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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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das Buch?“
    „Ich weiß es nicht mehr.“
    „Was für ein Buch war das?“
    „So, ’ne Art … äh … Zauberbuch.“
    Ihr Blick huschte zu Zacharel. Unbeirrbar hatte er versucht, ihr zu erklären, dass irgendetwas den Hohen Herrn in ihr Leben eingeladen hatte. Sie hatte ihm nicht geglaubt und nicht wirklich damit gerechnet, dass die Antwort bei ihrem Bruder liegen könnte.
    Zacharel nickte, bestätigte stumm, dass tatsächlich dieses Buch die Ursache war.
    „Warum hat er dich nicht umgebracht?“, wollte sie wissen. „Warum warst du einfach nicht wachzukriegen an diesem Morgen, als … als … Ich hab geschrien, ich hab dich geschüttelt, aber du hast nicht mal geblinzelt.“
    „Ich war noch total zugedröhnt vom Gras. Ich hab einfach … Es tut mir leid, Annabelle. Wirklich.“
    „Warum ist er nicht umgebracht worden?“, fragte sie Zacharel.
    „Ein Dämon bringt den, der ihn gerufen hat, in den seltensten Fällen sofort um. Sie sind immer auf der Suche nach einem Wirt, von dem sie Besitz ergreifen können, sodass sie auf der Erde bleiben dürfen. Aber ich würde wetten, dieser Dämon hat nicht von deinem Bruder Besitz ergriffen, weil er dich entdeckt und sofort begehrt hat – und weil sein Drang, dich zu zeichnen, ihn abgelenkt hat. Deine Eltern sind ihm wahrscheinlich nur in den Weg geraten. Warum er dich danach allein zurückgelassen hat, weiß ich nicht.“
    Tief einatmen … Ausatmen … Endlich waren die Gründe für den Tod ihrer Eltern offengelegt. Doch in der Antwort lag kein Trost. Nichts, womit sie abschließen könnte.
    Angewidert blickte Zacharel auf Brax hinab. „Ist dir langsam klar, dass du für die Situation deiner Schwester verantwortlich bist? Dein Handeln hat eure Eltern getötet, und du hast Annabelle für deine Untat leiden lassen. Du hast sie im Stich gelassen, als sie dich am dringendsten gebraucht hätte. Du.“
    Heftig schüttelte Brax den Kopf. „Das – das war ich nicht. Oder wenn doch, dann hab ich’s nicht gewusst. Ich schwöre, ich wusste es nicht. Ihr müsst mir glauben.“
    So wie er ihr geglaubt hatte, als sie genau dieselben Worte zu ihm gesagt hatte?
    „Deine Fingerabdrücke sind überall auf dem Messer, Annabelle! Deine. Nur deine. Niemand anders hat dieses Messer angefasst. Hältst du uns wirklich für so bescheuert? Denkst du wirklich, irgendjemand würde glauben, dass ein Monster diese schreckliche Tat begangen hat? Oh, es war ein Monster, definitiv, aber dieses Monster bist du.“
    Natürlich waren ihre Fingerabdrücke auf einem Messer gewesen. Sie hatte sich eins gepackt, für den Fall, dass das Monster zurückkam.
    „Und du erinnerst dich an sonst nichts über diesen Tag?“ Seelisch erschöpft schob sie die hässliche Erinnerung fort. „Vielleichteinen Traum, in dem jemand, der auf den ersten Blick wundervoll wirkte, etwas Schreckliches von dir verlangt hat?“
    „Nein. Es tut mir leid“, wiederholte er, und Tränen rannen ihm übers Gesicht. „Es tut mir so leid.“
    Sie konnte ihm ihre Vergebung einfach nicht verweigern, und so schenkte sie ihm ein trauriges Lächeln. „Ist schon gut. Wir stehen das durch.“ Er war alles, was ihr an Familie noch blieb.
    Bei ihren Worten schloss er die Augen, als sei der Beweis ihrer Vergebung zu viel, um es zu ertragen.
    „Was machen wir jetzt?“, fragte sie und sah wieder Zacharel an. Dann schnappte sie nach Luft und stolperte einen Schritt zurück. „Deine Flügel.“
    „Was …“ Er streckte einen aus, dann den anderen. Ein Fluch brach aus ihm hervor.
    Wieder einmal fiel Schnee aus seinen Flügelspitzen.

24. KAPITEL
    E r hatte das Missfallen seiner Gottheit auf sich gezogen. Ein weiteres Mal. Wenigstens wusste er diesmal ohne jeden Zweifel, warum seine Gottheit enttäuscht war, ohne eine Erklärung zu brauchen. Die Tatsache, dass er die Verantwortung für Annabelle übernommen und sie dann einen Menschen getötet hatte, besessen oder nicht, war Grund genug für den Schnee.
    Nicht dass er ihr daraus einen Vorwurf gemacht hätte. Lieber nahm er das Missfallen seiner Gottheit auf sich, als sie zu verlieren, und hätte sie nicht reagiert und sich verteidigt, wäre genau das geschehen. Die Schuld lastete auf ihm allein. Zwar hatte er ihr ein wenig von der Kunst des Kampfes gegen Dämonen beigebracht, aber auf eine solche Situation hatte er sie nicht vorbereitet.
    „Die Polizei wird mit dir reden wollen“, wandte er sich an ihren Bruder. „Erzähl ihnen, was wir hier besprochen haben, und du wirst dich in

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