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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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einfach nur ständig damit beschäftigt, die Wunden zu heilen, die er sich selbst immer wieder zufügte.
    „Ich hab heute sechzehn Dämonen getötet“, erklärte er. Das war eins der wenigen Gesprächsthemen, die ihm zusagten.
    „Dreiundzwanzig“, entgegnete Björn, und sein Ton klang düster.
    Thane zählte seine Bilanz kurz im Kopf zusammen. Einen Tod durch seine Hand vergaß er niemals. „Bei mir waren’s nur neunzehn.“
    Grinsend blickte Björn in die Runde, doch kein Funke Freude lag in seinen Augen. „Gewonnen.“
    Xerxes zeigte ihm den Stinkefinger.
    „Du bist so ein mieser Verlierer“, zog Thane ihn auf. „Und jetzt auch noch ein Babysitter. Also, wo steckt der Gefallene, den du neuerdings bewachen darfst? Du hast ihn nicht einmal erwähnt, seit du die Verantwortung für ihn übernommen hast.“
    Kurz erblickte er ein Aufflackern von Panik in diesen blutroten Augen, doch sofort war Xerxes’ Gesichtsausdruck wieder unlesbar. „Er ist in meinem Zimmer angekettet.“
    Diese Panik brach Thane fast das Herz, denn er wusste, dass Xerxes aus freiem Willen niemals jemand anderes als einen Dämon gefangen halten würde. „Was wirst du mit ihm machen?“
    „Eine … Wolke kaufen, nehme ich an. Ihn da einsperren.“
    „Davon würde ich dir abraten, mein Guter. Wenn du glaubst, er könnte für sich selbst sorgen, wirst du nie nach ihm sehen.“ Seine Schuldgefühle würden es nicht zulassen.
    „Und das Problem ist …?“
    „Gefallene sind so gut wie sterblich. Er könnte beschließen, in den Hungerstreik zu treten. Er könnte dahinsiechen.“ Und du würdest allein dir die Schuld daran geben .
    Weiße Wimpernkränze verschmolzen miteinander, und der Krieger stieß einen schweren Seufzer aus. Dann sah er Thanegeradeheraus ins Gesicht. Klare Entschlossenheit strahlte von ihm aus. „Du hast recht.“
    „Hab ich das nicht immer?“
    „Fürs Erste lasse ich ihn hier. Einmal am Tag werde ich nach ihm sehen. Ihn zwingen, zu essen, wenn es sein muss.“
    „Wenn du schon dabei bist, rede mit ihm“, schlug Björn vor. „Finde heraus, warum er gefallen ist.“
    Beide von seinen Jungs wussten, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis auch sie ihre Flügel und ihre Unsterblichkeit verlieren würden. Sie würden das Unvermeidliche hinauszögern, solange es ging – daher ihre bereitwillige Mitarbeit im Moment –, aber genau wie Thane würden sie niemals von dem Weg abweichen, auf dem sie sich jetzt befanden.
    Dafür hatten die Dämonen gesorgt.
    Thane kippte den Rest seines Drinks hinunter, goss sich einen weiteren ein und exte auch den. Der harte Alkohol brannte auf dem Weg in seinen Körper, doch bis zur Ankunft in seinem Bauch hatte sich das Brennen zu einer süßen, benebelnden Wärme abgekühlt. Und trotzdem half das angenehme Gefühl nicht gegen die Anspannung in seinem Inneren.
    „Habt ihr uns Mädels für heute Abend besorgt?“, fragte er niemand Bestimmten.
    „Ich habe“, antwortete Björn. „Sie warten schon auf uns.“
    „Was ist meine? Ein Vampir? Eine Gestaltwandlerin?“ Eigentlich war es ihm egal. Eine Frau war eine Frau war eine Frau.
    „Sie ist ein Phönix.“
    Okay, vielleicht interessierte es ihn doch. Zu der immer präsenten Anspannung gesellte sich freudige Erregung, setzte ihn von innen heraus in Flammen. So viele Rassen von Unsterblichen wandelten auf der Erde und in mehreren Himmelreichen. Harpyien, Feen, Elben, Gorgonen, Sirenen, Gestaltwandler, griechische und titanische Götter und Göttinnen – zumindest nannten sie sich so, obwohl sie in Wahrheit nichts weiter als Könige und Königinnen waren, denen ihr Stolz erlaubt hatte, ihre Meinung von sich in exorbitante Höhen zu schrauben – und unzählige weitere. Phönixe waren die Zweitgefährlichsten unter ihnen.
    Schlangen-Gestaltwandler waren die Gefährlichsten.
    Doch auch Phönixe waren blutrünstig und grausam, fanden Vergnügen an Tod und Zerstörung. Sie lebten im Feuer und liebten es, sie konnten die Toten zwingen, sich aus ihren Gräbern zu erheben – und jene, die sich erhoben, mussten ihnen von da an dienen, versklavt für den Rest der Ewigkeit.
    Thane stellte sein leeres Glas auf die Theke und richtete sich auf. „Na dann lasse ich sie mal nicht länger warten.“
    Björn und Xerxes standen auf. Sechs lange Schritte brachten ihn in ihre Mitte. Gemeinsam gingen sie weiter und fächerten sich dann auf, jeder auf dem Weg in sein Schlafzimmer. Aus dem von Thane drang nur Stille. Seine Hände waren erstaunlich ruhig,

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