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Angelfall: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Angelfall: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Angelfall: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Ee
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Schwester retten .
    Er schreibt: Dann wirst du sterben.
    Ich kann dir Sachen über sie sagen, die du wahrscheinlich nicht weißt.
    Fragend hebt er eine Augenbraue.
    Was kann ich sagen, das ihn interessieren würde? Sie befinden sich mitten in politischen Unruhen. Sie wissen nicht, weshalb sie hier sind.
    Er schreibt: Wie viele?
    Keine Ahnung.
    Waffen?
    Keine Ahnung.
    Angriffspläne?
    Ich beiße mir auf die Lippen. Ich weiß nichts, was un mittelbar relevant sein könnte für eine Militärstrategie, und ganz offensichtlich ist es das, worauf er hinauswill.
    »Bitte hilf mir«, flüstere ich.
    Er wirft mir einen langen Blick zu. Seine Augen sind berechnend, ohne jedes Gefühl, was in Kombination mit seinem sommersprossigen rosa Gesicht seltsam aussieht. Den kaltherzigen Meisterspion brauche ich nicht. Was ich brauche, ist der Dei-Dum, der wie der Junge von nebenan wirkt, der Witze reißt und die Leute unterhält.
    Ich schreibe: Du schuldest mir was, weißt du noch? Ich werfe ihm ein halbes Lächeln zu und versuche, ihn wieder zu dem ausgelassenen Zwilling zu machen, dem ich im Camp begegnet bin. Es funktioniert. Mehr oder weniger zumindest. Der Ausdruck auf seinem Gesicht wird etwas wärmer. Wahrscheinlich erinnert er sich an den Mädels-Kampf. Ich frage mich, wie schlimm die Verwüstung danach gewesen ist. Haben die Dämonen sie in Ruhe gelassen, nachdem wir geflohen waren?
    Er schreibt: Ich bringe dich dorthin, wo Kinder sein könnten. Aber dann bist du auf dich allein gestellt.
    Ich bin so begeistert, dass ich ihn umarme.
    »Gibt es noch etwas, das ich Ihnen bringen kann?« Er nickt mir energisch zu, womit er andeutet, ich solle noch etwas bestellen.
    »Ähm, ja. Wie wäre es … mit einer Tafel Schokolade?« Paiges mundgerechte Täfelchen liegen immer noch ganz unten in meinem Rucksack im Auto. Ich würde viel darum geben, wenn ich ihr, sobald ich sie sehe, Schokolade anbieten könnte.
    »Natürlich«, erwidert er und zieht ein Feuerzeug hervor, mit dem er das Papier anzündet, das wir zum Schreiben benutzt haben. »Die kann ich Ihnen gleich bringen, Miss.« Schnell verschlingen die Flammen den kleinen Zettel und lassen nichts übrig als sich kräuselnde Überreste und den nachklingenden Geruch von verbranntem Papier.
    Er lässt den brennenden Zettel in das Waschbecken der Bar fallen und so lange das Wasser laufen, bis alle Spuren der Asche verschwunden sind. Dann nimmt er die Gabel vom Tablett und schiebt sich eine riesige Portion Käsekuchen in den Mund. Mit einem Zwinkern verlässt er den Raum und zeigt mir vorher noch seine offene Handfläche, um mir zu signalisieren, dass ich bleiben soll.
    Also nutze ich den Teppich noch ein bisschen ab und laufe so lange im Kreis, bis er wiederkommt. Dabei denke ich über seine Weigerung nach, irgendetwas laut auszusprechen, und frage mich, was er wohl hier tut.
    Das Zettelschreiben kommt mir ein bisschen übervorsichtig vor, wenn man bedenkt, wie dick die Wände sind und was für ein Lärm hier im Horst herrscht. Ich glaube, Raffe hätte mich gewarnt, wenn man die Unterhaltungen in den Zimmern irgendwie hören könnte. Doch Obis Leute verfügen natürlich nicht über den Vorteil, einen Engel zu haben, der ihnen sagt, dass sie zu laut reden. Trotz Obis Spionen und Kontakten könnte es gut sein, dass ich mehr über Engel weiß als irgendjemand von ihnen.
    Als Dei-Dum wiederkommt, hat er eine Bedienstetenuniform und eine große Tafel Milchschokolade mit Haselnüssen dabei. So schnell ich kann, ziehe ich mich um und schlüpfe in das schwarz-weiße Outfit. Ich bin dankbar für die praktischen flachen Schuhe mit den weichen Sohlen, die offensichtlich für Kellnerinnen gemacht sind, die den ganzen Tag über auf den Beinen sind. Schuhe, in denen ich rennen kann. Es geht aufwärts.
    Als Dei-Dum seinen Notizblock hervorzieht, sage ich ihm, dass uns die Engel nicht hören können. Auch nachdem ich ihn nochmals beruhigt habe, blickt er mich skeptisch an. Als er endlich zum Sprechen ansetzen will, hebe ich Raffes Schwert hoch.
    »Was zur Hölle ist das?« Seine Stimme ist leise, aber wenigstens spricht er. Dei-Dum starrt das Schwert an, während ich es mir auf den Rücken schnalle.
    »Gefährliche Zeiten, Dei-Dum. Jedes Mädchen sollte ein Schwert dabeihaben.« Ich muss es mir andersherum und ein bisschen schief anschnallen, damit es mir auf den Rücken passt und der Griff nicht aus meinem Haar heraussteht.
    »Sieht aus wie ein Engelsschwert.«
    »Ist es aber offensichtlich nicht, sonst

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