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Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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lachte ihn einfach nur aus. »Sie haben wirklich gute Arbeit geleistet, da Sie bereits nach nur neun Jahren wieder aus der psychiatrischen Klinik entlassen wurden. Wie haben Sie das bloß hinbekommen?«
    Eine Mischung aus Blut und Schleim blubberte in Moses’ Kehle. Der alte Mann schluckte krampfhaft, doch das gurgelnde Geräusch verschwand nicht. »Nun, ich begann Zenadrine einzunehmen, um etwas Gewicht zu verlieren, und ich soll verdammt sein, wenn ich nicht tatsächlich Stimmen gehört habe. Schlimme Sache, sagten meine Anwälte, schlimme Sache. Aber diese bescheuerten Weltverbesserer behielten mich trotzdem noch neun Jahre in dieser verfluchten Nervenklinik. Neun Jahre lang musste ich eine Rolle spielen und jede ihrer verflixten Anweisungen befolgen! Doch ich will Ihnen was sagen: Ich hab mich zusammengerissen, sie an der Nase rumgeführt und ihnen alle Antworten gegeben, die sie in ihren Idiotentests von mir hören wollten. Jetzt ist es allerdings vorbei, und hier bin ich, Ihr schlimmster Albtraum!«
    Während Moses redete, flüsterte Sherlock Savich zu: »Er ist in südlicher Richtung auf der Andover unterwegs. Genau in diesem Augenblick überquert er die Delancy Street und fährt auf ein Wohnviertel zu. Er ist nur sechs Blocks von uns entfernt. Dane, Ben, habt ihr das verstanden?«
    »Wer ist da bei Ihnen? Es ist sowieso an der Zeit, dieses Gespräch zu beenden. Ich weiß, wie sehr Sie es lieben, mein Handy zu orten und mich hübsch einzukesseln versuchen, obwohl ich Sie bisher jedes Mal geschlagen habe.«
    Doch Savich musste ihn noch ein wenig länger in der Leitung halten. »Es ist bloß Sherlock, Moses, also niemand, vor dem Sie Angst haben müssen. Außerdem sind wir doch alte Freunde, immerhin sind Sie Tammys Großvater.«
    Moses Überraschung war in der darauffolgenden Stille beinahe greifbar. Savich konnte eine Spur von Furcht in seiner Stimme hören. »Woher zum Teufel wissen Sie das?«
    »Ich weiß alles über Sie, Malcolm. Das letzte Mal, als Sie Tammy und Tommy gesehen haben, haben Sie ihnen ein Bündel Bargeld gegeben und sind dann nach Kanada abgehauen.«
    Nach einigen Sekunden der Stille flüsterte Moses schließlich: »Sie haben meinen armen Tommy abgeschlachtet und Tammy den Arm weggeschossen. Da gibt es nur einen anderen Menschen, der über das Geld Bescheid weiß - Marvas Tochter. Wie heißt sie gleich noch mal? Marilyn. Und ich dachte schon, sie war bereits tot. Hab sie nie gemocht, das kleine weinerliche Miststück, aber Tommy wollte sie um sich haben. Nun, ich werde sie finden und lasse Claudia ein wenig mit ihr spielen, bevor ich ihr das Herz rausschneide.« Das letzte Wort ging in einen krampfhaften Hustenanfall über.
    Savich sah zu Sherlock, die ihm zuflüsterte: »Er ist nur ein paar Blocks entfernt und fährt langsam.«
    »Ist Claudia bei Ihnen? Hört sie uns zu?«
    »Meine kleine Süße ist direkt neben mir.«
    »Hält sie eine Kleenex-Schachtel für Sie bereit, damit sie das Blut auffangen kann, das Sie ausspucken? Eine wirklich schlimme Sache, das mit Ihrer Tuberkulose, Moses!«
    »Ich werde Ihr Haus in die Luft sprengen, verstehen Sie mich? Ich werde Sie und Ihre kleine Frau in die Hölle schicken!«
    Im nächsten Augenblick schaltete Moses das Handy aus.
    Savich erblickte den blauen Lieferwagen zur gleichen Zeit wie Dane und Ben. Moses umrundete gerade den Jackson Park, eine kleine Grünanlage, auf der vereinzelt alte Ahornbäume standen und die jetzt in der kalten Winternacht verlassen dalag. Nur ein paar Lichter brannten in den umliegenden Häusern.
    Dane flüsterte in sein Handy: »Er ist genau vor uns. Jeder verhält sich unauffällig und wartet auf mein Signal.«
    Plötzlich beschleunigte der Lieferwagen. Moses hatte sie entdeckt, aber es war zu spät. Viel zu spät.
    »Hab dich!« Savich drückte das Gaspedal durch und preschte in Richtung des Lieferwagens. Ben und Dane lehnten sich hinaus und feuerten mehrere Schüsse auf die Hinterreifen des Lieferwagens.
    Beide Reifen zerbarsten.
    Da beugte sich Claudia aus dem Beifahrerfenster und erwiderte das Feuer.
    Der Lieferwagen schwenkte gefährlich weit aus, streifte einen geparkten Toyota und kam ins Schleudern. Moses bremste scharf und steuerte den Wagen in den Park, wo er zwischen zwei dürren Ahornbäumen zum Stehen kam. Die Türen flogen auf, und er und Claudia sprangen mit gezückten Waffen heraus, die wie AR-15-Sturmgewehre aussahen. Die beiden rannten in entgegengesetzter Richtung durch den Park, wobei sie immer wieder

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