Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
Vom Netzwerk:
sie tief Atem und sog dabei seinen Geruch in sich ein. »Ich habe das Gefühl, ich bin noch nicht ganz fertig mit dir.«
    »Tatsächlich?«
    Fünfzehn Minuten später machte sie ein paar Dehnübungen, während ihr Gehirn wie gewöhnlich auf Hochtouren lief und sie über die Menschen nachdachte, die sie befragt hatten. Hatte ihnen Gordon Holcombe wirklich alles erzählt?
    Sie musste lächeln, als sie Dillon unter der Dusche Baby, the Rain Must Fall in seiner schönen Baritonstimme singen hörte. Sie war drauf und dran, ihm Gesellschaft zu leisten und herauszufinden, ob er an noch mehr Zweisamkeit interessiert war, da ertönte seine Handyklingelmusik Georgia on My Mind. Sie nahm den Anruf entgegen.
    »Hallo?«
    Keine Antwort, nur ein keuchender Atem.
    »Mit wem spreche ich?«
    »Mann-o-mann, was für ’ne unerwartete Überraschung! Muss mein Glückstag sein.«
    Eine Frau - nein, wohl eher ein Mädchen mit einer vergnügten, jungen Stimme. »Claudia? Ist dort Claudia
    Grace?«
    »Volltreffer, meine Liebe. Eigentlich hab ich angerufen, um mit deinem Mann zu sprechen - du weißt schon, wollte ihn ganz heiß und scharf machen mit meinem tollen Telefonsex, aber das kann ich genauso gut später noch tun. Warum soll ich nicht auch mal mit dir reden. Cooler Name, Claudia Grace, nich wahr? Vielleicht sollte ich Moses wirklich einfach heiraten und es offiziell machen. Er ist ein Schatz, da gibt es keinen Zweifel, die Sache ist jedoch die: Er hat Schwierigkeiten, einen hochzukriegen, sogar wenn ich völlig nackt vor ihm rumlaufe. Ich hab ihm schon Viagra verabreicht, doch sogar das hat ihn nich hart werden lassen. Also ist ihm langweilig geworden, und er ist raus und hat dieses Telefon geholt, um euch anzurufen. Aber warum soll er allein den ganzen Spaß haben?«
    Sherlock hörte im Hintergrund Stimmen. Also waren sie dieses Mal nicht im Auto unterwegs. Ihre Finger umschlossen das Handy nun fester. »Wo bist du, Claudia?«
    Da bemerkte Sherlock, wie das Wasser in der Dusche abgedreht wurde. Sie ging zur Badezimmertür, öffnete sie und sah Dillon aus der Duschkabine treten. Er runzelte die Stirn, als ihm das Handy an ihrem Ohr auffiel.
    Sie formte mit dem Mund das Wort Claudia.
    Mit einem einzigen Satz war er bei ihr und streckte die
    Hand aus, um das Handy zu packen. Doch Sherlock schüttelte den Kopf und sagte lautlos: Noch nicht.
    Triefend eilte er an ihr vorbei zu MAX, drückte verschiedene Tasten und steckte sich einen Funk-Ohrhörer ins Ohr.
    »Wo ich bin? Die Frage lautet doch eher, wo seid ihr beide? Moses sagt, dass ihr euch vor uns versteckt. Tut ihr das?«
    »Nein, Claudia, ganz bestimmt nicht.«
    »Nun komm schon, Süße, wie soll Moses denn seine Rechnung mit euch begleichen, wenn wir euch nich finden können? Hey, ist dein Mann da? Wir könnten uns treffen, wenn ihr in der Nähe seid.«
    »Sicher, mein Ehemann steht neben mir.«
    »Echt? Das ist gut, denn Moses will ihn ganz nah bei sich haben. Hat dir Moses gesagt, was er mit dir vorhat?«
    »Das ist mir völlig egal, Claudia. Wo seid ihr eigentlich, du und Moses? Unter einem extragroßen Stein, damit ihr euch zusammen verstecken könnt?«
    »Wir verstecken uns nich, du kleines Miststück! Wir sind in einem schönen, großen Hilton-Hotel, in einer Suite. Ich kann kaum einen Fußball bis an die gegenüberliegende Zimmerwand schießen, so groß ist das Wohnzimmer. Ich bring dich schon noch zum Schreien, du neunmalkluge Schlampe! Ich hab deinem tollen Mann gesagt, dass ich dich zusehen lasse, wenn ich ihm das Gehirn aus dem Leib vögle. Danach kann er zuschauen, was ich mit dir anstelle, während sein Hirn nur noch Mus ist. Jeder Mann, den ich bumse, grinst zum Schluss, als wäre sein Hirn geschmolzen.«
    »Ich muss schon sagen, Claudia, ich bin überrascht, dass du in deinem zarten Alter bereits so viele Erfahrungen mit
    Männern hast. Solltest du nicht in der Schule sein und lesen lernen? Wie alt bist du, fünfzehn?«
    »Ich kann lesen, du Miststück, und ich bin achtzehn!«
    »Aber ja doch. Von dem, was ich höre, klingst du gerade mal wie fünfzehn. Ich wette, deine Mutter hat dich bekommen, da war sie noch richtig jung, und du bist auf der Straße gelandet, und dort hat dich Moses aufgegabelt. Und jetzt bist du hier, ein kleines Mädchen, das einen auf erwachsen macht und in die Fänge dieses gruseligen alten Mannes geraten ist.«
    »Halt die Schnauze! Du wirst dich nich mehr für so clever halten, wenn dich Moses in der Mangel hat.«
    »Okay, wenn er dich also

Weitere Kostenlose Bücher