Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angels - Meine Rache waehrt ewig

Angels - Meine Rache waehrt ewig

Titel: Angels - Meine Rache waehrt ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
sich rumtrug. Sie hatte nicht mit Ophelia, ihrem richtigen Namen, angesprochen werden wollen, sondern, so hatte sie den Detectives mitgeteilt, mit »O« oder »Just O«.
    In Grottos Seminar gab es eine Studentin mit Namen Ophelia, eine mürrische, stille Frau, die immer ganz hinten im Raum saß. Kristi war ihr noch nicht nahe genug gekommen, um erkennen zu können, ob sie eine Kette mit einer kleinen Ampulle um den Hals trug.
    Aber das sollte sich ändern.
    Allein der Gedanke daran, dass sich jemand Blut abzapfte und es in ein Fläschchen füllte, um es sich anschließend um den Hals zu hängen … Mein Gott, das war wirklich nicht normal.
    Der Bildschirm flackerte, und JustO loggte sich aus dem Chatroom aus.
    Kristi verspürte einen Anflug von Enttäuschung. Sie wusste, dass sie kurz davor stand, auf etwas Bedeutendes zu stoßen.
    Sie blickte auf die kleine Bildschirmuhr und seufzte. Es war fast zwei, und sie hatte früh am nächsten Morgen ein Seminar. Außerdem musste sie jetzt unbedingt darüber nachdenken, was sie soeben erfahren hatte.
    Ihre Augen brannten vor Müdigkeit. Kristi schloss alle geöffneten Fenster und dachte darüber nach, wie sie an O herantreten sollte, wie sie die stille Frau dazu bringen sollte, zuzugeben, dass sie JustO war. Vielleicht über die Blutampulle – vorausgesetzt, sie trug sie so, dass sie zu sehen war. Aber Kristi würde vorgeben müssen, jemand anderes als ABneg 1984 zu sein, schließlich hatte sie unter ihrem Screenname behauptet, ebenfalls ein Fläschchen mit ihrem Blut um den Hals zu tragen. Wenn die Ampullenträger Mitglieder einer Sekte waren, verwendeten sie möglicherweise eine ganz spezielle Ampulle oder eine bestimmte Halskette, irgendetwas Übereinstimmendes, das sie sofort als Außenseiterin ausweisen würde. Die Ampullen mochten eine besondere Form oder einen besonderen Schliff haben, dunkles Glas oder … Nun, darüber musste sie jetzt nicht nachdenken.
    Sie gähnte, streckte sich noch einmal und verspürte Neid auf die Katze, die sich schon in ihr Versteck zurückgezogen hatte. Dann fuhr sie den Computer herunter und beobachtete, wie der Bildschirm schwarz wurde.
    Kristi ging zu dem Fenster, von dem aus sie den Campus überblickte.
    Irgendwo da draußen lauerte ein Raubtier, jemand, der es auf Studentinnen mit einer bestimmten Fächerkombination abgesehen hatte. »Wo bist du, du kranker Bastard?«, flüsterte sie. »Wo zum Teufel bist du?«
     
    Es war schon lange nach Mitternacht, und Vlad verspürte einen unstillbaren Hunger, eine Begierde, die er nicht länger im Zaum halten konnte. Das Verlangen zu töten toste in ihm. Er näherte sich New Orleans, die Reifen seines Vans sirrten über den Asphalt. Zu dieser späten Stunde gab es kaum Verkehr.
    Umso besser.
    Es war falsch, heute Nacht auf die Jagd zu gehen.
    Gefährlich. Er musste sich an einen festgeschriebenen Ablauf halten.
    Er konnte leicht einen Fehler begehen.
    Er wusste das. Und trotzdem vermochte er nicht länger zu warten.
    Aus diesem Grund hielt er die sogenannten Nichtigen in der Hinterhand, die Frauen, die ihm körperlich, wenngleich nicht intellektuell genügten.
    Doch er hatte sich zunächst noch mit anderen Angelegenheiten zu befassen. Eine Pessimistin, die beruhigt, und eine Schuldbewusste, die zum Schweigen gebracht werden musste, wenn nicht alles verloren sein sollte.
    Seine Schläfen begannen zu pochen.
    Er fühlte sich leer. Hungrig. Voller Verlangen nach dem Kick des Tötens.
    Sein Verstand sagte ihm, dass seine Beute heute Abend ein Opfer für
sie
darstellen würde, für die eine, der er für immer verbunden war, die eine, die ihm vom Schicksal bestimmt war.
    Möglicherweise würde dieser ungeplante Mord an einer Nichtigen die Polizei aus dem Konzept bringen und sie auf eine falsche Spur in einer anderen Stadt führen.
    Tu das nicht. Wenn du der Versuchung erliegst, wenn du tötest, könntest du entdeckt, könnte dir die Maske vom Gesicht gerissen werden.
    Seine Hand begann zu zittern, und er zog in Erwägung, umzudrehen, dem quälenden Verlangen zu widerstehen, einem Verlangen, das ihn zum Sklaven machte.
    Zu einem willigen Sklaven.
    Er schluckte schwer und fühlte die Leere in sich. Seine Hände umklammerten das Lenkrad. In der Ferne tauchten verschwommen die hellen Lichter von New Orleans vor dem dunklen Nachthimmel auf.
    Es gab keine Umkehr.
    Er wusste, welche er wollte … die perfekte Frau. Ihre Haut war beinahe durchscheinend, ihr Hals lang und einladend geschwungen, ihr Körper

Weitere Kostenlose Bücher