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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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bemerkt hatte. Aber warum benutzte er ein Anagramm des Namens seiner Schwester? Nein, nicht den seiner Schwester. Die echte Sara Lom war verschwunden. Rafes Schwester hatte sich ihren Namen angeeignet. Die Annahme erschien da nur logisch, dass auch Rafe eine falsche Identität benutzte. Aber warum? In Gottes Namen, warum?
    Lisls Worte spiegelten seine Gedanken.
    »Was geht hier vor, Will?«
    »Ich weiß es nicht, Lisl. Aber bei einem bin ich mir ziemlich sicher: Rafe Losmara ist nicht der, als der er sich ausgibt.«
    »Soll das heißen, er ist ein Betrüger? Das ist unmöglich. Man kommt nicht in das Graduiertenprogramm der Darnell Universität, wenn man nicht sehr gute Abschlussergebnisse und ein paar wirklich beeindruckende Empfehlungsschreiben vorweisen kann.«
    »Du hast doch gesagt, dass er ein Computergenie ist, oder? An diesen großen staatlichen Universitäten sind gleichzeitig zwanzig- bis vierzigtausend Studenten eingeschrieben. Um da einen Überblick zu behalten, läuft alles über Computer. Ich weiß nicht, wie er das gemacht hat. Vielleicht hat er sich mit falschen Papieren immatrikuliert, hat ein paar grundlegende Vorlesungen besucht, ein paar wichtige Professoren beeindruckt und hat sich in den Computer gehackt und die Zwischenprüfungsergebnisse gefälscht. Innerhalb von neun Monaten – einem akademischen Jahr – hat er sich eine komplett falsche Identität mit Bestnoten und glänzenden Empfehlungsschreiben zugelegt.«
    »Aber das ist alles nur eine Annahme. Du hast keinen Beweis dafür.«
    »Das stimmt. Aber ich weiß es aus Erfahrung. Weil ich jemanden kenne, der von einem Betrug übertölpelt wurde, der dem hier in vielerlei Hinsicht gleicht.«
    »Wen?«
    »Mich.«
    »Will, du redest Irrsinn. Warum würde er sich all diese Mühe machen und sich eine falsche Identität zulegen? Und was hat es mit diesem Anagramm in der Nachricht auf sich?«
    »Ich weiß es nicht. Aber ich werde es herausfinden.«
    »Das werde ich auch!« Sie nahm ihre Tasche und wandte sich zur Tür. »Ich werde jetzt sofort zu Rafe gehen, und …«
    »Was ist mit Ev?«
    Sie blieb stehen. Ihre Schultern sackten herab.
    »Oh Gott, … Ev. Wie konnte ich das mit Ev nur vergessen?« Sie wandte ihm ihr gequältes Gesicht zu. »Was ist nur los mit mir?«
    »Es zerreißt dich innerlich, das ist los.« Bill stand auf und legte ihr einen Arm um die Schultern. »Wir klären den Rest in Kürze. Aber zuerst müssen wir Everett Sanders finden.«
    Sie nickte, ohne ihn anzusehen. »Ja.«
    »Gut. Hier ist mein Plan: Du fängst am nördlichen Ende der Conway Street an, ich am südlichen. Wir überprüfen jede Kneipe und treffen uns irgendwo in der Mitte. Wenn wir ihn bis dahin noch nicht gefunden haben, versuchen wir es mit einem größeren Kreis.« Er drückte noch einmal ihre Schultern. »Mach dir keine Sorgen. Zusammen finden wir ihn.«
    Er brachte sie zu ihrem Wagen und sah zu, wie sie in Richtung Conway Street davonfuhr. Als er zu seinem eigenen Wagen hastete, gratulierte er sich, dass er ein so aalglatter Lügner geworden war. Er hatte nämlich nicht die Absicht, nach Everett Sanders zu suchen. Später schon. Aber im Augenblick war sein Ziel das Parkview-Neubaugebiet.
    Auf dem Weg dahin begann Bill zu schwitzen. Kalter Angstschweiß. Er strömte aus ihm heraus. Er war unterwegs zu einem Treffen mit einem Mann, der etwas mit der Frau zu tun hatte, die sich Sara Lom nannte, der Frau, die er für unauffindbar gehalten hatte, der Frau, die Danny Gordon verstümmelt hatte, und die ihn liegen ließ, damit Bill ihn fand.
    Aber sie hatte mehr getan, als das Kind nur zu verstümmeln. Sie hatte ihn am Leben gelassen, aber außer Reichweite jeder menschenmöglichen medizinischen Hilfe.
    Und das war es, was Bill so furchtbare Angst machte, was die Dunkelheit um ihn herum so bedrohlich erscheinen ließ. Er steuerte auf das Unbekannte zu. Sara und Rafe – wer auch immer die wirklich waren – hatten eine Verbindung zu etwas Schrecklichem, etwas Unnatürlichem, vielleicht sogar Übernatürlichem. Er könnte fast meinen, dass sie mit dem Teufel selbst im Bunde standen – aber er glaubte nicht an den Teufel. Er hatte Mühe, überhaupt noch an etwas zu glauben. Aber wenn unmenschlich Böses in einem Wesen verkörpert sein sollte, dann war dieses Wesen die Frau, die er als Sara kennengelernt hatte. Und durch Blutsbande oder etwas anderes war Rafe mit ihr verwandt.
    Trotzdem konnte er es sich nicht leisten, Angst zu haben. Er durfte keinen Augenblick vor der

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