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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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mir so sicher, dass er ein Prim ist. Ich dachte, er würde damit fertig. Ich war mir so sicher. Rafe redete schlecht über ihn und ich dachte, das würde Rafe beweisen, dass Ev einer von uns ist.«
    Bill versuchte vergeblich, seiner Stimme die Schärfe zu nehmen.
    »Wer ist wir? Leute, die anderer Leute Leben ruinieren? Ich glaube nicht, dass Professor Sanders in diese Kategorie gehört.«
    Lisl ließ den Kopf in ihre Hände sinken.
    »Bitte, Will. Ich brauche deine Hilfe. Ich dachte, du würdest das verstehen.«
    »Verstehen? Lisl, ich weiß nicht, ob ich je verstehen kann, was du da getan hast. Aber ich werde dir helfen. Für Sanders, und auch für dich. Weil ich immer noch an dich glaube. Und weil ich hoffe, dass dir das die Augen über den Mist öffnet, den Rafe dir da eingetrichtert hat. Primen! « Allein das Wort auszusprechen hinterließ einen bitteren Geschmack in seinem Mund. »Die ganze Idee ist moralisch und intellektuell verrottet. Genau wie Rafe!«
    Lisl starrte ihn an. »Nein. Sag so etwas nicht. Er ist brillant. Er …«
    »Er ist der Grund, warum du dich so schlecht fühlst und warum Everett Sanders einen Rückfall bekommen hat. Dass du dich mit dem Kerl eingelassen hast, war das Schlimmste, was dir je passiert ist.«
    »Er hat auch seine guten Seiten. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl, dass ich etwas wert bin.«
    »Und wie fühlst du dich jetzt?«
    Sie sah weg, ohne eine Antwort.
    »Lisl, es ist ein falsches Selbstbewusstsein, wenn du andere abwerten musst, um dich selbst gut zu fühlen. Wirkliches Selbstbewusstsein kommt von innen.«
    Lisls Gesicht wurde einen Augenblick hart, dann brach sie zusammen.
    »Du hast recht«, schluchzte sie. »Du hattest die ganze Zeit schon recht, nicht wahr?«
    Bill nahm sie in die Arme und hielt sie wie ein weinendes Kind. Die arme Lisl. Sie war in die Hölle gezerrt worden und hatte es nicht einmal gemerkt. Aber noch schlimmer war die Hölle, in die sie Everett Sanders gestoßen hatte.
    Nach einem Augenblick setzte sie sich auf.
    »Hilfst du mir, Ev zu finden?«
    »Ja. Aber vorher will ich sehen, ob ich etwas über Rafe herausfinden kann.«
    »Wir haben keine Zeit.«
    »Das dauert nur eine Minute.«
    Er startete den Impala und legte den Gang ein. »Bring mich einfach zu deinem Computer.«
    Er fuhr zur mathematischen Fakultät und parkte vor dem Haupteingang. Lisl führte ihn zu ihrem Büro. Während sie den Rechner für ihn bereit machte, zog er ihr Telefon aus der Buchse und sah sich nach einem Ort um, wo er es verschwinden lassen konnte. Alle anderen Büros auf dem Gang waren abgeschlossen. Während er das Telefon in seinen verschwitzten Händen hielt, wuchs seine Wut. Er hatte keine Zeit für diesen Mist. Er öffnete das Fenster und warf es hinaus. Er sah ihm nach, wie es drei Stockwerke weiter unten auf dem Rasen aufprallte und sich ein paarmal überschlug, dann drehte er sich um und bemerkte, dass Lisl ihn anstarrte.
    »Will? Ist mit dir alles in Ordnung?«
    »Schon seit langer Zeit nicht mehr.« Er deutete auf den Rechner. »Können wir loslegen?«
    »Alles bereit.«
    Er setzte sich auf ihren Stuhl und tippte die URL der Nazzamatazz-Nachrichtengruppe ein. Lisl sah ihm über die Schulter, als er ganz oben eine neue Nachricht an Ignatius fand.
    An Ignatius:
    Nicht viel über den fraglichen Mann in Erfahrung zu bringen, aber wahrscheinlich eine falsche Identität. Steht im Computer der Arizona State Universität, nicht aber in den Jahrbüchern. Ist aber noch nicht das Schlimmste. Habe mit dem Namen herumgespielt und festgestellt, dass das ein Anagramm von Sara Lom ist. Ist das der Grund, warum du ihn überprüft haben wolltest?
    El Comedo
    »Überprüft?« Lisl richtet sich hinter ihm auf. »Du hast Rafe überprüfen lassen?«
    Aber Bill hörte sie kaum. Er hätte auch nicht antworten können. Sein Mund war vollkommen ausgedörrt. Kleine Eiskristalle bildeten sich in jeder seiner Körperzellen, während er reglos auf den Bildschirm starrte.
    … Losmara … ein Anagramm von Sara Lom …
    Er stellte die Buchstaben im Kopf um. Ja. Jetzt sah er es auch. Wieso war ihm das vorher nicht aufgefallen?
    Ihm war, als würde sich ein riesiger Abgrund vor ihm auftun, der ihn lockte, ihn verführte, ihm die Antworten auf alles versprach, was er je wissen wollte … und auf vieles mehr, was er sicherlich nicht wissen wollte.
    Das ergab doch keinen Sinn! Rafe war mit Sara verwandt – die Familienähnlichkeit war nicht zu übersehen, wenn man sie einmal

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