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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Konfrontation mit Rafe zurückschrecken. Er wünschte sich, er hätte eine Pistole – etwas, mit dem er Rafe einschüchtern könnte, damit der ihm verriet, was er wissen wollte. Aber er musste auch so zurechtkommen. Und dazu brauchte er stählerne Nerven und Feuer im Blut.
    Deswegen dachte er an den Heiligabend vor fünf Jahren und was Sara Danny angetan hatte, und an die Qualen, die Danny in der darauf folgenden Woche erlitten hatte.
    Innerhalb kürzester Zeit verschwand die Furcht. Als er mit quietschenden Reifen vor Rafes Eigentumswohnung hielt, war sie lodernder Wut gewichen.
    Der Maserati stand in der Auffahrt; die Wohnzimmerfenster waren erhellt. Kein Zögern, kein Nachdenken. Bill rannte die Stufen hoch, klopfte nicht an, sondern warf sich gegen die Tür und stürmte hinein.
    »Losmara! Wo sind Sie, Losmara?«
    »Hier«, sagte eine ruhige, gemessene Stimme rechts von ihm.
    Rafe saß auf dem weißen Sofa im Wohnzimmer. Er trug die weiße Hose und das weiße Hemd, die er auch zu der Weihnachtsfeier getragen hatte. Bill stand über ihm und deutete mit dem Finger auf sein Gesicht.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«
    Rafe zuckte nicht einmal zusammen. Er hatte das rechte Bein über das linke gelegt und die Arme vor der Brust verschränkt. Er sah Bill direkt in die Augen und er sprach ganz ruhig.
    »Sie wissen sehr gut, wer ich bin.«
    »Nein. Sie sind ein Betrüger. Sie und Ihre Schwester. Sie sind beide krank und spielen kranke Spielchen. Aber das hört jetzt auf. Und Sie werden mir sagen, wie ich Ihre Schwester finden kann.«
    »Ich habe keine Schwester. Ich bin ein Einzelkind.«
    Bill spürte, wie die Wut in ihm noch heißer aufflammte. Er wollte Rafe am Hals packen und ihn schütteln wie eine Puppe. Vielleicht würde er das sogar tun. Aber noch nicht. Jetzt noch nicht.
    »Lassen Sie das. Egal, was Sie geplant haben, es ist vorbei. Ich habe Sie durchschaut. ›Losmara‹ … ›Sara Lom‹ – das sind Wortspiele. Sie werden hier mit Lisl nicht das gleiche Spiel spielen wie Ihre Schwester es mit Danny und mir in New York getan hat. Ich sorge dafür, dass es aufhört. Hier und jetzt.«
    »Wovon reden Sie eigentlich?« Immer noch kein Zeichen von Beunruhigung, keinerlei Gemütsregung. Er hatte Bill nicht einmal aufgefordert, seine Wohnung zu verlassen. »Und was denken Sie, was für ein Spiel spiele ich mit Lisl?«
    »Sie ruinieren sie, Sie zerstören alles, was gut und anständig an ihr ist.«
    Ein Lächeln. »Ich ruiniere gar nichts, ich zerstöre gar nichts. Ich habe Lisl nichts getan. Ich habe ihr nur Wahlmöglichkeiten angeboten. Jede Wahl, die sie getroffen hat, hat sie aus freien Stücken getroffen.«
    »Sicher. Ich habe von Ihren Wahlmöglichkeiten gehört – die zwischen Teufel und Beelzebub.«
    Rafe zuckte die Achseln. »Das kann man so oder so sehen. Aber Sie vergessen, dass es auch immer die Option gab, sich für keines von beidem zu entscheiden. Ich habe Lisl nie dazu gezwungen, etwas zu tun.«
    »Sie haben mit gezinkten Karten gespielt.«
    »Ich habe nicht die Absicht, meine Zeit damit zu vergeuden, mit Ihnen zu diskutieren. Aber eines ist eine unverbrüchliche Tatsache: Alles, was Lisl getan hat, hat sie aus freien Stücken getan. Ich habe ihr Wege gezeigt, aber sie hat sich dazu entschieden, sie zu beschreiten. Ich habe sie nicht unter Druck gesetzt – in keiner Weise. Ich habe ihre Entscheidungen nicht getroffen – das war sie. Die Verantwortung für alles, was sie getan hat, liegt ganz allein bei ihr.«
    Bills Wut näherte sich einer kritischen Grenze.
    »Sie war angreifbar! Sie haben ihre Schwächen ausgenutzt, sich ihr Vertrauen erschlichen und sie vollkommen verdreht. Und dann haben Sie ihr in Everett Sanders Wohnung das Reagenzglas mit dem Alkohol in die Hand gedrückt. Das war so, als hätten Sie ihr eine geladene Waffe in die Hand gedrückt.«
    »Aber sie ist erwachsen. Sie ist kein Kind. Und sie wusste, was sie tat, als sie den Abzug betätigte. Ihre Empörung richtet sich gegen die falsche Person, mein Freund. Sie sollten Lisl so anschreien, nicht mich.«
    Das gab den Ausschlag. Bill griff sich die Aufschläge von Rafes Hemd und riss ihn vom Sofa hoch.
    »Ich bin nicht Ihr Freund! Jetzt will ich ein paar Antworten und ich will sie sofort. «
    Das Telefon begann zu schellen. Dieses lange, ununterbrochene Klingeln.
    Das Geräusch erschreckte Bill so sehr, dass er Rafes Hemd losließ.
    Augenblicklich ging Rafe zum Telefon und hob den Hörer. Er lauschte einen Augenblick, dann drehte er sich

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