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Angst im Paradies

Angst im Paradies

Titel: Angst im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Gambia, Smiling Coast. Sei locker. Wir können doch ein bisschen reden.“
    „Ich smile, wenn du hier weg bist.“
    Ich war nun langsam wirklich verärgert und genervt. Mein Herz klopfte heftig. Wo blieb Liz, wenn man sie brauchte. Ich traute meiner schlagfertigen Freundin durchaus zu, mit diesem Kerl fertig zu werden. Ein Blick zur Bar verriet mir jedoch, dass Liz dort noch immer auf die Getränke zu warten schien. Ärgerlicherweise stand sie mit dem Rücken zu mir, so konnte sie nicht sehen, was hier vor sich ging, und ich konnte mich ihr auch nicht bemerkbar machen.
    „Lass mi>
    „Bist du dir zu fein für'n Nigger wie mich oder was?“, fragte der Bumster aggressiv und fasste mich beim Handgelenk.
    „Hey! Lass los!“
    Plötzlich kamen zwei weitere Gambier hinzu. Einer von ihnen redete in einer afrikanischen Sprache auf den Bumster ein. Ein hitziges Wortgefecht entstand, in das sich nun auch andere Gäste einmischten. Endlich kam Liz mit zwei Getränken zurück an den Tisch.
    „Was'n hier los?“, fragte sie verwundert in die Runde schauend und bedachte mich mit einem 'dich kann man aber auch nicht allein lassen' – Blick.
    Ich zuckte mit den Schultern. Der Bumster hatte mich inzwischen losgelassen, saß aber noch immer an unserem Tisch.
    „Der Kerl hat mich dumm angemacht und ich hab versucht ihm klarzumachen, dass ich kein Interesse habe, dann ist er ausgetickt“, erklärte ich.
    Mittlerweile war auch ein Mitarbeiter des Klubs hinzugerufen worden, der den aufdringlichen Rasta am Arm packte und vom Stuhl zog. Mit lautem Getöse wurde der Übeltäter von dem Mitarbeiter und einigen Gästen nach draußen geführt.
    Die beiden Männer, die mir zuerst zu Hilfe geeilt waren, standen noch am Tisch.
    „Es tut mir wirklich leid, dass du hier von einem meiner Landsleute so belästigt worden bist. Bitte denk nicht, dass wir alle so wären“, entschuldigte sich der eine und lächelte mich gewinnend an.
    Er war sehr gut aussehend und ich verspürte ein angenehmes Kribbeln, als er mir in die Augen blickte. Er trug sein Haar kurz geschoren und hatte ein Baseballcap auf. Bekleidet war er mit einem weißen Kurzarmhemd zu schwarzen Jeans. Ich schätzte ihn auf Anfang dreißig.
    „Ist schon gut“, wehrte ich etwas verlegen ab.
    Meine Stimme zitterte ein wenig und mir wurde entsetzlich heiß. Was war nur los mit mir? Ich war doch kein Schulmädchen mehr. Ich musste mich zusammenreißen, sonst würde ich mich noch schrecklich blamieren. Nachdem ich Luft geholt hatte, sprach ich mit etwas festerer Stimme: „Danke, für eure Hilfe. Ich wäre wohl nicht allein mit diesem Kerl fertig geworden.“
    „Ja, danke“, mischte sich auch Liz ein. „Ich bin Liz, das ist Julia. Wir sind aus England. Das heißt, sie kommt eigentlich aus Deutschland, aber sie lebt schon einige Jahre in England.“
    „Mein Name ist Modou, das hier ist mein bester Freund Lamin“, stellte der gut aussehende Gambier sich und seinen Freund vor. „Du bist also Julia?“, fragte er an mich gewandt und ich errötete prompt.
    „Ja“, antwortete ich ein wenig heiser.
    Ich ärgerte mich, dass ich nicht so flirtfest war wie Liz. Obwohl ich in meinem Beruf als Hotelfachfrau keine Scheu hatte, mit Menschen zu reden, verschlug es mir in Situationen wie dieser immer ein wenig die Sprache. Ich hatte nie zu denen gehört, die sich gern in den Vordergrund stellten und meine Ehe mit Mike hatte mein Selbstwertgefühl gen null gebracht.
    „Dürfen wir euch zu einem Drink einladen?“, übernahm Liz wieder das Ruder. „Um uns für eure Hilfe zu revanchieren.“
    „Gern“, sagte Modou und setzte sich neben mich, dabei berührten sich kurz unsere Arme und ein angenehmes Prickeln erfasste meinen Körper.
    Ich war mir der Nähe des gut aussehenden Gambiers überdeutlich bewusst. Modou roch gut, ein gutes Aftershave mit einer holzigen Note und etwas Würziges, das ich nicht einordnen konnte, das aber eindeutig nicht Teil des Aftershaves war.
    Lamin nahm auf dem Stuhl neben Liz Platz. Er war etwas heller als Modou. Ein Mischling vielleicht? Oder ein anderer Tribe? Ich hatte gelesen, dass einige Tribes mehr arabische Einflüsse in ihrem Blut hatten, wie etwa die Fula, und somit heller und von den Gesichtszügen her europäischer waren. Das könnte gut auf Lamin zutreffen, dachte ich. Was für ein Tribe mochte Modou sein, rätselte ich weiter. Wenn ich nur nicht so verklemmt wäre. Liz würde einfach gerade heraus fragen.
    Überhaupt bemerkte ich, dass Liz die

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