Angst im Paradies
den Mund damit, ja? Nehmen sie einen Schluck in den Mund und lassen ihn etwas darin herumspülen, dann schlucken und wieder einen Schluck und das immer so weite Kmmeck r. Ein wenig Sorgen macht mir ihr Ohr, sie sollten in einer Woche sowieso noch mal kommen, wenn dann alles wieder in Ordnung ist, prima, wenn nicht, dann müssen wir weitere Tests machen.“
Sie widmete sich nun meinen unteren Regionen. Piri hielt die ganze Zeit meine Hand und ich sah, dass ihr Tränen des Mitgefühls in den Augen standen. Dr. Schmalbach hatte die Untersuchung beendet und streifte ihre Handschuhe ab. Sie lehnte sich auf ihrem Drehstuhl zurück und schaute mich direkt an.
„Die Verletzungen ihrer Vagina sind zum Glück nicht so dramatisch. Sie werden schnell heilen, ich gebe ihnen etwas, was sie ins Badewasser tun können, um die Heilung zu unterstützen. Glücklicherweise haben sie ja die Spirale, so können wir eine Schwangerschaft ausschließen. Ich werde ihnen jetzt eine leichte Narkose geben, damit ich die Nase richten kann. Ist nicht weiter schlimm, sie werden nur wenige Minuten schlafen. Ich könnte es auch ohne machen, aber es ist sehr schmerzhaft und sie haben weiß Gott genug gelitten. Alles andere versorgt dann eine der Schwestern. Ich schreibe ihnen ein Rezept für Schmerzmittel, eine Salbe für die Prellungen, das Bad und ein leichtes Schlafmittel. Mit dem Rezept gehen sie bitte zur Medikamentenausgabe neben der Kasse. Ich gehe mal davon aus, dass sie nicht genügend Geld dabei haben, nicht wahr?“
Ich suchte in meiner Jackentasche, zog meine Geldbörse hervor und gab sie der Ärztin.
„Ist das genug?“
Dr. Schmalbach schaute hinein.
„Für die Medikamente reicht es auf jeden Fall. Die Rechnung können sie notfalls auch nächste Woche bezahlen, da möchte ich sie nämlich wieder sehen.“
Die Ärztin gab mir die Börse zurück.
Nachdem Dr. Schmalbach mir die Nase gerichtet hatte und ich wieder zu mir gekommen war, verabschiedete sich die Ärztin und wenig später kam eine einheimische Krankenschwester und säuberte und versorgte die übrigen Verletzungen. Dann gingen Piri und ich mit dem Rezept zur Medikamentenausgabe und bezahlten die Rechnung an der Kasse. Das Geld reichte gerade so aus und ich war froh, die Bezahlung abgeschlossen zu haben, denn ich hasste offene Rechnungen. Ich hatte auch noch etwas Geld übrig und wollte es Isa und Piri geben, doch die lehnten es vehement ab.
„Nein, das nehm ich nicht!“, wehrte Piri ab. „Ich habe dir geholfen, wie Gott es uns gebietet. Dafür kann ich keinen Lohn verlangen.“
Auch Isa wehrte ab.
„Kommt nicht infrage. Meine Schwester hat recht. Allah ist barmherzig und wir sollen es auch sein. Ich habe nur getan, was recht ist.“
„A-ber, für Ben-zin!“
Mir fiel das Sprechen immer noch schwer, obwohl ich besser Luft bekam, seitdem d Kam,"1eie Ärztin mir die Nase gerichtet hatte.
Isa schüttelte störrisch den Kopf.
„Nein das geht schon in Ordnung. – Wirklich!“
Ich fummelte mein Handy aus der Jacke und gab es Piri.
„Num-mer!“
Piri verstand und tippte ihre Handynummer hinein und ich speicherte sie ab, auch Isas Nummer ließ ich mir geben, dann gab ich den beiden Geschwistern auch meine Nummer.
*
Piri und Isa brachten mich nach Hause und geleiteten mich die Treppe hinauf. Ich klopfte an die Tür, doch es öffnete niemand, also suchte ich meinen Schlüssel, fand ihn und schloss auf. Modou war nicht zu Hause. Es sah sehr unordentlich aus. Volle Aschenbecher, leere Kaffeebecher, benutzte Teller und Kleidung auf dem Sofa und dem Fußboden. Ich räumte schnell die Kleidungsstücke beiseite und deutete Isa und Piri, sich zu setzen. Dann nahm ich mein Handy, drückte im Telefonbuch auf Modous Nummer und gab das Handy Isa.
„Mein Mann“, erklärte ich und Isa verstand.
Er sprach mit Modou und erklärte ihm, was passiert war. Ich verstand nicht viel, da er in Mandinka redete. Als er aufgelegt hatte, erklärte er mir: „Er ist bei der Polizei, um eine Vermisstenmeldung zu machen. Er war sehr froh, dass du nun endlich da bist und er kommt sofort nach Hause.“
Ich nickte.
Isa sah auf die Uhr, es war schon nach drei Uhr nachmittags.
„Ich muss leider los. Können wir dich jetzt allein lassen oder soll Piri...“
Ich schüttelte den Kopf.
„Komm klar. Dan-ke.“
Die beiden standen von der Couch auf und Piri umarmte mich vorsichtig.
„Melde dich, wie es dir geht, wirst du?“
Ich nickte und brachte die beiden zur Tür. Als sie weg
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