Angels of the Dark: Verruchte Nächte
…“
„Ja, ja, wenn ich es versuchen würde, würde es mir gefallen, bla bla bla, aber meine Antwort ist und bleibt Nein. Doch eine Frage hab ich an dich.“ Sie neigte den Kopf, als sie ihrem Gedanken nachspürte. „Wenn ich zustimmen würde, mit einem von euch zu schlafen, für wen würdest du dich entscheiden? Dich oder einen deiner Freunde? Vielleicht ändere ich bei der richtigen Antwort meine Meinung.“
Augenblicklich schloss er sich selbst aus. Er mochte die Ablenkung brauchen, aber seine Jungs brauchten sie dringender, und ihre Bedürfnisse stellte er immer, ausnahmslos, über die seinen.
Als sie sich bei der Ankunft am Club getrennt hatten, waren Björns Augen rotgerändert gewesen, angespannte Falten hatten um seinen Mund gelegen. Ihm würde es guttun, Dampf abzulassen. Xerxes hatte letzte Nacht auf Sex verzichtet, und auch wenn er die zwangsläufigen Berührungen nicht mochte, brauchte er den Kontakt. Von den beiden fiel es Björn leichter, sich eine Frau auszusuchen – und sie für sich zu gewinnen.
„Also Xerxes. Sehr gut, ich akzeptiere. Ich werde mit ihm schlafen“, erklärte Cario mit einem Nicken, und in ihren Augen lag ein seltsamer Glanz, voller Faszination und Vorfreude. Er fragte sich, ob sie von Anfang an diesen Engel begehrt hatte und nur deshalb herkam.
So froh er über ihre vermeintliche Meinungsänderung war, knirschte er doch mit den Zähnen. „Ich würde es begrüßen, wenn du dich aus meinem Kopf fernhältst.“
„Das ist schön“, erwiderte sie, und er wusste, dass sie dergleichen nicht im Geringsten in Erwägung zog.
Tja, wenn er sie schon nicht aussperren konnte, könnte er sie vielleicht wenigstens dazu bringen, zu bereuen, dass sie zugehört hatte. Warum willst du Xerxes? Hast du ihn aus der Ferne gesehen und dich in ihn verliebt? Kommst du deshalb so oft her? Ist das der Grund, aus dem du nie mit einem anderen Mann nach Hause gegangen bist? Dir muss doch klar sein, wie hoffnungslos eine solche Liebe…
„Halt die Klappe“, fuhr sie ihn an. „Ich liebe ihn nicht.“
„Irgendetwas musst du für ihn empfinden. Zum Sex hast du dich jedenfalls ziemlich schnell bereit erklärt.“ Das war nicht respektlos gemeint, er sprach nur eine weitere Wahrheit aus und verlieh zugleich seiner Neugier Ausdruck. Davon abgesehen hatte er eine ebenso lockere Moral wie sie. Er würde sich kein Urteil über sie erlauben.
„Ich werde nicht über ihn reden.“
„Wirst du versuchen, ihm Schaden zuzufügen?“
„Nein. Niemals.“
Die Wahrheit. In einer fließenden Bewegung erhob er sich und streckte die Hand aus. „Dann lass uns gehen.“ Er würde sie zu Xerxes bringen und dann würden Björn und er sich ins Koma saufen.
Nur einen Augenblick lang zögerte Cario, bevor sie ihre Finger mit seinen verschränkte. Er zog sie auf die Füße und führte sie aus dem Raum, die Treppen hinauf, vorbei an Wache um Wache und weiter in seinen privaten Flur, wo Luxus und Komfort nahtlos ineinander übergingen.
„Hier oben war ich noch nie“, stellte sie fest. Wenn sie beeindruckt war, versteckte sie es gut.
„Und du wirst auch nie wieder herkommen.“
„Eine einmalige Sache, hm?“
Für sie? „Ja.“ Eine Gedankenleserin würden sie hier gerade lange genug dulden, dass Xerxes einen Höhepunkt erreichen konnte.
Außerdem waren sämtliche zarteren Empfindungen aus ihm herausgeprügelt worden. Eine Beziehung zwischen zwei so harten Wesen wie Xerxes und Cario konnte nicht funktionieren. Sie würden einander umbringen. Obwohl … Wenn diese Härte bei einem der beiden zerbräche …
Man musste sich nur mal Zacharel ansehen. Einst war er eiskalt gewesen, doch jetzt brannte er heißer als jedes Feuer. Annabelles Wohlergehen stand für ihn über dem seinen.
Der Eingang zu Thanes Gemächern glitt auf, als die Sensoren seine Identität registrierten. Björn musste seinen Anmarsch auf der Wand von Monitoren mitverfolgt haben, denn der Krieger stand mit zwei Drinks in der Hand bereit.
„Wo ist Xerxes?“, fragte Thane, nahm eins der Gläser entgegen und kippte den Inhalt hinunter.
Prüfend ließ Björn den Blick über Cario gleiten, dann nickte er anerkennend. „Sieht nach seinem Schützling.“
„Ich kümmere mich um McCadden und schicke Xerxes zu euch.“ Sanft schob er die Frau auf Björn zu, trat zurück in den Flur und schloss sorgsam die Tür hinter sich. Xerxes’ Tür am anderen Ende des Flurs war geschlossen, doch hitzige Stimmen drangen durch das Holz.
„… einsperren. Ich
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