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Angelfall: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Angelfall: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Angelfall: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Ee
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zu besuchen, aber wer weiß schon, was da unten vor sich geht. Verstehst du, was ich meine?«
    Josiah geht wieder in die erste Kabine zurück, um die Männertoilette mit dem donnernden Geräusch der Spülung zu erfüllen. »Aber Uriels größeres Problem sind deine Männer. Eine Ansammlung ziemlicher Trottel und Sturköpfe. Sie sind so sauer, dass du sie verlassen hast, dass sie dich höchstpersönlich in Stücke reißen würden, aber einen Außenstehenden lassen sie das nicht tun. Sie sagen, alle Erzengel, die überlebt haben, sollten für das Amt des Botschafters kandidieren, du eingeschlossen. Uriel ist es noch nicht gelungen, sie zu überzeugen. Noch nicht.«
    »Sie?«
    Josiah schließt die Augen. »Du weißt, dass ich nicht in der Position bin, Stellung zu beziehen, Raphael. Das war ich nie, und ich werde es auch nie sein. Ich kann von Glück reden, wenn ich am Ende nicht der Tellerwäscher werde. Ich bin ja so schon kaum Teil der Gruppe.« Er spuckt und sprudelt die Worte frustriert hervor.
    »Was sagen sie über mich?«
    Josiahs Stimme wird sanft, als würde es ihm widerstreben, der Überbringer solch schlechter Nachrichten zu sein. »Dass kein Engel so lange allein sein kann. Dass es nur bedeuten kann, dass du tot bist, wenn du noch nicht zu uns zurückgekehrt bist. Oder dass du zur anderen Seite übergelaufen bist.«
    »Dass ich gefallen bin?«, fragt Raffe ungläubig. Ein Muskel in seinem Kiefer pulsiert, während er die Zähne zusammenbeißt.
    »Gerüchte kursieren, du hättest die Sünde der Kundschafter begangen. Dass du nicht zurückkommst, weil du nicht darfst. Dass du einen cleveren Weg gefunden hast, der ewigen Folter und Demütigung zu entgehen. Du hättest dir eine Geschichte zurechtgelegt, die besagt, dass du deinen Kundschaftern den Schmerz ersparen wolltest, ihre eigenen Kinder zu jagen. Und all die Nephilim, die auf Erden ihr Unwesen treiben, seien der Beweis dafür, dass du es nicht mal versucht hast.«
    »Was für Nephilim?«
    »Ist das dein Ernst?« Josiah blickt Raffe an, als hätte er einen Irren vor sich. »Sie sind überall. Die Menschen haben schreckliche Angst, nachts rauszugehen. Jeder in der Dienerschaft kennt eine Geschichte von halb zerfressenen Körpern oder erzählt davon, wie seine Gruppe von Nephilim attackiert wurde.«
    Raffe blinzelt und braucht einen Moment, um Josiahs Worte zu verdauen. »Das sind keine Nephilim. Die sehen ganz anders aus.«
    »Sie hören sich an wie Nephilim. Sie ernähren sich wie Nephilim, und sie verbreiten Angst und Schrecken wie Nephilim. Du und deine Kundschafter, ihr seid die einzigen Überlebenden, die wissen, wie sie aussehen. Und ihr seid nicht gerade glaubwürdige Zeugen.«
    »Ich habe diese Kreaturen gesehen, und ich sage dir, es sind keine Nephilim!«
    »Was auch immer sie sind, ich schwöre dir, es wäre einfacher, sie einen nach dem anderen zur Strecke zu bringen, als die Masse davon zu überzeugen, dass es sich nicht um Nephilim handelt. Denn was sollten sie sonst sein?«
    Raffe wirft mir einen verstohlenen Blick zu. »Keine Ahnung. Wir haben sie immer ›kleine Dämonen‹ genannt.«
    »Wir?« Josiah sieht mich an, während ich versuche, mich neben der Tür unsichtbar zu machen. »Du und deine Menschentochter?« Sein Ton ist teils anklagend, teils enttäuscht.
    »Nein, es ist nicht, wie du denkst. Gott, Josiah. Glaubst du wirklich, dass ich so etwas tun würde? Nach allem, was mit meinen Kundschaftern passiert ist? Ganz zu schweigen von ihren Frauen?« Frustriert tigert Raffe über den Marmorboden. »Abgesehen davon, ist das hier der letzte Ort für derartige Beschuldigungen.«
    »Soweit ich weiß, hat noch niemand die Grenze über schritten«, entgegnet Josiah. »Einige Jungs behaupten zwar das Gegenteil, aber das sind dieselben, die damals erzählt haben, sie hätten einen Drachen erlegt. Der Fairness halber natürlich mit gefesselten Händen und Flügeln.«
    Wieder betätigt der Albino in der nächsten Kabine eine Spülung. »Du hingegen wirst es schwer haben, die Leute zu überzeugen …« Erneut blickt er in meine Richtung. »Bevor du irgendeine Art Comeback versuchst, musst du der Propaganda, die gegen dich läuft, mit einer eigenen Kampagne entgegentreten. Andernfalls kriegst du es mit einer Meute zu tun, die dich lynchen will. Ich würde vorschlagen, du verschwindest durch den nächsten Ausgang.«
    »Das kann ich nicht. Ich brauche einen Chirurgen.«
    Überrascht hebt Josiah die weißen Augenbrauen. »Wofür?«
    Raffe starrt in

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