Angst
dass ich Ihren Mitarbeitern meine Jungs aufbürde, Cesar«, sagte Dix. »Aber es war eine harte Woche für die beiden. Immerhin sind Menschen gestorben, die sie kannten, und unser eigenes Haus wurde beschossen. Ich wollte ihnen zeigen, dass wir die Angelegenheit ernst nehmen, die zwei ein wenig beruhigen und sie außerdem nicht allein lassen.«
»Das verstehe ich«, erwiderte Morales. »Officer Craig wird sich um die Kids kümmern, während ich Zeit habe, Sie auf den neuesten Stand unserer Ermittlungen zu bringen.«
»Sie haben erwähnt, Sie gehen Informationen nach, die Ihnen ein gewisser Eddie Skanky gegeben hat?«
Detective Morales nickte. »Ja, und ich habe auch zwei meiner Männer auf den üblichen Kram angesetzt - Kreditkarten, Telefonanrufe, Bankauszüge. Sie haben sich Dempseys Freundin und seine Geschäftspartner - wenn man sie so nennen möchte - vorgenommen, aber solche Gauner kriegen nie den Mund auf, sofern sie keinen Prozess am Hals haben und sich nicht durch einen Deal freikaufen müssen.
Bei Eddie Skanky handelt es sich um einen hiesigen Kleinkriminellen, der bereits zweimal von Detective Marilyn Honniger verhaftet wurde. Sie hat ihn erneut erwischt, als er gegen seine Bewährungsauflage verstoßen hat, woraufhin er ihr versprach, Augen und Ohren offenzuhalten, wenn sie ihn nicht wieder ins Gefängnis wirft. Anscheinend kannte er Slater und Dempsey, und zwar sowohl aus seiner Zeit im Gefängnis wie auch von draußen. Wir warten darauf, dass er einen Namen ausspuckt.«
»Ein Name wäre immerhin ein guter Anfang«, sagte Dix, »aber wir müssen die Gewähr haben, dass er nicht einfach einen Namen aus der Zeitung übernimmt, um dem Gefängnis zu entgehen.«
»Einige der Leute, die den Opfern nahestanden, sind berühmte und angesehene Persönlichkeiten«, erklärte Ruth. »Wir können also nur hoffen, dass er uns etwas Handfestes liefert, sonst lachen sie uns bloß aus.«
»Ich verstehe«, antwortete Detective Morales. »Ich habe gehört, dass ein paar der Leute mit Ihnen verwandt sind, Sheriff. Ich bin froh, dass ich bei dieser Angelegenheit nicht in Ihren Schuhen stecke.«
Dix seufzte tief, fluchte leise und blickte Morales direkt in die Augen. »Ja, es könnte ganz schön chaotisch werden. Ich hoffe inständig, dass niemand aus der Familie etwas mit der Sache zu tun hat, vor allem wegen meiner Söhne. Ich möchte ihnen nichts Derartiges erklären müssen. Aber wir werden mit allem fertig, das auf uns zukommt.«
Wenig später verabschiedeten sich Dix und Ruth, wobei sie Rob und Rafe, die sich nicht von Officer Craig trennen wollten, hinter sich herziehen mussten. Unter Brewsters hysterischem Bellen schloss Dix den Range Rover auf, und alle machten es sich im Wagen gemütlich. Ruth wartete, bis die Jungen auf dem Rücksitz in ein Computerspiel vertieft waren, und sagte dann mit gedämpfter Stimme: »Ich finde Detective Morales sympathisch und bin froh, dass wir hier einen Zwischenstopp eingelegt haben. Es ist immer von Vorteil, wenn man den anderen persönlich kennengelernt hat. Morales ist ein offener und ehrlicher Mensch. Er wird bestimmt einen Namen für uns herausbekommen. Ich weiß bloß nicht, ob es rechtzeitig geschehen wird.« Angesichts seiner hochgezogenen Augenbrauen fügte sie sanft hinzu: »Bis Dienstag.«
Dix grinste, während er im Rückspiegel einen Blick auf seine Söhne warf, und murmelte: »Sie haben immer noch daran zu knabbern, dass sie ihre Mutter verloren haben. Ich hoffe, wir liegen bei Gordon falsch.«
»Hey, Dad, habe ich dir schon gesagt, dass Officer Craig uns alles über Festnahmen erzählt hat? Außerdem hat er uns ihr tolles, neues Gerät zum Erkennen von Fingerabdrücken gezeigt. Deines ist viel älter!«
Rafe sagte: »Mir hat er gezeigt, wie man bei einer Gegenüberstellung lässig dasteht und wie ein echter Krimineller aussieht.«
»Bei einer Gegenüberstellung, ja? Vielleicht kann Officer Craig euch das nächste Mal für ein paar Stunden in eine Zelle stecken, damit ihr einigen der aufrechtesten Bürger der Stadt Gesellschaft leisten könnt.«
Die Jungen johlten und lehnten sich wieder zurück, um sich genüsslich auf ihr Spiel zu konzentrieren. Wenn man eine wilde Mischung aus lauten Gewehrschüssen und Autounfällen als Genuss bezeichnen konnte, dachte Ruth.
Dix überholte einen alten Truck, nickte dem Farmer zu, der ihn vorbeiwinkte, und ließ den Range Rover wieder einscheren.
KAPITEL 35
Washington, D. C.
Sonntagnacht
Savich und Sherlock saßen im
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