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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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sein?“
    „Nein. Genug gefragt.“
    „Bist du je mit jemandem zusammen gewesen?“
    Entnervt biss er die Zähne so fest zusammen, dass die Muskeln an seinem Kiefer hervortraten. „Ich bin nie mit jemandem zusammen gewesen, noch wollte ich jemals mit jemandem zusammen sein.“
    Ihre Augen weiteten sich. „Aber das würde bedeuten …“
    „Dass Jamilas Kuss mein erster war, ja.“
    Auf keinen Fall. Nie und nimmer konnte das der erste Kuss dieses wunderschönen Mannes gewesen sein. Trotz seiner Distanziertheit musste doch vorher schon jemand versucht haben, ihn zu verführen. „Hat’s dir gefallen?“ Oh nein, nein, nein. Das hatte sie ihn gerade nicht wirklich gefragt.
    „Offensichtlich nicht.“ Er ging um sie herum und befühlte die seidenen Laken auf dem Bett. Sehr beiläufig fragte er: „Bist du je geküsst worden?“
    Sie seufzte, als Erinnerungen auf sie einstürmten. Die guten, die schlechten und die abscheulichen. Vor der Anstalt hatte sie ihre Küsse nur mit Jungs erlebt, die sie sich ausgesucht hatte. Manche waren süß gewesen, manche leidenschaftlich, aber alle waren willkommen gewesen. Nach ihrer Einweisung … Ein Schauer des Widerwillens überlief sie. „Ja.“ Würde er jetzt weniger von ihr halten?
    „Hat es dir gefallen?“
    In seiner Stimme hatte kein Urteil gelegen, was der einzige Grund war, dass sie antwortete: „Kommt darauf an, über welchen Kuss wir reden.“
    Er ließ den Stoff fallen und wandte sich ihr zu, eine Hand an den Bettpfosten gelegt. „Mehr als eine Person hat dich geküsst?“
    Immer noch kein Urteil, und doch, irgendetwas lag in seiner Stimme. Etwas Hitziges. Und zwar so hitzig, dass allen Ernstes der Schneefall aus seinen Flügeln aufhörte, die Kälte plötzlich wie ausgelöscht war.
    Ach, verdammt. Sie änderte ihre Meinung ein drittes Mal. Er konnte nicht gefühllos sein. Was jetzt von ihm ausstrahlte, war purer Zorn vermischt mit Sinnlichkeit. Von den schweren Lidern über seine vollen Lippen, geschwollen und glänzend von Jamilas Kuss, den Puls, der an seinem Hals hämmerte, bis hin zu seinensich langsam ballenden Fäusten. Diese Intensität … Wie hatte sie diese Seite an ihm übersehen können?
    „Ja“, gestand sie. „Aber nur einer davon hat gezählt. Als ich siebzehn war, hatte ich einen Freund. Wir waren über ein Jahr zusammen und haben ein paar Dinge miteinander getan. Diese Küsse haben mir gefallen.“ Zumindest hatte sie das damals gedacht. „Nach dem Mord an meinen Eltern hat er mit mir Schluss gemacht. Ist mich nie besuchen gekommen.“ Sie zuckte mit den Schultern, als machte es ihr nichts aus.
    Die Wahrheit war: Es hatte ihr mehr als etwas ausgemacht. Sie hatte jemanden gebraucht, der sie kannte und ihr glaubte, an sie glaubte, der ihr Unterstützung oder wenigstens Verständnis entgegenbrachte. Heaths Lossagung von ihr hatte mehr geschmerzt als die ihres Bruders. Er hatte sie leer und entmutigt zurückgelassen. Ihm hatte sie ihren Körper, ihr Herz anvertraut, und doch hatte er sich so mühelos von ihr abgewandt.
    „Wer noch?“, wollte Zacharel wissen.
    „Ein paar Leute während meiner Gefangenschaft. Andere Patienten, Ärzte …“ Wieder zuckte sie die Schultern, diesmal ruckartiger, steifer.
    Bei diesen Worten wich die Andeutung von Sinnlichkeit von ihm, die Kälte kehrte zurück. Das tröstete sie. Wie sie schien auch er den Gedanken zu verabscheuen, dass jemand zu etwas gezwungen wurde.
    „Was hat die Küsse mit deinem Freund so angenehm gemacht?“
    „Wir haben uns geliebt. Na ja, ich hab ihn geliebt. Wie es aussieht, hat er mich nur benutzt. Ich frage mich, ob es einfach daran lag, dass er ein Teenager war – oder daran, dass er Heath war.“ Gedankenversunken knabberte sie an ihrer Unterlippe, immer noch bei Zacharels Enthüllung seiner absoluten, vollständigen Abstinenz. „Wie alt bist du überhaupt?“
    „Älter, als du dir vorzustellen vermagst.“
    Also bitte . „Hundert? Zweihundert?“
    Er schüttelte den Kopf.
    Ihr fiel die Kinnlade herunter. „Fünfhundert? Ein…tausend?“Als er wieder den Kopf schüttelte, protestierte sie. „Keine Chance. Auf gar keinen Fall. Du bist niemals älter als tausend Jahre.“
    Er hob eine Augenbraue.
    „Bist du?“, japste sie. „Das bist du wirklich.“
    „Ich bin Tausende von Jahren alt.“
    Tausende – in der Mehrzahl. Hilflos presste sie die Hände auf den Bauch, wo sich ihr der Magen umzudrehen schien. „Und du hast wirklich noch nie jemanden geküsst? Freiwillig, meine

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