Angela Merkel - Ein Irrtum
seit 1992. Sein Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung ist ein mächtiger Thinktank mit weitreichendem politischem Einfluss.
Schellnhuber ist ein rühriger Prophet der »Klimakatastrophe«, die er dank der globalen Erwärmung heraufziehen sieht. Er führt diese Erwärmung auf den wachsenden Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre zurück, der menschlichem Einfluss geschuldet sei. Ihm und seinem Institut verdankt Angela Merkel die Ziele ihrer Klimapolitik: durch Reduktion des CO 2 -Ausstoßes die Erderwärmung auf höchstens zwei Grad zu begrenzen.
Das ist ein ehrgeiziges Ziel, nicht nur angesichts unterschiedlicher Interessen zwischen Industrie- und Schwellenländern. Übertrieben ehrgeizig, scheint mir, für eine Regierung, die noch nicht einmal eine vernünftige Steuerreform zustande bringt.
Mittlerweile nehmen die begründeten Zweifel an der menschengemachten »Klimakatastrophe« zu, an der wissenschaftlichen Grundlage der These, an der Prognose und der Ursachenbestimmung. Zweifel darf man aber auch an der politischen Stoßrichtung des mit missionarischem Eifer agierenden Klimapapstes Schellnhuber haben.
Das Datenmaterial, das der These von der Erderwärmung zugrunde liegt, ist keineswegs so hieb- und stichfest, wie behauptet wird. Und auch andere Fragen sind offen. Bedeutet Klimaerwärmung in jedem Fall eine Katastrophe? Ist die Erwärmung tatsächlich menschengemacht, oder spielen andere Einflüsse eine Rolle?
Das sind Fragen, die angesichts einer so komplizierten Sache wie der Klimaerforschung eigentlich normal sein sollten. In Klimadingen präzise Auskünfte zu geben ist schwierig genug, Prognosen sind bekanntlich fehlbar. Kein Modell kann heute schon alle Faktoren berücksichtigen, die in diesem hochkomplexen Geschehen eine Rolle spielen. Und nicht nur die Erfahrung zweier kalter Winter hintereinander wirft die Frage auf, ob es wirklich eine Klimaerwärmung gibt oder ob sich das Wetter gar abkühlt. So wurde es nämlich noch in den 70er-Jahren prophezeit.
Und schließlich fragt sich, ob der Wandel, wenn er denn stattfindet, menschengemacht ist, auf steigenden Kohlendioxidausstoß zurückzuführen ist oder andere Ursachen hat. Das Klima war schon immer volatil, lange vor der Industrialisierung.
Gewiss ist es möglich, dass es wärmer wird, verglichen mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts etwa. Ob das aber gleich eine Katastrophe ist? Nicht die Wärmegrade des mittelalterlichen Klimaoptimums bewirkten Schreckliches, als man in Schottland Wein anbaute und Island und Grönland besiedelt werden konnten, sondern die darauffolgende »Kleine Eiszeit«, die Europa vom 15. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert hinein geplagt hat.
Jene magischen zwei Grad, über die die globalen Temperaturen nicht steigen dürften, sind, wie wir heute wissen, eine Pi-mal-Daumen-Schätzung eines Wissenschaftlers, die nie hinterfragt oder gar untermauert wurde.
Weder die Datenbasis ist also hinreichend noch die Schlussfolgerung zwingend – und erst recht nicht die Prognose. Noch nicht einmal die Ursache für das vermutete Phänomen steht fest.
Doch ist das wirklich wichtig? Während ich an meinem Schreibtisch sitze und den vorhandenen Text überarbeite, fällt mir der Artikel eines Klimaforschers vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in die Hand, der meine Einwände zunichte macht. »So war der Sommer 2010 wieder einmal ein Sommer der Extremereignisse, und wieder können wir Klimaforscher die Geschehnisse nicht eindeutig auf den Klimawandel zurückführen. Das wird niemals mit Sicherheit möglich sein«, lese ich in der »FAZ« – unter der Überschrift »Die Erderwärmung um acht Grad wird es niemals geben«. Aha, hier ist mal ein Wissenschaftler, der sich nicht überschätzt, denke ich. Doch weit gefehlt. In Anders Levermann begegne ich einem Meister der Sophistication. »Müssen wir dieses wissenschaftliche Kunststück vollbringen, um zu wissen, wohin die Reise geht? Und die Antwort ist: Nein. Denn schon jetzt ist praktisch sicher… « 40
Aha. Das ist mal Klartext. Wir brauchen keinen wissenschaftlichen Nachweis. Wir müssen nur »praktisch sicher« sein. Vulgo: glauben.
Das erklärt, warum die internationale Gemeinde der Klimaforscher Zweifel nicht zulässt. Dissidenten werden mittlerweile »Klimaleugner« genannt – dabei leugnet das Klima ja wohl niemand. Der Begriff spielt offenkundig auf das Leugnen des Holocaust an, das unter Strafe steht. 41 »Klimaleugnen« als Verbrechen gegen die Menschlichkeit? Ab hier
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