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Angst

Titel: Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Gibt es irgendwelche Clubs oder Zeitschriften, die sich damit beschäftigen?«
    Sie nickte, mehr in Richtung der Jungen als zu deren Vater. »Ja, das gibt es alles. Habt ihr jemals von dem vergrabenen Schatz auf der Snow Hill Farm gehört, ungefähr eineinhalb Kilometer südlich des Städtchens New Baltimore, hier in Virginia?«
    Die Jungen, die sich mit ihren langen, mageren Beinen auf den Stühlen ausgestreckt hatten, setzten sich sofort wieder aufrecht hin und waren ganz Ohr. Rafe stützte das Kinn auf die Hände. »Silbertaler«, fuhr Ruth fort, »ebenso wie Goldmünzen, die zusammen einen Wert von über sechzigtausend Dollar haben sollen.«
    »Wer hat sie vergraben?«, wollte Rafe wissen. »Haben Sie das Geld gefunden?«
    »Ein schottischer Pirat namens William Kirk hat die Münzen damals um 1770 versteckt, damit sie sicher aufbewahrt waren. Doch als er starb, gab es keine Spur des Schatzes, und seine Witwe verkaufte die Snow Hill Farm an Colonel William Edmonds, dessen Nachkommen das Land noch immer besitzen. Im Laufe der Jahre haben viele Leute danach gesucht, aber es gab weiterhin keine Hinweise, lediglich ab und an wurde eine Münze aus dem achtzehnten Jahrhundert entdeckt.«
    »Ich könnte den Schatz finden«, behauptete Rafe, »und nicht nur ein oder zwei Münzen.«
    Rob kniff seinen Bruder in den Arm. »Es gibt keinen Schatz, du Dummkopf! Es ist ein Märchen, sonst hätte ihn doch bestimmt schon jemand ausgegraben.«
    »Aber das ist das Besondere an Schätzen«, sagte Ruth, ihre Stimme zu einem Flüstern gesenkt. »Manchmal fragt man sich verwundert, wie die ganzen Gerüchte über einen Schatz überhaupt in Umlauf gesetzt wurden. War es vielleicht ein alter Mann vor zweihundert Jahren, der sich in einer Taverne eine Geschichte ausdachte, um ein Freibier zu ergattern? Und dann stellt man sich manchmal die Frage, ob das alles nicht einfach Magie ist. Und wenn du an Magie glaubst, bist du bereit. Du fährst nach Fauquier County und findest William Kirks Testament, das immer noch dort aufbewahrt wird, und erfährst, dass er seiner Frau nicht nur einen ansehnlichen Landsitz vermacht hat, sondern auch einen großen Sack voller Münzen. Und wo ist dieses Gold jetzt?«
    »Wusste seine Frau nicht, dass ihr Mann ein Pirat war?«, erkundigte sich Rafe. »Jeder weiß doch, dass Piraten immer ihr Gold verstecken, so wie Captain Kidd seinen Schatz irgendwo auf Long Island vergraben hat. Sie hätte die Farm nicht verkaufen sollen, sie war dumm.«
    Ruth grinste. »Kann sein. Vielleicht hat sie aber auch bloß nicht an einen Schatz geglaubt, so wie Rob. Oder sie hat daran geglaubt, wusste allerdings nicht, wie sie ihn finden sollte.«
    »Obwohl ihr Ruth erst seit drei Tagen kennt, Jungs, wisst ihr jetzt bereits von der wichtigsten Eigenschaft, die für einen erfolgreichen Schatzsucher unerlässlich ist: den
    Glauben. Man muss ein unverbesserlicher Optimist sein und große Enttäuschungen hinnehmen können.« Dix sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    Ruth starrte ihn ebenfalls an, wie er zurückgelehnt auf seinem Stuhl fläzte, die Finger über seinem durchtrainierten Bauch verschränkt, seine langen Ärmel bis zu den Ellbogen hochgekrempelt. Sie wollte etwas entgegnen, stellte jedoch fest, dass sie sich erst räuspern musste. »Nun, ja, so kann man es ausdrücken«, gab sie zu.
    »Also glauben Sie, das Gold ist immer noch dort, Ruth ?«, wollte Rob wissen.
    Sie nickte. »Oh ja, das ist es. Ich vermute, dass es in mehreren Lederbeuteln aufbewahrt war und einige von ihnen rissen, weshalb die Münzen verstreut wurden. Aber der Großteil liegt immer noch dort versteckt und wartet.«
    Dix erhob sich. »Und damit ist es Zeit für den Karottenkuchen aus Millies Feinkostgeschäft. Ihr könnt jeder noch ein Stück haben, aber dann verschwindet ihr und macht eure Hausaufgaben. Auf uns wartet hier unten auch noch eine Menge Arbeit.«
    Rob verharrte lange genug auf der untersten Treppenstufe, um Ruth mitzuteilen, dass Billy McCleland heute vorbeigekommen war und den Fensterrahmen in seinem Zimmer repariert hatte. »Also kein Durchzug mehr«, erklärte er.
    Als die Jungen außer Hörweite waren, siedelten die vier Erwachsenen ins Wohnzimmer um und nahmen Kaffee und Tee mit. Das Haus war warm und ruhig, abgesehen von Brewsters Schnarchen, das von seinem Ehrenplatz auf Ruths Schoß erklang. »Also gut, Dix«, begann Savich, »Sie haben uns erzählt, dass der Arzt im Louden County Com-munity Hospital ein Drogenscreening veranlasst

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