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ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Wirbel auseinanderzupflücken – so einfach wird es nicht werden. Nein, Glaeken. Das Vergnügen spare ich mir auf. Zuerst werde ich dich brechen. Du hast mich seit Äonen bekämpft, um diese sogenannte Zivilisation zu verteidigen, die dir so teuer ist, deswegen lasse ich dich am Leben, damit du zusiehst, wie schnell sie auseinanderbricht.« Er hielt Glaeken eine geballte Faust vor die Augen. »Dein Lebenswerk – Jahrtausende, Glaeken …« Er spreizte die Finger und zog die Hand zurück »… weg! Und du kannst nichts dagegen tun! Du bist hilflos! «
    Bill spürte eine Vibration im Fußboden. Er blickte in Carols verängstigte, beunruhigte Augen und wusste, dass auch sie das spürte. Die Vibration wurde zu einem Beben. Draußen hörte er ein dröhnendes Geräusch im Himmel, das lauter wurde. Plötzlich zerbarsten alle Fenster nach innen. Bill warf sich zu Boden und riss Carol mit, als eine Million Glassplitter durch die Luft sausten.
    Vom Boden, wo sie sich geduckt hatten, erhaschte Bill einen Blick auf die beiden Männer im Wohnzimmer. Sie waren kaum sichtbar durch den Tornado von Trümmerstücken, die herumflogen. Dann gab es eine weitere Explosion, dieses Mal nach außen. Bills Kopf knallte auf den Boden und für einen Augenblick verlor er das Bewusstsein. Er hörte, wie sich mit dem Lärm von Pistolenschüssen Risse in den Wänden bildeten, wie tragende Balken zersplitterten wie Knochen. Dann flogen die Wände auseinander.
    Als er den Kopf hob, sah er Glaeken und Rasalom, die genauso dastanden wie zuvor. Rasalom wandte den Kopf zu Bill, und in diesem Augenblick sah er, was ihnen bevorstand: eine Welt ewiger Dunkelheit, eine Albtraumexistenz, in der es nicht nur Liebe und Mitgefühl nicht mehr gab, sondern auch keine Logik und keine Vernunft mehr – eine Nachtwelt der Seele.
    Rasalom lächelte und wandte sich ab. Spöttisch verbeugte er sich vor Glaeken, dann schritt er zur fehlenden Hauswand.
    »Ich werde dich holen, Glaeken. Wenn deine geschätzte Zivilisation zerstört ist und die Überreste der Menschheit nur noch Maden sind, die sich von ihrem fauligen Leichnam nähren, dann komme ich zurück, um das hier zu Ende zu bringen.«
    Dann verschwand er im Regen.
    Carol begann an Bills Schulter zu weinen. Er zog sie durch den schiefen Türrahmen in das zerstörte Wohnzimmer, weg von den Leichen von Renny und der armen, fehlgeleiteten, gequälten Lisl. Als sie neben ihm kauerte, sah sie ihm in die Augen.
    »Das ist nicht Jims Sohn«, sagte sie mit unsicherer Stimme. »Das ist nicht mein Kind.«
    »Ich glaube nicht, dass er das je war.«
    Bill hielt sie fest umfangen und wandte seine Aufmerksamkeit dem alten Mann zu, der sich weder gerührt noch etwas gesagt hatte.
    »Glaeken?«, meinte er schließlich. »Ist das der Name, mit dem ich Sie anreden sollte?«
    »Er ist so gut wie jeder andere.«
    Der Klang seiner Stimme war fast ein Schock nach seinem beharrlichen Schweigen vor Rasalom.
    »Was geschieht jetzt? Kann er tun, was er angekündigt hat?«
    »Oh ja.« Glaekens blaue Augen stellten sich Bills Blick. »Von Anfang an hat er versucht, unsere Welt für die Macht zu okkupieren, der er dient, sie den Bedürfnissen dieser Macht anzupassen. So viele von euch halten die Welt heutzutage für einen schrecklichen, gewalttätigen Ort, dabei ist sie besser, als sie es je gewesen ist – das können Sie mir glauben, ich habe die Veränderungen gesehen. Aber hinter den geschlossenen Türen gibt es immer noch mehr als genug Hass, Bitterkeit, Bosheit, Gewalt, Gemeinheit, Brutalität und ganz normale Grausamkeit, um Rasalom die Kraft zu verleihen, diese Welt zu einem Ort zu machen, der den Erfordernissen seines Förderers entspricht. Er wird den Nährboden schaffen, in dem die Saat des Bösen in uns allen aufgehen wird. Liebe, Vertrauen, Mitgefühl, Anstand, Logik, Vernunft – er wird sie der Menschheit entziehen, bis wir alle nur noch kleine Inseln jammernder Verzweiflung sind.«
    »Aber wie? Er kann vielleicht diese Mauern einreißen, aber das heißt doch nicht, dass er nur mit der Hand wedeln muss und wir verwandeln uns alle in wilde Tiere. Wir sind aus härterem Holz geschnitzt.«
    »Verlassen Sie sich nicht darauf. Er wird mit der Angst anfangen, seiner Lieblingswaffe. In manchen bringt die das Beste zum Vorschein, aber bei den meisten das Schlimmste. Krieg, Hass, Eifersucht, Rassismus – was ist das anderes als eine Form von Angst?«
    Carol hob den Kopf, der auf Bills Schulter gelegen hatte.
    »Und nichts kann ihn

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