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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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sein Leben lang Alligatoren gejagt. Manchmal ganz legal, während der Saison, mit Erlaubnis des U. S. Fish and Wildlife Service, und manchmal, wie heute Nacht, illegal. Er hielt Alligatoren für hinterhältige Kreaturen, die es verdient hatten zu sterben, und wenn er an ihren Häuten, Köpfen und ihrem Fleisch ein paar Dollar verdienen konnte – umso besser. Er tat der Welt einen Riesengefallen damit, dass er diese verfluchten Viecher aus dem Sumpf holte.
    Die Tatsache, dass es eine Jagdsaison gab und man Abschusslizenzen erwerben konnte, interessierte ihn nicht. Seine Familie jagte seit über zweihundert Jahren in den Sümpfen, Tümpeln, Seen und Kanälen rund um New Orleans. Die Regierung hatte ihm nichts zu sagen, und schon gar nicht, was er zu tun oder zu lassen hatte.
    Außerdem gab ihm die nächtliche Jagd in den Sümpfen einen Kick wie sonst nichts. Mit ein paar Bier in einer Kühltasche fuhr Boomer über das dunkle Wasser, an den gespenstischen, skelettähnlichen Stämmen und Wurzeln der Sumpfzypressen vorbei. Er hielt seine Schlinge bereit, man konnte schließlich nie sagen, wann man einem Alligator im Wasser begegnete, Schonzeit hin oder her.
    Manchmal hatte er auch einen Waschbär, ein Opossum oder eine Schlange getötet. Diese Sümpfe waren sein Eigentum, hier herrschte er, und das Kopfgeld in diesem Sumpfland kassierte er. Boomer ließ den Strahl seiner starken Taschenlampe übers Wasser gleiten und hoffte, in der Dunkelheit Augen über der tintenschwarzen Oberfläche aufleuchten zu sehen. Um diese Jahreszeit waren die Alligatoren träge, aber durchaus zu finden.
    Er hatte seine Fallen errichtet und erwartete, am nächsten Morgen zumindest eines der Viecher geschnappt zu haben – wenn er Glück hatte, sogar fünf oder sechs. Jetzt würde er erst einmal den Köder überprüfen, den er ein paar Zentimeter über der Wasseroberfläche aufgeknüpft hatte.
    Er bemerkte ihre Augen in der Dunkelheit, wohl wissend, dass sie ihn nicht nur sahen, sondern spürten, so wie jede Bewegung in und auf dem Wasser. Echsen mit verdammt großen Zähnen. Er hörte ein Platschen, sah eine von ihnen nicht weit entfernt ins Wasser gleiten und entdeckte einen Hügel aus Schlamm und plattgedrücktem Gras, der ihm zeigte, dass dort Eier lagen.
    »Komm schon, Mama«, sagte er mit zärtlicher Stimme. »Komm zu Daddy.« Er wartete, suchend, die Zweiundzwanziger-Pistole in der Hand. Aber die Alligatorenmutter versteckte sich im Schatten außerhalb seines Taschenlampenstrahls, und Boomer glitt vorwärts, langsam, eine Hand auf der Pinne. Die Geräusche der Nacht drangen an sein Ohr: das Schwirren der Fledermausflügel, das Heulen einer Eule, das Quaken der Ochsenfrösche, das Summen einiger Insekten und das leise Dröhnen des kleinen Außenbordmotors. Ab und zu hörte er ein weiteres Platschen – einen Fisch, der aus dem Wasser sprang, oder einen Alligator, der unter die unbewegte Oberfläche glitt.
    Er verbrachte lange Stunden damit, übers Wasser zu fahren, aber er kam nicht nahe genug an einen Alligator heran, um ihn zu töten und ins Boot zu zerren. Stattdessen kundschaftete er die Sümpfe aus, kippte ein Sechserpack Lone Star und verschlang zwei von Mindy Jos Po’boy-Sandwiches mit gegrillten Austern.
    Als die Nacht zu Ende ging, machte er sich daran, seine Fallen erneut zu überprüfen. Die erste war leer, der Haken mit dem Köder daran sauber abgefressen.
    »Mist«, sagte er und steuerte das Boot zur nächsten Falle. Dort hing, zum Teil in der Luft, ein Alligator, schätzungsweise zweieinhalb Meter lang. »Hallo, Bruder«, sagte Boomer und fuhr nahe genug heran, um die Pistole auf das kleine Gehirn des Viechs zu richten. Er drückte ab. Es gab einen scharfen Knall. Jetzt musste er sich noch vergewissern, dass das Reptil wirklich tot war, bevor er es abschnitt. Schließlich wollte er keinen zappelnden Zweihundert-Kilo-Alligator im Boot haben. Es war schon schwierig genug mit einem toten.
    Er stieß das Tier mit einem der Ruder an, und als er sicher war, dass sich der Riese nicht mehr rührte, hievte er ihn vorsichtig ins Boot. Das männliche Tier war ein Musterexemplar mit nur wenigen Narben. Er würde einen verdammt guten Preis dafür erzielen. Mit dem Gefühl, dass die Nacht doch kein vollkommener Reinfall gewesen war, überprüfte Boomer seine anderen Fallen, doch die Köder hingen nach wie vor über dem Wasser. Am besten ließ er sie hängen. Vielleicht hatte er Glück.
    Er wendete das Boot und fuhr zurück zur

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