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Angriff aus dem All (Orion 01)

Angriff aus dem All (Orion 01)

Titel: Angriff aus dem All (Orion 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Energiebrand. Solange aber die geringste Möglichkeit besteht, daß Sigbjörnson und Shubashi noch leben, kann kein Mensch von mir verlangen, daß ich die Basis zerstöre.«
    Langsam begann Tamara zu zitieren; es war der betreffende Artikel des Diensteides, den die Raumleute geschworen hatten.
    »Jede Raumbasis ist im Fall eines erfolgreichen Zugriffs durch außerirdische Kräfte oder Lebewesen ohne Rücksicht auf etwaige eigene Verluste zu vernichten. Ich erteile Ihnen Alphaorder, dieser Anordnung Folge zu leisten!«
    »Sie sind wahnsinnig, Leutnant!« schrie de Monti außer sich.
    Cliff hielt ihn auf.
    Tonlos sagte er: »Sie hat recht, Mario. Sie hat vollkommen recht.«
    Helga blickte Cliff regungslos und voller Erwartung an. In ihren Augen stand der verzweifelte Versuch, die Reaktion des Mannes zu erkennen.
    Mit steinernem Gesicht sagte Cliff leise und hart:
    »Hyperraumspruch an Raumaufklärungsverbände Terra. Major McLane vom Schnellen Raumkreuzer ORION VII. Ich versuche, auf Weisung des Sicherheitsoffiziers die Relaisstation MZ 4 zu vernichten. Die Basis ist mit Sicherheit in der Hand von Extraterrestriern. Die Feindschiffe sind uns an Reichweite und Geschwindigkeit hoch überlegen. Daher Rückflug zur Erde. Verlustmeldung Hasso Sigbjörnson, Ingenieur und Astrogator Atan Shubashi. Ende.«
    Zu Mario gewandt, sagte er mit dem gleichen steinernen Gesicht:
    »Energiewerfer fertigmachen!«
    »Das hätte ich dir nicht zugetraut, Cliff!« sagte de Monti und verließ die Kommandokanzel.
    Nachdenklich sagte Tamara: »Sie leben längst nicht mehr, oder sie sind in der Hand der Fremden.«
    »Wir müssen, sobald wir aus dem Hyperraum auftauchen, versuchen, Hasso und Atan über Sprechfunk zu erreichen«, sagte Helga drängend.
    McLanes Beherrschung riß.
    »Soll ich die beiden noch anrufen«, schrie er und schlug mit beiden Fäusten auf die Platte seines Pultes, »und ihnen sagen: ›Liebe Freunde, es tut mir sehr leid, aber ich bringe euch jetzt um‹?«
    Er beherrschte sich wieder, drehte sich um und ging zum Lift.
    »Wo wollen Sie hin?« fragte Tamara ruhig.
    »Wollen Sie es etwa tun?« fragte er aggressiv zurück.
    »Commander McLane ...«, begann der Sicherheitsoffizier.
    »Commander?« fragte McLane und hob die Brauen. »Hiermit quittiere ich meinen Dienst in der Flotte.«
    Hinter ihm schloß sich die halbrunde Tür des Lifts.
    Im Hyperraum raste die ORION zurück zum Asteroiden. Wenige Sekunden später rematerialisierte der schimmernde Diskus in der Nähe der Felsenkugel. Der winzige Mond zeichnete sich auf dem Schirm ab, und nichts wies darauf hin, daß er von Fremden übernommen war. Noch immer leuchtete die halbrunde Kuppel im Licht der fernen Sterne, und noch immer brannten die gelben Positionslichter, die den Rand des Lande- und Startschachtes kennzeichneten. Aber es war, als läge ein kaum sichtbarer Schimmer um den Asteroiden – als wäre er von einer hauchdünnen Hülle umgeben.
    Die ORION bremste mit laufenden Maschinen ab.

 
7
     
    »Gib's auf, Atan!« sagte Sigbjörnson und lehnte sich müde gegen die Wand der LANCET. »Unsere Freunde haben mehr als gründliche Arbeit geleistet.«
    Shubashi arbeitete verzweifelt an der Elektronik. Er hatte den Kasten mit dem umfangreichen Bordwerkzeug neben sich und prüfte die einzelnen Transistoren und die Leitungen. Die Zellen der Energiesteuerung waren funktionsunfähig und konnten mit Bordmitteln nicht ersetzt werden.
    »Das kann man wohl sagen«, murmelte Atan und warf einen Schraubenzieher mit überlangem Stiel zurück zum anderen Werkzeug. »Und wir sitzen in der Falle!«
    Hasso versuchte ein mattes Lächeln, und fast wider sein besseres Wissen sagte er: »McLane wird uns hier herausholen!«
    »Wenn er kann«, wandte Atan resigniert ein. »Wenn du mich fragst, Hasso – es ist aus mit uns!«
    Atan schwieg, und Hasso warf ihm einen düsteren Blicke zu.
    »Ich frage dich aber nicht«, sagte er. Shubashi breitete die Hände in den dünnen Handschuhen aus.
    »Wenn er sich in einen Kampf mit den Fremden eingelassen hat, kann er längst tot sein. Hast du das dort drinnen vergessen? Sie sind immun gegen unsere Waffen. Wieviel besser werden dann erst ihre Schiffe sein! McLane hatte nicht die kleinste Chance!«
    »Das«, sagte Sigbjörnson und stand auf, »dachten wir schon oft.«
    Keiner der beiden Männer ahnte, daß sein Leben jetzt an einem mikroskopisch dünnen Faden hing. Während die beiden Männer aufstanden und den unteren Teil der LANCET verließen, stand die

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