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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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auch mit vereinten Kräften nicht finden konnten, haben sie die Polizei gerufen, weil sie dachten, ich wäre entführt worden.“
    Dieses Vergnügen in ihrer Stimme… Ich will dieses Gefühl in ihr wecken . „Wo warst du denn?“
    „Im Trockner, schön eingekuschelt in die noch warmen Handtücher.“ Leise kicherte sie, ein Geräusch so prickelnd wie Champagner. „Vielleicht können wir ja irgendwann auch mal zusammen Verstecken spielen. Dann machen wir …“ Sie verstummte. Hörte einfach mitten im Satz auf.
    Beunruhigt streckte Zacharel die Hand aus, wollte schon sein Feuerschwert herbeirufen, während er den Raum mit Blicken abtastete. Doch kein Dämon sprang aus den Schatten hervor oder glitt durch die Wände, und er entspannte sich.
    „Egal“, fuhr sie fort. „Also, weiter im Text, wie bist du an diese besessenen Krieger geraten?“
    Sie hatte sich unterbrochen, weil sie über die Zukunft geredet hatte, ihre Zukunft, obwohl sie es besser wusste.
    „Du wirst bei mir bleiben, Annabelle“, sagte er.
    „Fürs Erste“, erwiderte sie.
    „Und weit länger.“
    „Ich weiß. Den vereinbarten Monat.“
    Das klang, als wollte sie ihn abwiegeln. „Du hast vor, mich danach zu verlassen?“, presste er hervor.
    „Na ja, sicher. Und warum bist du auf einmal so angefressen? Dieser Plan sollte dich glücklich machen.“
    „Ich bin nicht glücklich.“
    „Aber du hast gesagt, nach unserem Monat auf der Erde sollten unsere Wege sich trennen.“
    „Nichts dergleichen habe ich gesagt. Du wirst bei mir bleiben, das steht nicht mehr zur Debatte.“
    „Tut es wohl, ich …“
    Laut sprach er über sie hinweg. „Und jetzt werde ich dir meine Geschichte erzählen.“ Er machte keine Pause, gab ihr keine Chance, ihn zu unterbrechen. „Einer der Krieger war besessen von Hunderten von niederen Dämonen. Ohne es zu wollen, vergiftete er alle um ihn herum, also wurden wir geschickt, um ihn zu retten – oder ihn zu töten, wenn uns das nicht gelänge. Seine Freunde … waren nicht sehr begeistert. Mit solchen Wesen hatte ich nie zuvor zu tun gehabt, und bald begriff ich, dass sie ihre Dämonen bekämpft hatten, immer noch gegen sie ankämpften, Tag für Tag. Auf seltsame Weise waren sie tapferer, besser, ehrenhafter als andere, die mir begegnet waren. Sie würden niemals zulassen, dass das Böse von ihrem Leben Besitz ergriff.“
    „Aber du bist auch tapfer und ehrenhaft, Zacharel.“
    Er schmeckte keine Lüge. Sie glaubte wirklich, was sie sagte. „Warum solltest du mich dann verlassen wollen?“
    „Darum“, war die einzige Antwort, die er dem sturen Weib darauf entlocken konnte.
    Weil sie die Wahrheit über ihn nicht kannte?
    Nie hatte er über die Ereignisse gesprochen, die zu Hadrenials Tod geführt hatten. Weder mit einem anderen Engel noch mit seiner Gottheit. Doch Annabelle würde er es erzählen, beschloss er. Alles würde er ihr erzählen. Sie würde endlich die Wahrheit kennen, und von dort aus könnten sie sich gemeinsam eine Zukunft aufbauen.
    „Mein Bruder wurde entführt. Wir waren zusammen, eskortierten eine Seele ins Himmelreich, als eine Horde von Dämonen uns angriff. Ich habe mit ihnen gekämpft und dachte, es wäre Hadrenial gelungen, die Seele in Sicherheit zu bringen. Aber …“ Er schluckte den bitteren Geschmack der Reue hinunter. „Auch wenn die Seele es in den Himmel geschafft hatte – Hadrenial war das nicht gelungen. Er war einfach verschwunden.“
    Mit der Fingerspitze zeichnete sie ein Herz auf den schwarzen Fleck über seinem Herzen. „Nicht zu wissen, was passiert war, muss eine Qual gewesen sein.“
    „Ja. Ich habe nach ihm gesucht. Ein ganzes Jahr lang habe ich nach ihm gesucht, doch nirgends war eine Spur von ihm zu entdecken. Ich nahm jeden Dämon in die Mangel, den ich kriegen konnte, und jeder einzelne behauptete, nie von ihm gehört zu haben. Doch dann, eines Tages, kam ich nach Hause und er war dort. Einfach nur … da, an mein Bett gefesselt. Er war nur noch eine Hülle seiner selbst, denn seine Entführer hatten ihn ausgehungert und geschlagen. Schlimmer noch, sie hatten seinen Überlebensdrang gegen seine moralischen Grundsätze ausgespielt. Für jeden Bissen Nahrung, jeden Tag ohne eine Faust im Gesicht oder in der Magengrube hatte er etwas Abscheuliches tun müssen, wie zum Beispiel einem Menschen wehtun, den sie zu ihm in die Zelle geworfen hatten.“
    Eine warme Flüssigkeit tropfte dorthin, wo sein Herz schlug, und er wusste, dass Annabelle Tränen über die

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