsen von Brombeeren und Gräsern, kaum noch zu erkennen. Und dennoch hatte ich sie entdeckt.
    Ich ließ meinen Blick in dem dunklen Raum schweifen und bückte mich gleichzeitig nach meinem Rucksack. Er enthielt meine Ausrüstung. Proviant, ein Seil, Waffen, Verbandszeug und noch so einiges mehr. Alles auf dem allerneusten Stand der Technik. Man konnte ja schließlich nie wissen, in was für Situationen man geriet, wenn man im römischen Hinterland auf Dämonensuche ging.
    Aber ich würde wohl nichts davon brauchen, so, wie der kleine Keller hier aussah.
    Leer.
    Seufzend machte ich mich auf den Weg und schritt die Wände ab. Auf der anderen Seite fand ich eine morsche Holztür, die fast von allein aus den Angeln fiel. Ich zog sie behutsam beiseite und warf einen Blick hindurch. Auch der Raum dahinter war leer. Genauso, wie die uralte, ausgebrannte Kapelle in deren Keller ich gerade wanderte.
    Wenigstens war es keine Falle, aber so ergebnislos ins Hotel zurückzukehren, war auch nicht viel besser.
    Ich beschloss gerade mich auf den Rückweg zu machen, als mein Fuß auf etwas trat, das ein hohles Geräusch verursachte.
    Erstaunt blieb ich stehen und sah an mir herunter. Außer Dreck und einer dicken Schicht Staub sah ich nichts, doch das Geräusch hatte ich mir keinesfalls nur eingebildet. Ich ließ mich in die Hocke sinken und tastete den Boden rund um meinen Fuß ab. Was ich fand, war Holz. Und einen eisernen Griff. Beides verborgen unter all dem Dreck.
    Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich zurücktrat und die Klappe vorsichtig aufzog.
    Die Falltür enthüllte einen tiefen, pechschwarzen Schacht und die obersten Sprossen einer nicht besonders vertrauenerweckenden Leiter. Hoffentlich trägt sie mich , dachte ich, während ich in meinem Rucksack nach einem Knicklicht wühlte. Knicken, schütteln und schon flog der kleine, grüne Stab in die Tiefe. Sein Licht wurde schnell von der Finsternis verschluckt.
    „Hm, das geht tief runter“, murmelte ich feststellend und warf mir den Rucksack über die Schultern. Um auf alles vorbereitet zu sein, was mich eventuell auf dem Weg nach unten heimsuchen könnte, nahm ich mein Jagdmesser zwischen die Zähne und stieg auf die Leiter.
    Sprosse um Sprosse stieg ich ins Dunkel hinab und auch, als ich die Luke nicht mehr erkennen konnte, war noch kein Ende in Sicht. Dieser Schacht aus rauem, grob gehauenem Stein schien mir bis ins Herz der Hölle hinab zuführen.
    Gerade überlegte ich, ob ich noch ein Knicklicht hinunterwerfen sollte, als mein Fuß etwas Hartes fand. Boden.
    Erleichtert ließ ich die Leiter los und tastete mich an der Wand entlang. Hier unten war es so finster, dass nicht einmal meine lichtempfindlichen Augen sehen konnten. Es gab schlicht kein Restlicht, was sie reflektieren konnten. Und von dem Knicklicht war auch weit und breit keine Spur. Vorsichtig schob ich einen Fuß voran und nahm den Rucksack nach vorn. Gerade umfasste meine Hand eine der sechs Magnesiumfackeln, als ich den Halt verlor und in die Tiefe stürzte...
     
    *
     
    War das Licht?
    Ein grüner Schimmer tauchte plötzlich am hinteren Rand der Höhle auf. So unscheinbar und blass und doch so grell, dass er blinzeln musste.
    Ira stand auf. Das erste Mal seit Äonen, wie es ihm vorkam. Seine Knochen knackten schrecklich. Als

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