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Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman)

Titel: Angor - Schatten der Vergangenheit (Kriminalroman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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wohl zugerufen. Er schaute durchs Seitenfenster zum Himmel und lächelte. Sein Vater hatte ihm immer das Gefühl vermittelt, etwas ganz Besonderes zu sein. Das Klingeln seines Handys riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Hallo Nolan.«
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja, ich wurde soeben schocktherapiert !«
    »Hä? Das verstehe ich nicht, aber egal. Wieso hast du deinen Leibwächter in London gelassen und machst dich allein auf? Ich habe dein Handy orten la ssen. Wenn du jetzt nicht rangegangen wärst, hätte ich mich mit einem Helikopter und der Kavallerie aufgemacht.«
    »Danke, nicht nötig.
    Ich erzähle dir alles, wenn ich im Schloss bin. In einer Stunde in meinem Büro, O. K.?«
    »Ja.«
    Nolan schaute nachdenklich auf sein Handy …

Kapitel 10
     
    Henry saß an seinem S chreibtisch in seiner Kanzlei. Er wartete auf eine Mandantin und auf einen Anruf. Nervös drehte er seinen Kugelschreiber zwischen den Fingern, es half beim Grübeln. Aus einem unerfindlichen Grund konnte er die Geschichte mit seinen liebsten Verwandten nicht auf sich beruhen lassen. Oder war es das undurchsichtige Virus der Vergangenheit, welches ihn infiziert hatte? Auch der vernünftigste Mensch handelt nicht immer rational …
    Zeitgleich klingelte sein Telefon auf dem Schreibtisch und Susi, seine einzige Angestellte, führte den 10.00 Uhr Termin herein. Er schaute sie nur kopfschüttelnd an und Susi führte Cora Deters, eine gutaussehende Edelprostituierte, wieder aus seinem Büro.
    Das war ein Bild für die Göt ter. Er hatte nun Schwierigkeiten, sich ernsthaft dem Telefonat zu widmen.
    »Melcher, guten Tag.«
    »Rechtsanwalt Seibel, guten Tag Herr Kollege. Sie baten um Rückruf, was kann ich für Sie tun?«
    »Es geht um einen Ihrer Mandanten, namens Dirk Rüter. Ich erwäge …«
    Henry wurde sofort brüsk unterbrochen:
    »Entschuldigen Sie Herr Kollege, aber ich muss Ihren Redeschwall an dieser Stelle sogleich unterbrechen. Herr Dirk Rüter hat mir sein erteiltes Mandat entzogen. Er hat seine offenen Rechnungen beglichen und ist meines Wissens von Karlsruhe weggezogen. Egal was auch immer Sie in Erwägung ziehen, ich kann Ihnen nicht weiterhelfen. Nur insofern, dass ich uns beiden Zeit erspare. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Arbeitstag .«
    Es piepte in Henrys Ohr, das Gespräch wurde abrupt beendet.
    »Was für ein bornierter Armleuchter!« entfuhr es ihm.
    Susi sah an ihrer Telefonanlage, das s Henrys Gespräch beendet war. Kurz darauf führte sie Cora wiederholt in sein Büro. Er bekam keine Zeit zum Durchatmen. Denn sein heutiger Terminplan war straff geplant. Susi achtete strikt darauf, dass er nicht schluderte.
     
    Und wieder amüsierte der Anblick der beiden grundverschiedenen Frauen Henry so sehr, dass er anfing, verlegen zu husten.
    Seine kleine Susi trug eine altbackene Strickstrumpfhose, einen grauen Rock und dazu einen übergroßen Rollkragenpullover. Ihre kurzen dicken Beine watschelten entengleich und ihre Füße zierten Birkenstockschuhe.
    Und Cora … groß mit nicht enden wollenden Beinen, eng von Jeans umhüllt. Ihr Gesicht hübsch anzusehen und dezent geschminkt. Ihre blonde Löwenmähne machte jeden Mann verrückt. Henry mochte und schätzte seine Angestellte sehr, aber ihre Optik war leider nicht ansehnlich.
    »Hallo Cora, entschuldige bitte, dass du warten musstest, gut siehst du aus .«
    Er grinste Cora an, Susi verdr ehte beim Rausgehen die Augen. Auch das entging ihm nicht.
    »Ist doch nicht schlimm, hat ja nicht lange gedauert .«
    Cora war eine Augenweide, das stand mal fest.
    »Möchtest du einen Kaffee?«
    »Nein danke, Henry, ich habe nicht so viel Zeit. Um zwölf kommt ein Staa tsanwalt zu mir ins Apartment. Der bezahlt dein Honorar, also muss ich pünktlich zurück sein.«
    Sie lachten beide, ja sie hatte Humor …
    »Ich habe die Akte von der Staatsanwaltschaft zur Einsichtnahme erhalten. Die Darstellung deines Vermieters ist widersprüchlich und sein Anwalt ist ein Idiot. Ich weiß schon ganz genau, was ich vortragen muss und gehe davon aus, dass das Verfahren eingestellt wird. Du kannst also ganz entspannt bleiben. Trotzdem empfehle ich dir, suche dir ein anderes Apartment zum Arbeiten.«
    »Mit der Suche ist es leichter gesagt als getan. Außerdem habe ich mittlerweile in diese ehemalige Bauruine fast dreißigtausend Euro reingesteckt. Allein das Bad mit Whirlpool hat zwanzig große Scheine gekostet. Dazu hat er keinen Pfennig beigesteuert.
    Der ist so ein Idiot …«
    »Musstest du

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