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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Wolke mitnehmen und bei dir einsperren“, befahl Zacharel. Er wollte den ehemaligen Engel nicht am selben Ort wissen wie Annabelle. „Von heute an werde nicht ich für etwaige Verbrechen einstehen, die er unter deiner Aufsicht begeht. Sondern du.“
    Xerxes knirschte mit den Zähnen, beschwerte sich jedoch nicht.
    Von Thane ertönte ein schadenfrohes Kichern, und Björn rammte Xerxes die Fingerknöchel in den Oberarm. „Du Glückspilz.“
    „Nun zu der gefangenen Dämonin“, fuhr Zacharel fort.
    Vorfreude strahlte von jedem der Engel aus, ihn eingeschlossen. Wie ein Mann wandten sie sich alle sechs dem betreffenden Wesen zu. Sie wand sich in ihren Fesseln, doch der Dunst zog sich über ihre Stirn, füllte ihren Mund, blockierte ihre Bewegungen, knebelte sie. Auch in ihren Ohren waberte der Nebel und machte sie taub für die Stimmen der Engel.
    Sie war eine Lakaiin von Krankheit . Ihre Haut war faltig, dünn wie Papier und übersät von Geschwüren. An ihrem skelettartigen Körper fehlte jede Spur von Muskeln oder Fettgewebe. Die paarZähne, die sie noch hatte, waren gelb, so faulig wie ihre Haut und gebogen wie scharfe Klauen.
    „Lass sie uns hören“, befahl Zacharel der Wolke. Die Ohrstöpsel verflüchtigten sich. „Gestatte ihr, zu sprechen.“ Und genauso schnell wurde der Nebel über ihrem Mund dünner und verschwand.
    Augenblicklich stieß sie fauchend einen entsetzlichen Fluch aus.
    „Falls dir nicht klar sein sollte, wie das hier abläuft“, begann Zacharel und ignorierte ihre Beleidigung als das hilflose Umsich-Schlagen, das es war, „werde ich es dir erklären.“
    „Nicht Zzzacharel“, stöhnte sie. „Jeder, nur nicht Zzzacharel.“ Fäulnisgestank stieg von ihrer Haut auf, ein Zeichen ihrer plötzlichen Furcht.
    Für seine Schwäche, seine Feinde zu foltern, war er wohlbekannt. „Du wirst heute sterben, Lakai. Dieses Endergebnis steht fest. Das Einzige, worauf du Einfluss hast, ist die Art deiner Hinrichtung.“ Dämonen, das wusste er, waren dem Klang der Wahrheit in seiner Stimme weit mehr ausgeliefert als Menschen. Diese hier zuckte nach jedem seiner Sätze zusammen. „Ich habe Fragen an dich, und du wirst jede einzelne davon ehrlich beantworten.“
    „Du weißt, dass wir deine Lügen schmecken würden“, schaltete sich Thane ein.
    „Schmecken und bestrafen“, fügte Björn hinzu.
    „Warum bist du heute Nacht außerhalb der Einrichtung für geistesgestörte Straftäter des Moffat County geblieben?“ Details waren mehr als wichtig; sie waren essenziell. Ohne genaue Angaben konnte ein Dämon alles in eine Frage hineininterpretieren, was ihm gerade einfiel, und sie entsprechend beantworten.
    Ihre Mundwinkel zuckten nach oben. „Ausss demssselben Grund wie die anderen Dämonen, ich ssschwöre esss.“
    Die Wahrheit, aber ohne ausreichenden Hintergrund, um hilfreich zu sein. Süß.
    „Aus welchem Grund sind die anderen Dämonen außerhalb der Einrichtung für geistesgestörte Straftäter des Moffat Countygeblieben?“, bohrte er nach. „Du wirst keine weitere Gelegenheit bekommen, diese Frage zu beantworten.“
    „Nur zzzu gern beantworte ich dasss. Sssie sssind ausss demssselben Grund drausssen geblieben wie ich. Dasss issst die Wahrheit, darauf hassst du mein Wort.“
    Zacharel griff in eine Luftfalte und holte ein Fläschchen hervor. Seinen letzten Vorrat an Wasser aus dem Fluss des Lebens. Um auch nur einen Fuß ans Ufer des Flusses zu setzen, verborgen in dem Tempel, den der Höchste ihrer Gottheit erschaffen hatte, musste ein Engel der Gottheit die Haut von seinem Rücken opfern – wortwörtlich. Und um einen einzigen Tropfen der kostbaren lebensrettenden Flüssigkeit zu erhalten? Dafür musste dieser Engel noch wesentlich mehr opfern.
    Ihm blieben nur noch ein paar Tropfen, aber einen Dämon zu foltern, war den Verlust in seinen Augen wert.
    „Deine Wahrheit befriedigt nicht meine Neugier, deshalb werde ich meine Befriedigung auf einem anderen Weg finden müssen. Du wirst von jedem von uns bestraft werden, wie angekündigt.“ Auf sein Nicken hin wussten seine Soldaten, was er von ihnen wollte. Sie mochten erst seit einer kurzen Zeit zusammenarbeiten, aber in diesem Moment wollten sie alle dasselbe.
    Koldo trat hinter die Dämonin, drückte ihren Kopf an seine mächtige Brust und presste die kräftigen Finger auf ihre Stirn. Xerxes und Thane holten metallene Dolche aus der Luft hervor und rammten sie der Lakaiin gleichzeitig in den Bauch. Als ihr schwarzes Blut aus den

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