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Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich zurückhaltender. »Zu dem Zeitpunkt kannte ich noch nicht einmal Tara Atwaters Namen und wusste schon gar nicht, dass sie vermisst wird. Ich hatte natürlich von der Sache gehört, mein Dad hat mir davon erzählt, und es kam auch etwas in den Nachrichten, wenngleich nicht viel. Damals dachte ich, das wären alles nur Mutmaßungen. Niemand konnte mit Sicherheit behaupten, dass sie entführt worden waren. Das ist ja immer noch so. Der einzige Grund dafür, dass ich in diesem Apartment gelandet bin, ist der, dass die meisten Leute ihre Unterkunft für das Semester schon gemietet hatten. Ich habe mich für Januar eingeschrieben und mich im Dezember umgeschaut, als nicht mehr viele Wohnungen frei waren.«
    »Du klingst, als versuchtest du, dich selbst zu überzeugen.«
    Kristi lächelte dünn. »Okay … das ist ein bisschen verrückt, zugegeben. Aber wenn du die Sache logisch betrachtest, ist es wirklich reiner Zufall.«
    »Hm. Du bist
rein zufällig
in Tara Atwaters Apartment gelandet und bist
rein zufällig
in Nancy Drews Fußstapfen getreten, um den
Fall der vermissten Studentinnen
zu lösen?«
    »Ich hatte mich sowieso damit befasst, und dann hat mich Lucretia um Hilfe gebeten.«
    »Lucretia? Lucretia …« Jay runzelte die Stirn und versuchte, den Namen einzuordnen. »Hieß nicht deine verhasste Zimmergenossin Lucretia –«
    »Ja. Genau die.« Kristi erzählte ihm, wie sie Lucretia über den Weg gelaufen war, dass diese sich Sorgen um die vermissten Mädchen gemacht und gleichzeitig Angst gehabt hatte, irgendetwas zu sagen, weil ihre Arbeitgeber die Meinung vertraten, dass alles in bester Ordnung war. »Ich habe Lucretia versprochen, mal nachzuforschen«, endete sie.
    »Mir gefällt der Gedanke, dass du hier allein lebst, nach wie vor nicht.« Jay hatte das unbestimmte Gefühl, dass irgendetwas nicht näher zu Bezeichnendes aus den Fugen geriet.
    »Es ist doch bloß mein Apartment. Tut mir leid, der Hund kann nicht bleiben und du auch nicht. Und damit basta.« Kristi deutete wieder auf die Pinnwand, genauer auf das Foto von Tara Atwater. »Zurück zu den Farben. Taras Schaubild ist rosa, Moniques grün und Rylees blau. Wie du sehen kannst, habe ich Orte, Leute und sonstige Dinge zusammengestellt, die sie möglicherweise gemeinsam hatten, und diese miteinander verbunden. Die Verbindungslinien sind zwei-, drei- oder vierfarbig.«
    Jay nahm die Informationen in sich auf. Die farbigen Linien liefen außer bei vereinzelten Freunden oder Orten beim Stundenplan der Studentinnen zusammen. Jede von ihnen hatte Englisch im Hauptfach, und sie alle hatten Seminare bei einer Handvoll Professoren hier am College belegt.
    »Diese Mädchen besaßen nicht viele Freunde und ein nicht gerade geordnetes Familienleben. Ich habe versucht, die Eltern zu erreichen. Sie scheinen die Einstellung ›keine Nachrichten sind gute Nachrichten‹ zu vertreten. Alle Mädchen waren in irgendwelche Probleme verstrickt – Drogen, Alkohol, Jungs –, und ihre Familien haben sie aufgegeben.«
    »Was ist mit besten Freundinnen?«
    »Wenn eine von ihnen eine beste Freundin hatte, hätte ich das herausgefunden. Auch Lucretia behauptete, keine von ihnen näher zu kennen.« Kristi runzelte ratlos die Stirn. Kleine Fältchen erschienen zwischen ihren Augenbrauen. »Ich habe seitdem verschiedene Male versucht, Lucretia zu erreichen, aber sie hat nie zurückgerufen.«
    »Warum nicht?«
    »Das ist die Eine-Million-Dollar-Frage«, sagte Kristi, nahm einen Kugelschreiber und drehte ihn nachdenklich zwischen den Fingern. »Es hatte beinahe den Anschein, als hätte sie das Gefühl gehabt, etwas tun zu
müssen,
also hat sie mir davon erzählt, und das war’s.«
    »Sie hat dir den Ball zugespielt. Hatte es satt, sich schuldig zu fühlen, weil sie glaubte, irgendetwas wäre faul. Deshalb hat sie es auf dich abgeladen.«
    »Vielleicht bedauert sie inzwischen auch, die Sache mir gegenüber erwähnt zu haben.«
    Kristi hatte die Schüssel zurück auf den Schreibtisch gestellt, und Jay griff abwesend hinein. »Diese Mädchen waren also allesamt Eigenbrötlerinnen. Oder zumindest allein auf der Welt.«
    »Ich habe mit ihren Kommilitonen gesprochen und mit einigen Mitarbeitern, und alles, was ich wieder und wieder gehört habe, war: ›Ich kannte sie nicht wirklich‹, oder: ›Sie war ziemlich verschlossen‹, oder: ›Sie blieb lieber für sich‹ und so weiter.«
    Jay betrachtete erneut die Schaubilder und konzentrierte sich auf die Stellen, wo die Linien

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