Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
ich.“
    Er trat vor, drang in ihre Wohlfühlzone ein und sagte leise: „Diese Zweifel an meinen Aussagen, die du immer wieder ausdrückst, sind ebenso beleidigend wie erstaunlich.“ Kalter Atem strich über ihr Gesicht, rein und süß. „Niemals in all meinen Jahrhunderten habe ich eine Lüge ausgesprochen.“
    Ich werde nicht zurückweichen. Ich werde keine Schwäche zeigen . „Tut mir leid, es ist bloß … Du hängst hier schon eine ganze Weile rum, hast vermutlich alles gesehen, was Menschen so miteinander tun.“ Sie hielt inne, wartete auf seine Bestätigung. Die er mit einem knappen Nicken gab. „Ich bin einfach überrascht.“
    Bedächtig nahm er eine Strähne ihres Haars zwischen die Finger, rieb die Locken aneinander. Der Kontrast zwischen dem Blauschwarz der Strähne und der sonnengeküssten Süße seiner Haut war berauschend, fast magisch.
    Wenn sie nicht aufpasste, würde sie sich ihm gleich an den Hals werfen. Und Zurückweisung und Scham erfahren.
    Sie musste sich in Erinnerung rufen, dass sie momentan in keinster Weise an irgendwelchen romantischen Verstrickungen interessiert war. Nach allem, was sie durchgemacht hatte, war sie sich nicht einmal sicher, wie sie auf die Annäherungsversuche eines Mannes reagieren würde.
    Auch wenn sie nie vergewaltigt worden war, waren ihr genügend andere Dinge widerfahren. Wandernde Hände. Reibende Finger. Leckende Zungen. Ihre völlige Hilflosigkeit hatte sie angewidert und entsetzt. Und die Tatsache, dass Fitzpervers Bilder von ihr besaß …
    Sie musste würgen. Hatte er sie irgendjemandem gezeigt?Wahrscheinlich. Lachte er manchmal über den Schmerz, den er ihr zugefügt hatte?
    „Was ist los?“, fragte Zacharel.
    Sie zwang ihre Gedanken zurück in die Wolke und zu dem Engel, der immer noch vor ihr aufragte. Mittlerweile hatte er die Finger aus ihrem Haar genommen, war einen Schritt zurückgetreten. Wie zuvor rieselte wieder Schnee von seinen Flügelspitzen, und die Luft um ihn herum war so kalt, dass Annabelle eine Gänsehaut bekam.
    „Nichts“, murmelte sie.
    Er bewegte die Zunge im Mund, als schmeckte er etwas Unangenehmes. „Du lügst.“
    „Na und?“ Da hast du’s . Und schon beeinflussten düstere Erinnerungen ihren Umgang mit einem Mann, verdarben alles.
    „Na und? Ich erzähle dir die Wahrheit, und du lügst mich an. Das ist inakzeptabel, Annabelle, und ich werde es nicht zulassen.“
    Und wie genau wollte er sie daran hindern? „Lass uns einfach sagen, wenn doch etwas los ist, dann geht es dich jedenfalls nichts an.“ In diesem Augenblick war nur eins wichtig. „In der Anstalt hast du zu mir gesagt, ein Dämon hätte mich gezeichnet.“
    Mit einem leisen „Ja“ ließ er den Themenwechsel zu.
    „Und das hat er gemacht, um mich als sein Eigentum zu beanspruchen?“ Sie erinnerte sich, wie sie mit brennenden Augen aufgewacht war. Erinnerte sich an die Kreatur in ihrer Garage, die ihre Eltern mit ihren Klauen zerfetzt hatte. Erinnerte sich nur zu genau an die Art, wie er sie geküsst hatte – der schlimmste Kuss ihres Lebens.
    „Ja. Er muss dich gesehen, dich begehrt und beschlossen haben, dich zu behalten, auch wenn er dich nicht mitnehmen konnte. Hat er irgendetwas zu dir gesagt?“
    „Nur so klassische Schundfilm-Ausdrücke. Du weißt schon: Ärger? Hört sich großartig an . Und: Das wird ein Spaß.“
    „Er hat nicht von dir verlangt, dich an ihn zu binden? Du hast nicht Ja gesagt?“
    „Wohl kaum. Aber irgendwann wird er kommen, um mich zu holen, nicht wahr?“ Diese Angst hatte sie immer gehabt. Undwenn sie Zacharel Glauben schenkte, war Angst ein Magnet für alle Arten von Bösem.
    Diesmal kam sein „Ja“ etwas zögerlicher.
    Von jetzt an würde sie keine Angst mehr haben. Sie würde sich vorbereiten. „Tja, wenn er kommt, werde ich ihn umbringen. Bei der Gelegenheit hab ich noch eine Frage an dich: Würdest du mir eins von diesen Feuerschwertern geben?“
    Sprachlos blickte Zacharel auf die Menschenfrau herab, die in den letzten fünf Minuten mehr Gefühle in ihm hervorgerufen hatte als jeder andere in den Jahrhunderten seit dem Tod seines Bruders. Er verstand es nicht, verstand sie nicht, oder was hier überhaupt mit ihm geschah.
    In diesen übernatürlichen blauen Augen lagen so viele Geheimnisse, quälende Geheimnisse, dass er ihre Abgründe ausloten und alles entdecken wollte, was sie zu verbergen versuchte. Und er wollte … sie berühren. War ihre Haut so weich und glatt, wie sie aussah? Zwar hatte er sie bereits

Weitere Kostenlose Bücher