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Angelglass (German Edition)

Angelglass (German Edition)

Titel: Angelglass (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Barnett
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wandert gemeinsam zum Club. Petey ist bereits dort und mit dem Aufbau beschäftigt. Die heutige Vorstellung ist eine Benefizveranstaltung, um Geld für die N15-Proteste zu sammeln. »Alle werden da sein«, sagt Cody. »Die Wombles, die Initiative gegen Ökonomische Globalisierung und Reclaim the Streets. Alle. Ich habe sogar gehört, dass Deva an der Protestaktion teilnimmt.«
    Padraig seufzt. »Deva ist doch angeblich bei jeder Aktion dabei. Wenn das stimmt, müsste es allerdings zehn von seiner Sorte geben. Oder hundert.«
    »Wer ist Deva?«, frage ich.
    »Deva ist echt Hardcore«, erklärt mir Cody, als wir über die Karlsbrücke laufen und uns der beißende Wind fast den Atem raubt. »Er ist der ultimative Anti-Kapitalismus-Akteur. Niemand weiß genau, wer er eigentlich ist. Angeblich hat er in Seattle einen Bullen erschossen und drei Wombles aus einer grünen Minna am Trafalgar Square gerettet.«
    »Petey nennt ihn ›Super-Anti-Globalisation-Man‹«, sagt Padraig und lacht. »Hält ihn für den Superhelden der Protestbewegung.«
    »Yep, wie es aussieht, trägt er wohl immer eine Maske«, sagt Cody. »John ist ihm einmal begegnet.«
    »Ja, klar«, murmelt Karla.
    »Und wieso glaubt ihr Jungs eigentlich, dass Deva ein Mann ist?«, fragt Jenny. »Glaubt ihr etwa, dass eine Frau so etwas nicht machen könnte?«
    »Ich habe immer angenommen, dass Deva ein Anagramm von Dave ist«, sagt Padraig zweifelnd.
    »Du meine Güte, niemand weiß, ob er – oder sie – überhaupt existiert«, wendet Karla ein. »Deva hat quasi legendären Status erreicht. Er ist eine Galionsfigur. Spielt es da eine Rolle, ob er anwesend ist oder nicht?«
    »Na, ich fände es auf alle Fälle cool«, murmelt Cody.
    »Wie dem auch sei«, sagt Jenny und veranlasst unsere Truppe vor einem Durchgang stehen zu bleiben, aus dem uns Bassklänge entgegenhämmern. »Da sind wir.«
    Wir drängen uns in den Eingangsbereich des Clubs, wo Karla für uns alle den Eintritt bezahlt und uns danach ein paar dunkle Stufen hinunterführt. Dort unten in dem Kellerclub ist es heiß und laut. »Wer geht die Drinks kaufen?«, brüllt Karla.
    »Ich gehe«, schreit Jenny zurück. »Komm, Pooty, hilf mir mal. Budvar für alle?«
    Wir quetschen uns durch die Menge zum Tresen, wo Jenny mit ein paar Geldscheinen den Barmann herbeiwinkt. Auf der kleinen Bühne am hinteren Ende des Clubs ist bereits eine Band aktiv. »Ist das Peteys Truppe?«, frage ich.
    »Nein, die Vorgruppe«, erwidert Jenny und reicht mir drei Bier. »Tristessa ist heute der Hauptakt. Das wird bestimmt super.«
    Wir kehren zu den anderen zurück und verteilen das Bier. »Ich werde mal Petey suchen und ihm viel Glück wünschen«, sagt Padraig. »Kommt jemand mit?«
    »Ich«, sagt Jenny.
    Cody schüttelt den Kopf. »Da vorne sind ein paar Typen von Reclaim the Streets. Ich muss mich mal kurz mit denen unterhalten.«
    Alle verteilen sich und lassen mich mit Karla allein zurück. Sie sieht mich an und schaut wieder weg. Ich fühle mich unbehaglich, trinke etwas von meinem Bier und zermartere mir das Hirn nach ein paar unverfänglichen Worten.
    Dann fangen wir gleichzeitig an zu sprechen, was ein paar nervöse Lacher bei uns beiden hervorruft. »Du zuerst«, sagt sie.
    »Nein, du. Ich bestehe darauf.«
    Sie holt tief Luft und beugt sich zu mir, um in mein Ohr zu brüllen, als die Band auf der Bühne zu einem ohrenbetäubenden Crescendo ansetzt. »Pooty, also … wegen neulich abends …« Sie wirft einen Blick zu Cody, der sich am anderen Ende des Clubs mit ein paar Leuten unterhält. »Es war nicht richtig. Bitte erzähl Cody nichts davon.«
    »Mach dir keine Gedanken, Karla«, erwidere ich achselzuckend. »Ich habe nicht vor, dir Schwierigkeiten zu bereiten.«
    Sie nickt. »Danke. Und dann wollte ich noch was anderes sagen … dieser Eindringling …«
    »Ich habe keine Ahnung, wer er ist. Oder zumindest erinnere ich mich nicht daran.«
    Sie sieht mich neugierig an. »Was hat er gemeint? Was sollte das bedeuten … ›Rettet die Unschuldigen‹?«
    Ich nehme einen Schluck Bier. »Ich wünschte, ich wüsste es, Karla. Ich habe schon daran gedacht, ihn zu suchen. Vielleicht kann er ja etwas Licht in meine Situation bringen.«
    »Gute Idee«, erwidert sie. »Wenn du möchtest, dann helfe ich dir dabei.«
    Sie sieht erneut in Codys Richtung und küsst mich dann schnell auf den Mund, wobei ihre Zunge nach meiner forscht. Dann bricht sie ab und sieht weg, gerade als Padraig und Jenny wieder zu uns

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