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Angst im Paradies

Angst im Paradies

Titel: Angst im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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es ist ein verdammt schlechter Gag.“
    „Modou hat mir einen Antrag gemacht und ich habe ihn angenommen“, antwortete ich trotzig. „Ich dachte, du würdest dich mit mir freuen.“
    Liz schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Dir ist scheinbar die Hitze nicht bekommen oder der viele ungewohnte Alkohol ist dir zu Kopf gestiegen. Ich kann nicht glauben, was ich da höre!“
    Sie sprang auf und begann, im Hotelzimmer auf und ab zu gehen.
    „Du hast doch selbst gesagt, dass er mir gut bekommt und dass ich mich durch ihn so positiv verändert habe.“
    Ich blickte meine Freundin mit einer Mischung aus Enttäuschung und Trotz an.
    Liz raufte sich die Haare, blieb stehen, schüttelte den Kopf, etwas vor sich hin murmelnd und lief weiter hin und her.
    „Ja, dass habe ich gesagt, aber deswegen musst du ihn doch nicht gleich heiraten. Wo wollt ihr überhaupt leben?“
    „Hier in Gambia, in seinem Appartement. Es ist vorerst groß genug und später mieten wir vielleicht einen Compound in Kotu oder Kojoli oder so.“
    „Ich kann nicht glauben, dass du so unvernünftig bist!“
    Liz schüttelte den Kopf.
    „Wir lieben uns!“, rief ich nun mit deutlichem Trotz.
    „Verdammt noch mal! Sei doch nicht so naiv! Du kennst ihn überhaupt gar nicht! So was geht selten gut. Wenn man sich im Urlaub kennenlernt, dann zeigt man nur sein Sonntagsgesicht, das böse Erwachen kommt dann, wenn ihr Euch plötzlich im Alltag befindet.“
    „Das wird bei uns nicht so sein“, versicherte ich fest.
    Ich wusste, dass mein Vorhaben wahnwitzig war, doch ich wollte nicht daran denken, dass es möglicherweise schief gehen könnte.
    „Er ist Moslem!“, warf Liz ein.
    „Ja und? Ist mir egal, was er ist. Ich mache mir eh nichts aus Religion. Jeder kann sein, was er will und glauben, was er will.“
    „Du hast faktisch keine Rechte, er ist der Boss und er kann noch drei andere Weiber heiraten, wenn ihm der Sinn danach steht. Außerdem ist er schwarz und du weiß!“
    „Das hat dich bei Lamin auch nicht gestört.“
    „Das ist etwas ganz anderes. Ich bin ja kein Rassist! Es ist nur, dass erstens kommt ihr aus ganz anderen Kulturkreisen und zweitens wirst du hier immer der Toubob sein, eure Kinder werden weder Schwarze noch Toubobs sein, sondern zwischen den Welten leben. – Und er wird sie moslemisch erziehen, da hast du gar nichts weiter zu melden. Seine Familie wird in jeder Angelegenheit hinter ihm stehen und du hast hier gar keinen Rückhalt!“
    „Ich hatte wirklich gedacht, du würdest dich darüber freuen, dass ich glücklich bin“, beklagte ich mich bitter.
    „Gerade weil ich will, dass du endlich glücklich wirst, möchte ich dich davor bewahren, einen schweren Fehler zu begehen. – Himmel, du hast neun Jahre Ehehölle gerade hinter dir und jetzt das! Du kommst vom Regen in die Traufe, merkst du das denn nicht? Diese Ehe kann nicht gut gehen!“
    Liz war stehen geblieben und schaute mich eindringlich an.
    „Bitte tu es nicht! Wenn du meinst, dass er der Mann deiner Träume ist, dann bleib für ein paar Monate hier in Gambia und lern ihn besser kennen, aber heirate ihn nicht so übereilt!“
    Sie war offenbar wirklich sehr besorgt um mich, doch davon wollte ich nichts wissen.
    „Wenn du ihn jetzt heiratest und nach ein paar Monaten Probleme bekommst, dann kann ich dir nicht einmal helfen. Niemand kann dir helfen. Du hast hiine. Du haer niemanden!“
    „Das ist ein Risiko, das ich eingehen muss. Ich habe seinen Antrag bereits angenommen. Wenn ich ihm jetzt sagen würde, dass ich erst ein paar Monate warten will, würde er denken, ich vertraue ihm nicht und würde ihn verletzen.“
    „Wenn er dich wirklich liebt, wird er es verstehen, gerade wegen deiner ersten Ehe hast du jedes Recht darauf, vorsichtig zu sein. Alles andere wäre auch dumm“, gab Liz zu bedenken.
    „Du kannst mich nicht mehr umstimmen. Mein Entschluss steht fest. Wir werden so schnell, wie möglich heiraten.“
    Liz wanderte zum Bett und setzte sich seufzend.
    „Und wovon werdet ihr Leben? Kann er dich ernähren?“
    „Ich habe noch das Geld von der Scheidung und mein Erbe, dass habe ich so angelegt, dass ich jederzeit dran kann. Mit diesem Geld wird sich hier schon was aufbauen lassen. Modou sagt, dass wir vielleicht ein Restaurant eröffnen. Immerhin bin ich vom Fach.“
    Liz stöhnte.
    „Sag, dass das nicht wahr ist! Du willst dein ganzes Geld in diese halsbrecherische Sache stecken? Wann hast du ihm von dem Geld erzählt? Vor oder nach dem Antrag?“
    Ich

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