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ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

ANGEL - Wolfsmensch (German Edition)

Titel: ANGEL - Wolfsmensch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liesa Maria Nagel
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letzte Welle verhallt war. Dann erst ließ er mich los und zog sich an.
    Atemlos lehnte ich in der Nische und sah ihn an. Wieder schien mir etwas mehr Farbe in sein blasses Gesicht zurückgekehrt zu sein. Mein Blut regenerierte seinen Körper mit jedem Mal, dass er von mir trank.
    Ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich mich aufraffte und die Shorts richtete. Langsam trat ich aus der Nische, kam jedoch nicht weit. Wieder war es Iras Körper, der mich an die Wand drückte. Seine weichen Lippen legten sich auf meine und unterbanden jeden weiteren Gedanken. Er küsste mich mit einer Hingabe, die mir den Atem raubte. Seine Hand wühlte in meinem Haar, während er mich mit der anderen an sich presste, als wollte er mich nie mehr gehen lassen. Erst nach einem endlos langen, wundervollen Moment löste er seinen Mund von meinem. Er sah mir fest in die Augen. Ich konnte nicht anders, als seinen Blick zu erwidern und mich in den Tiefen aus flüssigem Gold zu verlieren.
    Wo war nur die Sonnenbrille hingeraten?
    „Danke“, murmelte er nach einem Moment, ohne meinen Blick loszulassen. Ich schluckte heftig an dem plötzlich aufsteigenden Gefühl von Wärme in meinem Inneren.
    „Du musst dich nicht jedes Mal bedanken, wenn du dich von mir nährst. Das ist schon … in Ordnung.“ Meine Stimme war kaum ein heiseres Flüstern. Wenn ich nicht gleich von ihm loskam, würde sich die Sache von eben wiederholen und dafür hatten wir wirklich keine Zeit. Behutsam drückte ich ihn von mir und hüpfte endlich aus dem Türrahmen.
    „Komm“, sagte ich lauter, „Wir sollten weiter.“
    Ohne auf ihn zu warten, verließ ich die Gasse und kehrte auf die Hauptstraße zurück. Ira folgte mir in einigen Schritten Abstand.
    Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie meine Hand zu der rauen Stelle an meinem Hals wanderte. Jedes Mal, wenn ich sie berührte, erinnerte ich mich an das wundervolle Gefühl, wenn er von mir trank. Dann schoss wieder die Wärme in mein Herz und ließ mich verträumt vor mich hinlächeln. War es möglich sich innerhalb von einem Tag in jemanden zu verlieben?
    Der alarmierte Schrei einer Frau riss mich aus meinen Tagträumen. Eine Hupe ertönte, gefolgt von schrillem Reifenquietschen. Aufgeschreckt fuhr ich auf dem Absatz herum, aber da war es schon zu spät.
    Auf den Lippen des Fahrers lag ein bitterböses Grinsen. Seine Finger waren so fest um das Lenkrad gekrallt, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    Was ich in diesem Moment tat, war reiner Reflex.
    Mit all meiner übermenschlichen Kraft katapultierte sich mein Körper nach vorn. Im wahrscheinlich allerletzten Moment erreichte ich Ira und stieß ich hart zur Seite, zurück in die Seitengasse. Sein entsetzter, erkennender Blick brannte sich tief in meine Erinnerung.
    Der Kühlergrill des Jeeps erfasste mich an der Hüfte und schmetterte mich hart an die Hauswand. Schmerz trieb mir den Atem aus den Lungen. Das Gefühl, wie sich der Stahl durch mich hindurchfraß, raubte mir beinah den Verstand.
    Die drei Benzinkanister auf dem Beifahrersitz und das silberne Kreuz am Rückspiegel sah ich erst, als es längst zu spät war. Der Fahrer war vom Aufprall bewusstlos geworden. Schlaff lehnte sein Körper im Sitz.
    Falle. Sie hatten uns gefunden.
    Ich fluchte innerlich, unfähig zu sprechen, als der Jeep um mich herum in Flammen aufging.
     
    *
     
    Sonne.
    Der heiße, goldene Vater, dessen prachtvolles Farbenspiel sie so liebte. Hitze, die in langen, feurigen Spiralen um sie rankte. Sich um ihre Arme und Beine wand, sie einhüllte.
    Kurz nur kam ihr der Gedanke, dass sie verbrennen müsste. Schmerzen. Das Licht sollte ihr Schmerzen bereiten. Aber sie spürte nichts, außer dieser verschlingenden, atemberaubenden Hitze, die in jede Zelle ihres Körpers drang.
    Heißer. Ihr wurde immer heißer.
    Robin fühlte, wie die Strahlen der Sonne sie festhielten, die mit Fesseln aus flüssigem Licht. Ihr war so heiß, von innen heraus, dass sie glaubte, sie müsse schmelzen.
    Ein Schrei löste sich aus ihrer Kehle, als sie auf ihre Arme blickte,
    In dicken, trägen Klumpen wie Wachs troff das Fleisch von ihren Knochen und verschwand in dem goldgelben Nichts, das sie umgab.
    Sie schrie unaufhörlich, als sie mit ansehen musste, wie schließlich auch ihre Knochen schmolzen.
    Flammen.
    Überall Flammen!
    Beschützen.
    Robin erwachte schreiend. Kerzengerade saß sie auf dem Sofa, auf welchem sie eingeschlafen war. Immer noch spürte sie die Hitze der Flammen auf ihrer Haut. Hektisch

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