Angst im Paradies
errötete.
Modou lachte, beugte sich vor und nahm meine Hand in seine. Zärtlich rieb er mit dem Daumen über meine Knöchel.
„Wie wäre es, wenn wir nach Bakau fahren? Wir sehen uns erst den botanischen Garten an, dann zeig ich dir einen sehr schönen Strand in der Nähe und später gehen wir am Cape Point etwas essen.“
„Gut, ich pack nur schnell noch meine Tasche, dann können wir los“, stimmte ich erfreut zu und erhob mich. „Ich bin gleich wieder da.“
„Du brauchst dich nicht zu hetzen. Wir haben Zeit, Baby. Vergiss deinen Hut nicht, den ich dir gekauft habe. Ich möchte nicht, dass du einen Sonnenstich bekommst“, meinte Modou fürsorglich und küsste zärtlich meine Hand.
Ich lächelte ihn verliebt an. Mir wurde ganz warm. Seine Aufmerksamkeit tat mir so gut. Ich fühlte mich beinahe wie eine Prinzessin.
„Ist gut. Bis gleich“, sagte ich und küsste ihn auf die Stirn, dann verschwand ich.
*
Der botanische Garten war nicht ganz so, wie ich erwartet hatte. Noch immer maß ich alles am europäischen Standard, doch es war trotzdem schön und vor allem war es einigermaßen kühl dort. Der Strand dagegen übertraf alle meine Erwartungen. Er war menschenleer und vor allem keine Bumster trieben dort ihr Unwesen. Wir verbrachten zwei Stunden an diesem idyllischen Ort, badeten im Meer und relaxten im Schatten eines Sonnenschirmes, den Modou mitgebracht hatte. Ein leichter Wind machte die Hitze erträglich und ich schlief tatsächlich nach kurzer Zeit ein.
Ich erwachte mit einem flauen Gefühl im Magen. Ich hatte nur wenig gefrühstückt und ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es schon nach ein Uhr war.
„Gut geschlafen?“, fragte Modou lächelnd und beugte sich zu mir, um mich auf die Nasenspitze zu küssen.
„Hmm.“
„Was hältst du davon, wenn wir die Sachen zusammenpacken und was essen gehen?“, wollte er wissen.
„Sehr viel!“, bestätigte ich. „Ich verhungere!“
Modou lachte. „Meerluft macht hungrig.“
„Na, dann lass uns lieber schnell aufbrechen, bevor du mich auffrisst.“
*
Das Restaurant war ausgezeichnet. Es lag direkt am Strand, am Cape Point, mit einem angenehmen Ambiente. Das Essen schmeckte einfach köstlich und ich fühlte mich satt und zufrieden. Mit einem Lächeln, die Hände über dem gut gefüllten Bauch gefaltet, lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück. Ich fühlte mich wie eine zufriedene Katze und hatte das Bedürfnis, wie eine solche zu schnurren.
Modou lächelte mich an.
„Satt?“
„Hm. Ja, ich bekomm keinen Bissen mehr hinunter.“
„Wie gefällt dir das Restaurant?“
„Es ist wunderbar!“, rief ich enthusiastisch aus. „Ich liebe es! Wir müssen unbedingt noch mal abends hier herkommen, bevor ... bevor ich abreise.“
Mein Enthusiasmus verwandelte sich in Wehmut, als ich an den schon bald bevorstehenden Abreisetag dachte.
„Genau darüber wollte ich mit dir reden“, meinte Modou und nahm meine Hand. „Ich habe die letzten Tage mit dir genossen, wie ich nie zuvor etwas genossen habe. Der Gedanke, dich nie wieder zu sehen, ist für mich so unerträglich, dass ich zu einem Entschluss gekommen bin.“
Er schaute mir direkt in die Augen und ich hielt den Atem an, voller Spannung, was jetzt wohl kommen möge.
„Ich liebe dich! Ich will dich nie wieder gehen lassen. – Willst du meine Frau werden?“
Ich war sprachlos. Hatte er mir wirklich gerade einen Heiratsantrag gemacht? Mein Herz klopfte zum Zerspringen und ich fühlte mich plötzlich schwindelig. Angst und Jubel stritten sich in meiner Brust. Einerseits wollte ich nichts lieber, als für immer mit ihm zusammen sein, wollte ihn nicht verlassen. Andererseits hatte ich Angst vor einer erneuten Bindung. Wir kannten uns erst seit wenigen Tagen. Ich wusste, dass es verrückt und wahnsinnig wäre, ihn jetzt zu heiraten. Wir kannten uns kaum, doch wenn ich nun zurückflöge, könnten wir uns auch nicht besser kennenlernen. Es schien nur zwei Möglichkeiten zu geben. Ihn zu heiraten oder ihn zu verlieren. Verlieren wollte ich ihn um keinen Preis der Welt.
„Ja, ich will!“, brach es entschlossen aus mir heraus.
Modou lächelte erleichtert, dann küsste er mich und ich glaubte, vor Freude platzen zu müssen. Ich konnte es kaum erwarten, Liz von meinem Glück zu erzählen. Was sie wohl dazu sagen würde?
*
„Du willst was?“, rief Liz ungläubig aus. „Ich hab mich wohl verhört, hoffe ich. Das kann doch alles nur ein Missverständnis sein, nicht wahr? Oder
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