Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition)

Titel: ANGRIFF - Fantastischer Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
Vom Netzwerk:
keuchte nach Luft.
    »Sie wird schon wieder«, sagte Rafe in gelangweiltem Tonfall. »Sie hat nicht genug genommen, um sich umzubringen.« Er schüttelte geringschätzig den Kopf. »Nicht mal das hat sie richtig hingekriegt.«
    Bill rappelte sich auf die Knie hoch und wollte sich auf Rafe stürzen, als Renny ins Zimmer stürmte.
    »Hey, was ist los? Was ist mit ihr passiert? Und wer ist der Kerl?«
    »Das ist Rafe Losmara – der, von dem ich Ihnen erzählt habe.«
    Renny hob die Augenbrauen. »Ach ja? Der Kerl, der sich angeblich vor fünf Jahren für diese Schnalle ausgegeben hat?«
    Bill sah, wie ein fragender Blick über Rafes Gesicht huschte. Veilleurs Warnung schoss Bill durch den Kopf. Er wollte Renny warnen, damit der sich nicht verplapperte. Aber Renny hatte die Arme in die Hüften gestemmt und spazierte musternd um Rafe herum.
    »Ja, ich verstehe, wie es ihm gelingen konnte, damit durchzukommen«, sagte Renny, dann sah er Bill an. »Ist das der Kerl, vor dem wir Angst haben sollen?«
    Bill warf einen Blick auf Rafe, um dessen Reaktion zu verfolgen – und sah mit Entsetzen, wie der Schnurrbart über dem arroganten Lächeln dünner wurde, wie die einzelnen Haare sich lösten und wie winzige Nadeln eines sterbenden Nadelbaumes von ihm abfielen. Seine Gesichtszüge wurden weicher und verschoben sich unmerklich, bis Bill Sekunden später wieder in das Gesicht von Sara Lom blickte. Das Gesicht lächelte und lockte mit Saras Stimme.
    »Du hast doch nicht wirklich Angst vor mir, oder, Danny?«
    Bill konnte sich nicht rühren. Es war alles wieder da – der ganze Schrecken, der ganze Kummer, die Selbstzweifel, die Schuldgefühle. Vor dieser Kreatur war er hilflos.
    Dann erklang eine Stimme hinter ihm – Carols Stimme.
    »Ach Jimmy! Das kannst doch nicht du sein!«
    Saras liebliches Gesicht wurde abstoßend, wutverzerrt funkelte sie ihn an.
    »Sie? Du hast sie hierhergebracht? Wie hast du es herausgefunden?«
    Bills Verstand funktionierte wieder und seine Gedanken rasten. Er musste die arme Lisl mit ihrer Überdosis in ein Krankenhaus bringen – und zwar schnell! Aber er musste sehr behutsam vorgehen. Er spürte das ungeschminkte Böse in dem Raum wie eine Krebsgeschwulst in den Knochen, wie es wuchs und stärker wurde, so als ob die Deckschichten darüber abgestreift wurden und es freilegten. Mit jeder Minute, die verging, erschien ihm Mr. Veilleurs Geschichte weniger zweifelhaft.
    »Ich habe es mir zusammengereimt«, sagte er hastig und legte sich die Lüge zurecht, während er sich langsam auf Lisls reglose Gestalt zuschob. »Die unerklärlichen Dinge, die Danny und Lom zugestoßen sind – ich wusste, da ging etwas Unheiliges vor. Dann erinnerte ich mich an die Antichrist-Hysterie, damals bei Carols Baby. Du hast Ähnlichkeit mit Sara … Ich habe eins und eins zusammengezählt.«
    »Lob dich bloß nicht zu sehr. Du hast gar nichts zusammengezählt. Ich bin nicht euer alberner Antichrist.«
    »Das habe ich auch nie geglaubt«, sagte Bill, als er das andere Ende des Bettes erreicht hatte.
    Rafe machte keinen Versuch, ihn aufzuhalten. Er schien nicht länger daran interessiert, Bill von Lisl fernzuhalten. Bill kniete neben ihr und ergriff ihren Arm.
    Er war kalt! Guter Gott, sie war kalt! Er drückte die Finger in ihren Hals, auf der Suche nach einem Pulsschlag, aber ihre Adern waren schlaff, ihr wächsernes Gewebe kraftlos, teigig … leblos.
    »Lisl?« Er schüttelte sie. »Lisl!«
    Bill drückte sein Ohr an ihre Brust – Stille. Er zog ein Augenlid hoch – eine stark erweiterte, blicklose Pupille starrte ihn an.
    »Oh Gott, nein, sie ist tot!«
    Nein!
    Er sackte über ihr zusammen, seine Stirn ruhte auf ihrer kalten Haut.
    Oh bitte nicht! Nicht noch einmal!
    Er richtete sich auf und begann in wilder Wut auf die Matratze einzuschlagen, wobei er unverständliche Verwünschungen zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervorstieß. Als er bemerkte, dass Lisls Körper durch seine Attacken auf der Bettdecke hin und her rollte, hörte er auf und ließ den Kopf auf das Bett sinken.
    Er fühlte sich so bleiern, so nutzlos. Seine Eltern, dann Danny, jetzt Lisl – und alles seinetwegen. Wann würde das endlich aufhören?
    Er funkelte Rafe an.
    »Aber du sagtest doch, sie hätte nicht genug genommen, um sich umzubringen! Dass sie …«
    Rafe blickte auf Bill hinunter, schüttelte den Kopf und lächelte – eine provozierende Mischung aus Mitleid und Verachtung.
    »Haben Sie wirklich erwartet, ich würde Ihnen die

Weitere Kostenlose Bücher