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Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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nach dem kleinen Hund aus. »Danke.«
    »Ich bin Dixon Noble, der Sheriff von Maestro. Der Junge, der den Tee gemacht hat, ist mein Sohn Rob. Verraten Sie mir Ihren Namen?«
    »Ich bin ...« Sie schmiegte sich mit dem Kinn an Brewster, der ihr das Gesicht ableckte. »Das ist sehr seltsam«, meinte sie zögerlich und sah wieder zu Dix hoch. »Ich habe nicht die geringste Ahnung.«
    Der Sheriff stand langsam auf. Plötzlich wirkte die Frau verängstigt, und er wollte auf keinen Fall, dass sie in Panik geriet. Deshalb sagte er ruhig: »Was auch immer geschehen sein mag, Sie haben einen ganz schönen Schlag auf den Kopf bekommen. Vielleicht ist das der Grund, weshalb Sie sich nicht erinnern können. Der Arzt wird uns erklären, was los ist. Ich bin sicher, dass es nur vorübergehend ist, also sollten Sie sich keine Sorgen machen, okay? Lassen Sie mich Ihre Jackentaschen nach Ausweispapieren durchsuchen.« In der Ferne hörte er die Sirene des Krankenwagens. »Sie scheinen überhaupt nichts bei sich zu haben. Hatten Sie eine Tasche oder eine Geldbörse mitgenommen, können Sie sich daran erinnern?«
    Ihre Augen wurden ganz groß vor Ratlosigkeit, und das beunruhigte Dix. »Machen Sie sich keine Gedanken. Vielleicht haben Sie etwas in den Taschen Ihrer Jeans. Da kann im Krankenhaus nachgeschaut werden. Ich möchte Sie so wenig wie möglich bewegen. Und morgen werde ich im Wald nach Ihrer Tasche suchen.«
    »Das ist verrückt«, sagte sie, und er bemerkte, wie sie sich unter den Decken hin und her drehte. Offenbar suchte sie ihre Hosentaschen ab. Dann hob sie eine Hand und tastete ihre Jacke noch einmal selbst ab. »Ich kann nichts finden. Das ergibt überhaupt keinen Sinn. Wo ist mein Handy? Hatte ich eine Geldbörse dabei? Nein, das ist unwahrscheinlich. Ich trage nie eine bei mir.«
    Geduldig wartete der Sheriff ab.
    »Niemals.«
    »Aber Sie wissen, dass Sie ein Handy dabeihatten?«
    »Ja ... das glaube ich jedenfalls.« Sie begann zu summen.
    »Warum summen Sie?«, wollte Rob wissen.
    »Ich fluche nicht gerne. Wenn ich mich über etwas ärgere, summe ich einfach.«
    »Das ist cool«, meinte Rafe, der hinter dem Sofa stand und auf die Frau hinunterblickte.
    »Das ist mein zweiter Sohn, Rafer. Okay, langsam scheinen die Erinnerungen zurückzukommen. Überanstrengen Sie sich bloß nicht. Es gibt für alles immer eine Erklärung.«
    »Was Sie da gerade gesagt haben - das hört sich vertraut an, als würde ich das selbst ständig anderen predigen.«
    Die Rettungssanitäter, die kurz danach eintrafen, folgten Rob ins Wohnzimmer. Zehn Minuten später saßen Dix und die Frau im Krankenwagen und fuhren ins Louden County Community Hospital, das etwa zwanzig Kilometer entfernt lag. Es schneite jetzt heftig, sodass es eine gute halbe Stunde dauerte, bis sie dort ankamen. Sie sah blass aus, und ihre Augen hatten einen glasigen Glanz angenommen. Dix hielt ihre Hand. Sie trug keine Ringe, nur eine schlichte, multifunktionale schwarze Armbanduhr. In der Notaufnahme war es noch ziemlich ruhig, aber man machte sich wegen des Schnees auf das Schlimmste gefasst.
    Nachdem man die Frau davongerollt hatte, setzte sich Dix in das beinahe leere Wartezimmer und nahm eine Ausgabe des National Geographie aus dem Jahr 1997 zur Hand.
    Da hörte er sie vor Schmerz kurz aufschreien. Mechanisch stand er auf und machte einen Schritt auf den mit Vorhängen abgetrennten Behandlungsraum zu.
    »Sheriff, wir bräuchten Sie hier für den Papierkram.«
    Er tat sein Bestes, aber da er nicht den kleinsten Anhaltspunkt hatte, um wen es sich bei der Verletzten handeln oder wie ihre medizinische Vorgeschichte aussehen könnte, blieb das Aufnahmeformular weitgehendst unausgefüllt.
    Dix zog sein Handy aus der Tasche und rief Emory Cox an, um sich einen Überblick über die aktuelle Lage zu verschaffen. »Es ist seltsam, Sheriff, aber bislang hatten wir nur einen Anrufer. Und der hatte sich verwählt, wenn man das glauben will.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Da wollte irgendeine Ehefrau wohl einen Missbrauch melden, und aller Wahrscheinlichkeit nach wird sie morgen mit einer gebrochenen Nase und lauter blauen Flecken am ganzen Körper auftauchen. Warten wir’s ab.«
    »Bisher scheinen heute Nacht alle zu Hause zu bleiben und sich vernünftig zu verhalten.«
    »Hoffen wir, dass die Glückssträhne anhält, Emory. Ich bin im Krankenhaus. Mir ist etwas Merkwürdiges passiert.« Er berichtete Emory genau, wie er die Frau gefunden hatte, obwohl er natürlich ahnte,

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