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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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Bräune und dem California-Beach-Boy-Look meinte sie eine gewisse Härte zu bemerken.
    Aber hatte sie das Gleiche nicht auch bei Dr. Grotto und Emmerson gedacht? Sogar Professor Senegal schien eine dunkle Seite zu haben, die sie hinter ihrer schnittigen Brille und ihren burgunderroten Lippen verbarg.
    Kristi erkannte ein paar von den anderen Studenten. Vorn saß Marnie, die Blonde, der sie ins Wagner House gefolgt war. Es sah so aus, als wäre Marnie ebenfalls Teil der Clique von Trudie und Grace. Dann war da noch Bethany, die fast alle Seminare mit Kristi besuchte. Sie schrieb eifrig mit, ihre Finger flogen über die Tastatur ihres Laptops, als würde Dr. Preston Weltbewegendes von sich geben.
    Eine von
denen,
dachte Kristi, als Bethany eine Frage zur Symbolik stellte. Was für eine Schleimerin!
    Hiram hockte finster dreinblickend auf seinem Platz, während sich auch Mai, gefesselt von Dr. Prestons Ausführungen, viele Notizen machte.
    Dieser Kurs war für Kristis Geschmack zu sehr mit den Grundlagen des Schreibens befasst. Sie hatte bereits ein paar True-Crime-Stories verkauft und lediglich für ihr Buch dazulernen wollen, doch sie war sich nicht sicher, ob ihr das in Dr. Prestons Seminar gelingen würde.
    Er musste ihre Gedanken gelesen haben. »Miss Bentz?«, sagte er mit autoritärer Stimme.
    Sie erstarrte.
    »Langweile ich Sie?«, fragte er. Am liebsten wäre sie im Fußboden versunken. »Oder Sie?«, fragte er weiter und richtete seinen Blick auf Hiram Calloway.
    »Ja«, sagte Hiram dreist. »Etwas.«
    »Etwas?« Preston schloss die Faust um die Kreide.
    »Na gut, Sie langweilen mich. Ich will einfach nur schreiben. Ich denke nicht, dass wir dazu etwas über Symbolik oder Metaphorik lernen müssen. Das haben wir alles schon auf der Highschool durchgekaut. Ist das hier nicht ein College-Seminar? So’n Mist!« Und damit schloss er seinen Laptop, stopfte seine Bücher in den Rucksack, schob den Stuhl zurück und verließ den Seminarraum.
    Kristi dachte, die Hölle würde losbrechen, aber der Zorn verschwand schnell aus Prestons Gesicht. »Wenn irgendjemand derselben Ansicht ist wie Mr Calloway, sollte er sich ihm jetzt anschließen.«
    Es wurde totenstill im Raum. Niemand wagte auch nur zu husten.
    Prestons Blick schweifte über jeden einzelnen seiner Studenten, und nachdem er festgestellt hatte, dass niemand anderes die Absicht hatte, das Seminar zu verlassen, räusperte er sich. »Gut. Lassen Sie uns weitermachen …«
    Kristi gab ihr Bestes, um sich zu konzentrieren, aber es fiel ihr schwer. Hiram hatte recht: Der Kurs war wirklich langweilig.
    Sie blickte auf die Uhr und verbrachte die nächsten fünfundvierzig Minuten damit, Trudie und Zena zu beobachten, die so taten, als verfolgten sie interessiert das Seminar, während sie sich heimlich SMS -Nachrichten schickten. Seltsam, sie waren doch auf dem College, nicht auf der Junior High! Kristi versuchte, die Mitteilungen so gut sie konnte zu lesen, was meist unmöglich war. Die Displays waren zu klein. Trotzdem konnte sie die eine oder andere Zeile erkennen, die sie rasch notierte. WH tauchte regelmäßig auf …
Wagner House?
Oder legte sie sich das nur zurecht? Außerdem sah sie
Grto,
was, so vermutete sie, für Dr. Grotto stand, dann eine Reihe von Zahlen, die sich auf den Freitag bezogen, an dem nicht nur das Wochenende begann, sondern auch die letzte
Jedermann-
Aufführung stattfand. Der Rest der Mitteilungen ergab keinen Sinn, trotzdem notierte sie sich, was sie erkennen konnte.
    Als das Seminar vorbei war, ging sie wieder hinter den beiden Mädchen her, doch sie sah keinen Grund, sich in ihr Gespräch einzumischen, und sie bekam auch nichts Nennenswertes mit.
     
    Es war Freitagnachmittag nach vier, und Portia war ein wenig zappelig von den acht – oder waren es neun? – Tassen Kaffee, die sie über den Tag verteilt getrunken hatte. Sie musste ihren Kaffeekonsum unbedingt reduzieren. Heute hatte sie bei der sechsten Tasse aufgehört zu zählen und war am frühen Nachmittag zu entkoffeiniertem Kaffee übergegangen. Sie spürte noch immer die Wirkung, als sie ihr Auto auf dem Parkplatz der Polizeistation abstellte, doch vielleicht war das auch der Schlafmangel und nicht das Koffein. Sie schob Zwölf-Stunden-Schichten, acht reguläre Stunden, vier zusätzliche. Wenn sie nach Hause kam, ging sie für eine Dreiviertelstunde aufs Laufband, dann aß sie ein fettfreies, kohlenhydratarmes, vitaminversetztes Mikrowellengericht, das nach gar nichts

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