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Angelfall: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Angelfall: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Angelfall: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Ee
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würde ich es wohl kaum hochheben können, richtig?«
    Er nickt. »Stimmt.«
    Für jemanden, der noch nie versucht hat, ein Schwert anzuheben, liegt zu viel Überzeugung in seiner Stimme. Ich vermute, er hat es schon einige Male probiert.
    Ich teste die Daumenschlaufe um den Schwertknauf, um sicherzugehen, dass sie sich leicht öffnen lässt und man das Schwert mit einer Hand ziehen kann.
    Noch immer blickt er mich misstrauisch an, als wäre ihm klar, dass ich wegen irgendetwas lüge, ohne dass er jedoch genau sagen könnte, was es ist. »Nun, ich schätze, es ist leiser als eine Pistole. Aber wo hast du das bloß gefunden?«
    »In einem Haus. Der Besitzer war wahrscheinlich ein Sammler.«
    Ich streife mir das kurze Jäckchen über, das zur Uniform gehört. Es ist mir ein bisschen zu groß, sodass es sich schön über das umgedrehte Schwert legt. Den Knauf bedeckt es nicht ganz, aber bei einer oberflächlichen Inspektion komme ich durch. Die Form meines Rückens wirkt nicht ganz natürlich, aber es geht schon. Mein langes Haar versteckt die unförmigen Umrisse ein wenig.
    Ganz offensichtlich will mich Dei-Dum noch weiter über das Schwert ausfragen, doch die richtigen Fragen scheinen ihm nicht einzufallen. Ich bedeute ihm, voranzugehen.
    Als ich die Menge in der Lobby durchquere, fällt es mir schwer, mich normal zu benehmen. Ich bin mir des Schwert knaufs, der beim Gehen gegen meine Hüfte schlägt, nur allzu bewusst. Am liebsten würde ich in irgendeinen Schatten schleichen und verschwinden. Doch in der Bedienstetenuniform sind wir nur so lange unsichtbar, wie wir uns vorschriftsmäßig verhalten.
    Die Einzigen, die uns am Rande wahrzunehmen scheinen, sind ein paar der anderen Angestellten. Glücklicherweise haben sie weder die Zeit noch die Energie, uns wirklich Beachtung zu schenken. Die Party ist mittlerweile in vollem Gange, und die Bediensteten müssen praktisch rennen, um die Engel bei Laune zu halten.
    Der Einzige, der mich genau ansieht, ist der Portier, der mich eingecheckt hat. Eine Schrecksekunde lang fixieren mich seine Augen, und ich sehe Wiedererkennen in ihnen aufblitzen. Rasch sieht er Dei-Dum an, und die bei den wechseln einen Blick. Dann wendet sich der Portier wieder seinem Papierkram zu, als sei nichts Ungewöhnliches geschehen.
    »Warte hier«, sagt Dei-Dum und lässt mich im Schatten stehen, während er hinter die Rezeption zu dem Portier geht.
    Ich frage mich, wie viele Anhänger der Widerstandsbewegung den Horst infiltriert haben.
    Sie wechseln ein paar Worte, dann hastet Dei-Dum auf den Eingang zu und winkt mich zu sich. Sein Schritt hat sich beschleunigt, ist dringlicher als zuvor.
    Ich bin ein wenig überrascht, als Dei-Dum uns aus dem Gebäude führt. Die Menge, die draußen wartet, ist noch größer geworden, und die Wachen sind zu beschäftigt, um uns zu bemerken.
    Noch überraschter bin ich, als er uns um das Gebäude herum in eine dunkle Gasse führt. Ich muss fast schon rennen, um mit ihm Schritt zu halten.
    »Was ist los?«, flüstere ich.
    »Die Pläne haben sich geändert. Wir haben fast keine Zeit mehr. Ich zeige dir, wo du hinmusst, dann habe ich selbst zu tun.«
    Keine Zeit .
    Schweigend eile ich hinter ihm her und versuche, ruhig zu bleiben.
    Zum ersten Mal gelingt es mir nicht, die an mir nagenden Zweifel zu ignorieren. Werde ich Paige rechtzeitig finden? Wie soll ich sie ohne ihren Rollstuhl hier rausbringen? Ich kann sie auf dem Rücken tragen, Huckepack, aber rennen oder kämpfen geht so nicht. Auf die Art sind wir ein fach nur ein großes, schwerfälliges Ziel in einer Schießbude.
    Und was ist mit Raffe?
    Zu unserer Rechten befindet sich eine mit Schranken versehene Auffahrt, die zu der unterirdischen Garage des Horsts führt. Dei-Dum bringt mich dorthin.
    Wieder wird mir bewusst, dass wir – zwei Menschen – unbewaffnet auf einer nächtlichen Straße unterwegs sind. Beim Anblick der Augenpaare entlang der Gasse, wo dunkle Menschenknäuel zusammengedrängt in windgeschützten Ecken liegen, fühle ich mich noch verwundbarer. An ihren Augen kommt mir zwar nichts übernatürlich vor, aber ich bin ja auch kein Experte.
    »Warum sind wir nicht einfach von der Lobby aus in die Garage runter?«, frage ich.
    »Weil immer jemand die Treppe bewacht. Die Chancen, über den Hintereingang reinzukommen, sind sehr viel größer.«
    Neben der Auffahrt mit den Schranken befindet sich eine Metalltür, die in die Garage führt. Dei-Dum zieht einen beeindruckend großen Schlüsselbund

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