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Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Highway-Polizei einschalten.«
    »Nee, wir kriegen sie«, entgegnete Dix und beschleunigte. »Hey, das da vorne könnten sie sein!« Er drückte das Gaspedal durch. Seine Streifenwagen waren gut ausgestattet, mit neuen Winterreifen und einem Hochleistungsmotor, doch er wusste, dass er bei dieser Geschwindigkeit inmitten eines Schneesturms die Grenze ausgereizt hatte. Er bezweifelte, dass die Männer in dem Truck dasselbe getan hatten. Dann blickte er hinüber zu Penny, die ihm zugrinste, während sie sich die Wollmütze bis zu den Augen zog. Ihr Gesicht war beinahe vollständig mit Eis bedeckt. »Halleluja, ich sehe den Truck, keine fünfzig Meter vor uns! Wir bekommen sie, Sheriff!«
    Claus steckte den Kopf aus dem hinteren Fenster. »Ich kann das Nummernschild noch nicht erkennen, aber der
    Truck sieht wirklich aus wie Tommys Tacoma. Und er ist auf jeden Fall schwarz.«
    Der Laster schlitterte auf die nach Osten führende Zufahrtsstraße und raste auf den Highway 70 East, wobei das Hinterteil des Wagens in der Kurve gefährlich weit nach rechts zog und beinahe von der Straße abgekommen wäre. Schließlich bekam der Fahrer den Truck wieder unter Kontrolle.
    Bei diesem Sturm um ein Uhr nachts würden glücklicherweise nur wenige Autos auf dem Highway sein, dachte Dix, während er sich bemühte, den Streifenwagen in der Mitte der Zufahrtsstraße zu halten und ihn sicher durch die Kurve und auf die Autobahn zu bekommen. »Emory, Penny hat recht. Rufen Sie die Highway-Polizei an, vielleicht können die den Typen den Weg abschneiden. Die Ausfahrt Stumptree erreichen wir in sechs Kilometern.«
    Dix wusste, dass es verrückt war, bei diesen Wetterbedingungen ein solches Tempo einzuhalten, doch es kümmerte ihn nicht. Er wollte diese Männer um jeden Preis schnappen. Sie hatten sein Zuhause angegriffen, seine Söhne in Gefahr gebracht, und sie hatten verdammt noch mal versucht, Madonna zu töten! Wer war sie? Was hatte sie getan oder gesehen? Er hätte sie niemals in sein Haus holen dürfen, zu seinen Jungs. Aber wie hätte er wissen sollen, dass zwei Killer es auf sie abgesehen hatten?
    Er fuhr hundertzwanzig, konnte jedoch den Laster nicht sehen. Wahrscheinlich hatten sie die Lichter ausgemacht, überlegte er. »Penny, können Sie den Truck sehen?«
    »So einigermaßen.«
    »Emory, geben Sie Penny Ihre Remington, damit sie auf die Reifen zielen kann, sobald ich uns nahe genug herangebracht habe. Ich will diese Kerle lebend.« Das Remington-Repetiergewehr war Emorys ganzer Stolz, doch er widersprach nicht, da Penny die beste Schützin auf dem Revier war.
    Genau in diesem Moment schlug eine Kugel in einer Ecke der Windschutzscheibe ein, und das Glas überzog sich mit einem Spinnennetz aus feinen Rissen und Sprüngen.
    »Wichser!«, brüllte Emory.
    »Penny, zurück in den Wagen mit Ihnen!«, rief Dix, während er verlangsamte und ausscherte.
    »Gib mir endlich das Gewehr, Emory. Es ist an der Zeit, es ihnen heimzuzahlen!«
    »Verdammt, Penny, seien Sie vorsichtig!«
    Sie lachte und überprüfte, ob das Magazin mit fünf Schuss scharfer Munition geladen war. Penny ist eine Löwin, dachte Dix, während er wieder beschleunigte, um näher heranzukommen. Der Truck wurde ebenfalls schneller, sodass die Entfernung zwischen ihnen konstant blieb. Penny feuerte einmal, zweimal, ihre gesamten fünf Schuss ab, schnell und präzise, in den dicht fallenden Schnee.
    Dix konnte den Laster kaum ausmachen, doch im nächsten Augenblick sah er ein Licht aufblitzen, tief unten, in der Nähe des linken Hinterreifens.
    »Ich glaube, Sie haben was getroffen«, rief er Penny zu. »Vielleicht ein Rücklicht.«
    »Ja, das denke ich auch«, sagte Penny, während sie fünf weitere Patronen, die Emory ihr reichte, in die Remington stopfte. »Hey, Emory, nettes Gewehr. Der Lauf ist allerdings schwerer als meine Schwiegermutter.«
    Claus schrie: »Da lehnt sich ein Kerl aus dem Beifahrerfenster. Pass auf, Penny!« Penny hatte sich jedoch bereits wieder ins Auto gezwängt. Sie hörten sechs schnell aufeinanderfolgende Schüsse und das Geräusch von zwei Kugeln, die gegen ihren rechten Kotflügel und die Stoßstange prallten. Abermals hängte sich Penny aus dem Fenster und feuerte rasch fünf Schuss ab. »Wir müssen näher ran, Sheriff. Ich sehe sie nicht gut genug, um einen Reifen zu treffen.«
    Dix fuhr bereits hundertzwanzig in einem blizzardartigen Unwetter, beschleunigte den Wagen nun aber auf hundertvierzig. Claus rief Penny etwas zu, dann schoss er

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