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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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eisern hielt sie ihre Miene neutral. „Ich hab Schlimmeres überlebt, stimmt’s, Zacharel?“
    Der Engel nickte. „Ich werde sicherstellen, dass du auch dieses Mal wieder gesund wirst.“ Mit zusammengebissenen Zähnen holte er eine klare Phiole aus den Falten seines Gewands hervor. Das Wasser des Lebens. „Mund auf.“
    „Nein, ich …“
    Ohne viel Federlesens schob er ihr eine Hand unter den Nacken und hob ihren Kopf an, während er mit der anderen die Phiole kippte und dafür sorgte, dass ein Tropfen auf ihre Zunge fiel, bevor sie ihren Widerspruch zu Ende führen konnte. Kühl und frisch glitt der reine Geschmack ihre Kehle hinunter und raste durch den Rest ihres Körpers. Als neue Zellen erschaffen wurden, Muskeln und Gewebe wieder zusammenwuchsen, vervielfachten sich ihre Qualen und grausame Hitze verdrängte die Kälte.
    Doch dann, ein paar Minuten später – nein, es musste eine Ewigkeit gewesen sein –, trat Kraft an die Stelle ihrer Schwäche und der Großteil der Schmerzen verblasste, ließ sie als schwer atmendes Häufchen Elend auf dem Bett zurück.
    Nein, das stimmte nicht. Der Schmerz war nicht verblasst, sondern hatte sich bloß auf eine Stelle konzentriert. Ihre Brust, genau über ihrem Herzen, brannte unerträglich, schlimmer als je zuvor.
    „Was ist denn jetzt wieder los mit ihr?“, wollte Brax wissen. Stirnrunzelnd überging Zacharel seine Frage und wandte sich an Annabelle. „Du hast immer noch Schmerzen?“
    „Ja.“ Sie rieb sich die Brust, musste sich immer wieder daran erinnern, einzuatmen, auszuatmen und sich auf irgendetwas anderes als ihren Körper zu konzentrieren. Doch das war leichter gesagt als getan, denn Himmel, nein, nein, nein, sie fühlte sich, als würde ihr Inneres in Flammen stehen. „Hilfe“, ächzte sie.
    Mit starken Händen zog Zacharel ihre Arme von ihrer Brust, presste sie nachdrücklich auf die Matratze, bevor er vorsichtig über die Haut strich. Zuerst in zarten Kreisen, dann verstärkte er den Druck, bis er sie sanft massierte. „Atme, Liebste. Atme.“
    „Ich versuch’s.“
    „Ein. Aus. Ein. Los, besorg Eis“, bellte er.
    „Kann nicht.“
    „Nicht du. Du atmest weiter. Aus. Ein. Braves Mädchen.“
    Irgendwann musste sie in Ohnmacht gefallen sein, denn als sie wieder zu sich kam, lag sie in einer Pfütze kühlen Wassers und ihre Brust fühlte sich langsam wieder normal an. Sie atmete leichter, auch ohne dass es ihr jemand befehlen musste.
    „Besser?“
    „Ja, danke, aber pass mal auf.“ Mit den Fingerspitzen strich sie sich über die nasse, eiskalte Haut über ihrem Brustbein. „Ich will nichts mehr von diesem Wasser. Mit der Zeit hätte ich mich auch von allein von der Schusswunde erholt, und dieses Brennen ertrage ich nicht noch mal.“
    „Deine Schmerzen sind jetzt vollständig fort. Das sehe ich nicht als Verschwendung an.“
    „Tja, du bist ja auch nicht soeben durch die Hölle gegangen.“
    „Du bist am Leben, oder etwa nicht?“
    Ungläubig blinzelte sie zu ihm auf. „Du diskutierst mit mir? Jetzt?“
    „Was sollte ich denn tun?“
    „Mir jeden Wunsch von den Lippen ablesen, du Idiot.“
    Kurz blitzte ein Grinsen auf seinen Zügen auf. „Gönn mir den Anfängerfehler.“ Er holte ein T-Shirt aus der Luft hervor undhalf ihr, es anzuziehen. Dann deutete Zacharel auf ihren Bruder. „Erzähl ihr, was du mir erzählt hast.“
    Ihr Blick wanderte zu Brax. Entsetzt sah er zu ihr und Zacharel herüber, als hätte er erst jetzt bemerkt, wie nah sie ihm waren. Wenigstens hatte sein Zittern etwas nachgelassen. „Du bist geheilt.“ Er schnippte mit den Fingern. „Einfach so.“
    „Erzähl es ihr.“ Ein schroffer Befehl, dessen nochmalige Nichtbeachtung eine Strafe nach sich ziehen würde.
    „Wenn du mir erzählt hast, warum du Driana nicht geheilt hast.“
    Mittlerweile hatte Zacharel die Hände zu Fäusten geballt. „Das Wasser kann niemanden von den Toten zurückholen. Jetzt rede.“
    Brax schluckte. „Zu deinem Geburtstag bin ich nach Hause gekommen. Du, Mom und Dad seid essen und dann ins Kino gegangen, um deinen Geburtstag ein bisschen vorzufeiern, weil du am nächsten Tag mit deinen Freundinnen feiern wolltest. Ich hab behauptet, mir geht’s nicht so gut. Als ihr weg wart, ist dann ein Freund aus der Highschool rübergekommen. Der ein Buch mitgebracht hat und … einen Joint. Ich hatte schon so ewig nicht mehr gekifft und hab mich so mies gefühlt, darum …“
    Ein leises Grauen schlich sich in ihre Magengrube. „Wie hieß

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