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Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Angels of the Dark: Verruchte Nächte

Titel: Angels of the Dark: Verruchte Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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schleuderten sie in die Tiefe, ohne langsamer zu werden, bis … bumm ! Der zweite Aufprall war weit härter, harscher,ging ihr bis ins Mark. Doch jetzt bewegten sie sich nicht mehr. Einfach so.
    Schwärze zog sich wie ein Spinnennetz über ihr Blickfeld. Fürs Erste konzentrierte sie sich darauf, ihre Lungen wieder in den Griff zu kriegen. Einatmen, ausatmen, anfangs zu schnell, doch nach ein paar Minuten wurde sie langsamer, atmete regelmäßiger. Minuten wurden zu Stunden, Stunden zu Ewigkeiten, bevor sie die Kraft fand, sich aufzusetzen. Das war ein Fehler. Eine Woge des Schwindels rollte durch sie hindurch, stellte ihre Welt auf den Kopf. Sie war nass. Vollkommen durchnässt, wenn man es genau nahm. Und, oh Baby, jetzt kamen die versprochenen Schmerzen. Eine bunte Mischung aus Brennen, Stechen und Pochen.
    Mit zusammengekniffenen Augen blickte sie sich um.
    Zersplitterte Äste direkt über ihr machten einen schnurgeraden Weg für die Sonne frei. Heiß lagen die Strahlen auf ihrer Haut und ließen sie glühen wie im Scheinwerferlicht. Vor ihr lag still und wartend ein tiefer Wald. Smaragdgrüne Blätter strichen übereinander, taubedeckt, und der Duft von Wildblumen lag in der Luft.
    Neben ihr … neben ihr lag Zacharel hingestreckt, die Augen geschlossen, sein Körper regungslos. Beide seiner Flügel zeigten in seltsamen Winkeln von ihm weg. Sein weißes Gewand war nicht länger weiß, sondern blutrot.
    Blut, so viel Blut. Überall . An ihrem gesamten Körper – seinetwegen. Es lief ihm aus dem Mundwinkel, tropfte ihm vom Kinn. Dort, wo sein Gewand zerrissen war, quoll es in Massen hervor wie aus einer rostigen Handpumpe. Sein Oberkörper war verstümmelt, einer seiner Oberschenkel aufgerissen. An seinem gebrochenen Fußgelenk war der nackte Knochen durch die Haut gestoßen und ragte zersplittert empor.
    Ihre Eltern, aufgeschlitzt, mit leerem Blick .
    Ihre Eltern in einer Pfütze aus langsam gerinnendem Blut .
    In ihr stieg ein hysterisches Lachen auf. Wieder einmal würde Annabelle aus einer grauenhaften Szene hervorgehen, ohne großen Schaden davongetragen zu haben.
    Nein. Nein! So würde sie Zacharel nicht zurücklassen. Sie würde ihn nicht sterben lassen.
    Er ist längst tot , schaltete sich ihr gesunder Menschenverstand ein.
    Nein! widersprach ihr sturer Kern. Sie kannte ihn noch nicht besonders lange, aber er hatte ihr das Leben gerettet. Zweimal. Hatte für sie gesorgt. Er, der Mann, der behauptete, seinen eigenen Bruder getötet zu haben. Er, der Mann, der gesagt hatte, er könnte sie ohne Zögern töten. Er, der Mann, die niemals log.
    Sie würde nicht den Fehler begehen, ihn zu vermenschlichen. Zu versuchen, ihm akzeptable Gründe dafür zu unterstellen, dass er sie bedroht hatte. Doch ebenso wenig würde sie ihn verlassen. Er hatte sein Bestes gegeben, um sie zu beschützen.
    Schwankend kämpfte Annabelle sich auf die Knie und tastete nach seinem Puls. Sein Herz schlug zwar unregelmäßig, doch es schlug. Es gab noch Hoffnung!
    Gott, wenn du zuhörst, ich danke dir! Mit zitternden Händen flickte sie Zacharel so gut wieder zusammen, wie sie konnte – unter Würgen, unter Tränen, unter Schluchzen. Bleib nur noch ein bisschen länger bei uns. Er braucht Hilfe .
    „Du wirst wieder gesund“, versprach sie Zacharel. „Du wirst überleben.“
    Suchend blickte sie sich im sie umgebenden Wald um. Wenn sie eine Trage baute, eine Art Schlitten, könnte sie ihn … wohin ziehen? Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befanden. Egal . Sie würde ihn hinter sich herziehen, bis sie jemanden fand, der Hilfe holen konnte.
    „Was hast du mit ihm gemacht?“
    Harsch schnitt die Stimme hinter ihr durch die Luft, traf sie so voller Hass und Zorn, dass sie vor Schreck vornüberkippte und sich mit den Händen auffangen musste. Blut spritzte auf. Schnell richtete sie sich auf und wirbelte herum. Wieder packte sie der Schwindel und die Spinnennetze kehrten zurück. Diesmal blitzten blendende Lichtpunkte darin auf.
    Keine zwei Meter von ihr entfernt lauerte ein Tier von einem Mann auf sie.
    Keuchend fuhr sie mit den Händen in die Schlitze in ihren neuen Kleidern und packte zwei von den Messern, mit denen dieWolke sie versorgt hatte. Gut. Die hatte sie im Fallen nicht verloren. Sie richtete beide auf den beängstigend aussehenden Neuankömmling, während sie sich auf die Füße kämpfte. „Komm mir nicht näher. Sonst wirst du’s bereuen.“
    Unregelmäßige Schürfwunden zogen sich über seine Wangen, sie sahen an den

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