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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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oder nicht. Vor allem, wenn er hörte, dass sie bei Zacharel war. Noch mehr, als sich gegenseitig eins auszuwischen, lieben Dämonen es, über Engel zu triumphieren. Und dieser Dämon würde nicht zögern, Annabelle auf grausamste Weise zu verletzen, um das zu erreichen. Das würde keiner von ihnen.
    Zacharel war sich nicht sicher, wie sie überhaupt so lange hatte überleben können.
    „Ja“, hörte er sich sagen. „Ich werde dir beibringen, wie man Dämonen tötet.“

6. KAPITEL
    M it einem Dossier über Annabelle Millers sehr kurzes und sehr elendes Leben kehrte Thane zurück zu Zacharels Wolke. Der frisch ernannte Anführer der Unheilsarmee, wie viele ihrer Brüder sie mittlerweile nannten, nahm es mit seiner üblichen Höflichkeit entgegen. Also keiner. Zacharel war kalt wie immer, schenkte ihm nicht einmal einen gemurmelten Dank, nur eine knappe Entlassung.
    Und Thane wurde klar, dass er diese Direktheit mochte. Dass er auch Zacharel mochte – und das war eine Erkenntnis, die ihn bis ins Mark erschütterte. Mehr als hundert Jahre lang war er nicht mehr Teil einer Armee gewesen, und hätte seine Gottheit ihm nicht befohlen, das nächste Jahr über Zacharel zu folgen, hätte er sich niemals wieder einer angeschlossen.
    Anfangs hatte Thane geschäumt vor Wut. Wie konnte es jemand wagen, ihm vorzuschreiben, wie er seine Zeit zu verbringen hatte? Wenn er im Bett herumfaulenzen wollte, jede Frau verführen, die ihm gefiel, und jeden Dämon herausfordern, dem er begegnete, dann würde er das auch tun. Doch was er entschied, das würden auch seine Jungs entscheiden. Einer für alle und alle für einen, hatte er einmal einen Menschen sagen hören. Genauso war es mit ihm und seinen Jungs. Er, Björn und Xerxes steckten zusammen in dieser Sache drin, und was auch immer „diese Sache“ sein mochte: Er konnte nicht zulassen, dass sie bestraft würden. Thane könnte alles ertragen, nur nicht das.
    Jetzt, nachdem ihr Arrangement den dritten Monat erreicht hatte, war er plötzlich froh, dass er sich nicht dagegen aufgelehnt hatte. Na ja, gegen Zacharel hatte er sich aufgelehnt, mit einer kleinen Beleidigung hier und da, aber er hatte sich auch der Armee angeschlossen, statt zu fallen. Jetzt wurde ihm klar, dass die fehlende Führung und Struktur ihn aufgerieben hatte. Dass sein Leben nichts als ein chaotischer Haufen Dreck gewesen war und er wenigstens irgendeine Art von Ordnung gebraucht hatte.
    Thane flog zum Sündenfall , einem Freudenhaus im Himmelreich. Über die Jahrhunderte waren mehr und mehr Engel ihrerGottheit den Versuchungen des Fleisches erlegen. Sie hatten einen Ort gebraucht, an dem sie ihren Vergnügungen nachgehen konnten, ohne verurteilt zu werden – also hatte Thane ihnen einen gegeben.
    Das Sündenfall gehörte ihm. Gemeinsam mit Björn und Xerxes wohnte er dort, genau wie die unsterblichen Liebhaberinnen, die sie sich hielten. Liebhaberinnen, die nie lange blieben, denn jeder der Männer hatte es gern immer wieder neu und anders.
    Trotz dieser Promiskuität waren sie noch nicht unwiderruflich gefallen – auch wenn Thane wusste, dass sie sich auf dünnem Eis bewegten.
    Engel ihrer Gottheit fielen in Ungnade, wenn sie das Böse in ihren Herzen willkommen hießen, indem sie gewohnheitsmäßig logen – ja, es war möglich –, betrogen, stahlen oder kaltblütig mordeten. Indem sie sich zu Torheiten wie Hass, Neid, Angst oder Stolz hinreißen ließen oder indem sie sich weigerten, sich von irgendeiner Art der Verderbtheit abzuwenden.
    Sie durften keinem Dämonen helfen, noch andere Engel für ein vermeintliches Verbrechen bestrafen. Jegliche Klagen hatten sie vor dem Himmlischen Hohen Rat anzubringen.
    Seit ihrem Entkommen aus einem dämonischen Verlies vor hundert Jahren hatten Thane und seine Jungs gegen fast alle diese Regeln verstoßen – nur einer Kreatur der Dunkelheit würden sie niemals helfen. Warum ihm also diese Chance gegeben worden war, wusste er nicht.
    Wenn sie ihr Verhalten nicht änderten, würden ihre Sünden sie irgendwann einholen. Das wusste er. Trotzdem konnte Thane sich nicht überwinden, sich zu ändern. Er war, wozu die Dämonen ihn gemacht hatten.
    Sterne funkelten überall um ihn herum, als er auf dem Dach des hoch aufragenden Gebäudes landete. Er hatte sich für solides Mauerwerk entschieden statt für eine Wolke, weil er gefürchtet hatte, zu viele Besucher würden die Vorteile einer Wolke ausnutzen und alle möglichen unerlaubten Dinge ordern. Außerdem waren Wolken

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