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Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Sherlock. Hör jetzt auf damit, oder ich muss dir den Hintern versohlen.«
    Sie nahm eine Kampfsportstellung an und winkte ihn heran. »Du solltest dich nicht mit mir anlegen, Macho. Andernfalls leg ich dich aufs Kreuz!«
    Sherlock trug einen dicken, viel zu großen Hotelbademantel, den sie sich fast zweimal um die Hüften geschlungen hatte. Sie war barfuß, und das Haar stand ihr in wilden Locken vom Kopf ab. Ihr Gesicht war rot vor Zorn. Und sie wollte sich mit ihm prügeln. Wie hatte es überhaupt so weit kommen können? Savich lachte bereits, als er seine Frau fest an sich zog, sie über die Schulter warf und aufs Bett beförderte. Dann ließ er sich auf sie fallen, schob ihr die Arme über den Kopf und hielt sie fest.
    Wenige Zentimeter von ihrer Nase entfernt, sagte er: »Hör auf, Grimassen zu schneiden! Ich weiß, dass man bei dir mit Drohungen nicht weiterkommt, also lasse ich es sein. Warum erzählst du mir stattdessen nicht, was wir mit all den Informationen anfangen können, die du aus ihr herausgekitzelt hast?«
    Es war schrecklich, dass sie ihm nicht länger böse sein durfte, aber sie erkannte den sprichwörtlichen Ölzweig in seiner Hand - in Wirklichkeit wohl eher ein Schössling -und musste sich eingestehen: Business war Business. Sie würde sich ihre Wut für später aufheben.
    »Geh von mir runter, du Affe, damit ich wieder atmen kann!«
    Savich rollte zur Seite, hielt sie jedoch weiterhin mit einem Bein gefangen.
    »Okay. Ich vermute, dass all das Zeug, das Claudia mir erzählt hat, in den letzten ein oder zwei Jahren passiert ist. Wir besitzen eine Menge Informationen über Claudias Mutter, deren Schicksal eine Ermittlung nach sich gezogen haben muss. Vielleicht ist Claudia sogar ihr richtiger Name. Du solltest also MAX darauf ansetzen. Und jetzt möchte ich dir raten mich loslassen, bevor ich ernsthaft wütend werde und dir etwas antue.«
    Er beugte sich über sie und küsste sie, immer noch sauer und frustriert, dann schwang er sich aus dem Bett. Nachdenklich blickte er zu ihr hinab, bevor er zurück ins Badezimmer ging und die Tür schloss.
    Er hörte, wie sie lachte und ihm zurief: »Hey, Dillon, vielleicht solltest du Direktor Mueller anrufen und ihm berichten, was ich aus Claudia herausbekommen habe!«
    Savich stand vor dem Badezimmerspiegel, den Rasierer in der Hand. Er hatte jedes ihrer Worte klar und deutlich verstanden. Sherlock hatte eine durchdringende Stimme, wenn sie wollte. Aber trotz des Gelächters, dachte er, war sie immer noch wütend auf ihn, vielleicht genauso sauer wie er auf sie. Er seufzte und schäumte sich das Gesicht ein.
    Savich befand sich in keiner glücklichen Lage. Und dann schnitt er sich auch noch zweimal.
    Zehn Minuten später klingelte sein Handy. Moses und Claudia waren nicht mehr im Denny’s gewesen, als die Einsatzkräfte dort eingetroffen waren.
    Savich rief Jimmy Maitland an und gab ihm einen Bericht über den Stand der Dinge, dann sprach er mit Dix und erklärte ihm, dass sie es nicht zum Abendessen schaffen würden. Sie hatten viel Arbeit vor sich.

KAPITEL 26
    Bei Sheriff Noble Maestro, Virginia Donnerstagabend
    Wie ein Mähdrescher bearbeitete Rafe seinen Maiskolben, ohne auch nur für einen Augenblick innezuhalten. Rob, der ihm in nichts zurückstand, schaffte ein noch größeres Glanzstück, nämlich bei jedem Bissen vier Körnerreihen. Für einen Moment glaubte Ruth, er würde daran ersticken. Sie klopfte ihm auf den Rücken und reichte ihm ein Glas Wasser. Als Rob sich wieder aufrecht hinsetzte und seinen Bruder zufrieden anlächelte, streckte sie einen Daumen in die Höhe.
    »Keiner von euch hat auch nur einmal Atem geholt«, sagte Ruth. »Das ist außergewöhnlich. Nächstes Mal werde ich Maiskolben mit so richtig großen Maiskörnern aussuchen und eure Grenzen testen.«
    Dix blickte von seinem eigenen Maiskolben zu seinen Söhnen, dann hinüber zu Ruth. Die Jungen benahmen sich in ihrer Gegenwart völlig natürlich, überhaupt nicht bissig, wie sie es sonst gerne taten, sobald sie dachten, eine Frau drohe den Platz ihrer Mutter einzunehmen.
    Ruth kannte sie nun seit Freitagnacht. Es war erstaunlich, wie wohl sie sich alle fühlten.
    Dix lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sagte: »Also, ich kann mich nicht erinnern, einen Maiskolben in weniger als sechs Sekunden geschafft zu haben.«
    »Wir waren schneller, nicht wahr, Ruth?«
    Ruth lachte. »Ich habe zwar keine Stoppuhr dabei, aber ich möchte wetten, dass ihr schneller wart. Mein

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